Tatjana Pokorny
· 21.12.2021
Deutschlands Sportler des Jahres sind gewählt. Boris Herrmann hat als Fünfter gezeigt, dass Segler hoch im Kurs stehen. Jetzt wählt der Norden!
Die Wahl von Deutschlands Sportlern des Jahres 2021 ist schon am vergangenen Wochenende gelaufen – Tennis-Ass Alexander Zverev und die Weltmeisterinnen des deutschen Bahnrad-Vierers wurden erstmals ausgezeichnet; Weitspringerin Malaika Mihambo wurde die Ehrung bereits zum dritten Mal zuteil. So das Ergebnis der Online-Abstimmung mit 980 Sportjournalistinnen und -journalisten. Dass Boris Herrmann dabei – genau wie bei seiner Vendée-Globe-Premiere – Platz fünf eroberte, demonstrierte zweierlei: Herrmann hat mit der abenteuerlichen Solo-Premiere im härtesten Einhandrennen der Welt das eigene Profil stark geschärft, seinen Bekanntheitsgrad weit über die Grenzen des Segelsports hinaus ausgebaut. Damit hat der 40-Jährige gleichzeitig auch dem Segelsport insgesamt viel Rückenwind beschert, denn es ist mehr als selten, dass Segelsportler bei der Wahl von Deutschlands Sportlern des Jahres so hoch eingestuft und in den Top Fünf gewürdigt werden.
Jetzt steht die Wahl von Norddeutschlands Sportlern des Jahres an. Sie läuft noch bis zum 10. Januar um 12 Uhr. Hier ist Boris Herrmann mit guten Podiumschancen ebenfalls im Rennen. Gewählt wird in zwei Kategorien: "Nordsportler des Jahres" (Sportlerinnen und Sportler treten mit- und gegeneinander zur Wahl an) und "Nordmannschaft des Jahres". Der Segelsport ist in beiden Kategorien stark vertreten. Wer Boris Herrmann unterstützen möchte, der gelangt hier zum Online-Abstimmungsbogen (bitte anklicken!). Wer die olympischen Silbermedaillengewinnerinnen Tina Lutz und Susann Beucke bei der Wahl zur "Nordmannschaft des Jahres" beflügeln möchte, der kommt hier zur Abstimmung (bitte anklicken!). Die 49er-Seglerinnen aus Bayern und Schleswig-Holstein, deren German Sailing Team in Kiel beheimatet ist und trainiert, hatten im Sommer bei der Olympia-Regatta einen der schönsten Tage des deutschen olympischen Segelsports mit ihrem Silber-Erfolg eingeläutet, bevor die 49er-Teamkameraden Erik Heil/Thomas Plößel und die junge Nacra-17-Crew Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer mit zwei Bronzemedaillen nachzogen.
"Das war ein Gigantentag für den deutschen Segelsport", hatte Skiff-Steuermann Erik Heil die Ereignisse auf den Punkt gebracht. Mit drei Medaillen in weniger als vier Stunden hatten die DSV-Olympiasegler den 3. August 2021 zu ihrem Tag im Revier von Enoshima gemacht und ihren Sport ins internationale Rampenlicht gerückt. An diesem "Gigantentag" kamen sie nicht mehr aus dem Feiern heraus, umarmten sich, tanzten und feierten bis in die Morgenstunden. Das olympische Segelfest fand dort statt, wo 1964 Willy Kuhweide mit Finn-Gold zur Segellegende wurde. Zum Jahresende stehen deshalb bei der Wahl der Nordsportler und der Nordmannschaft des Jahres erfolgreiche Segler aussichtsreich zur Wahl.
Eine weitere Sportlerwahl mit Segel-Akzenten wurde heute am 21. Dezember online zelebriert. Ganz aktuell geehrt wurden am Abend Schleswig-Holsteins Sportler und die Mannschaft des Jahres. Auch hier durften Segler jubeln: Die Nacra-17-Segler Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer erreichten Platz drei hinter den Handballern vom THW Kiel und den Fußballern von Holstein Kiel. Dass die beiden foilenden Katamaransegler vom Kieler Yacht-Club ein so bekanntes Team wie die Handballer der SG Flensburg-Handwitt hinter sich lassen konnten, spricht ebenfalls für eine deutlich gestiegene Popularität der Segelsportler. Dazu trug auch der 16-jährige Ole Schweckendiek vom Kieler Yacht-Club bei, der neben Tennisspielerin Philippa Färbe zu Schleswig-Holsteins "Newcomer des Jahres 2021" gewählt wurde.