Carsten Kemmling
· 04.03.2003
Die Organisatoren der Atlantikregatta stellen ihren Plan für die einwöchige Feier im Hamburger City-Sporthafen vor
Klassische Schoner und hochmoderne Hightech-Yachten zwischen 12 und 50 Meter Länge werden Anfang Juli im Herzen von Hamburg zu bewundern sein.
Ein Hauch von St. Tropez zieht in die Hansestadt ein, wenn die Teilnehmer der Transatlantikregatta DaimlerChrysler North Atlantic Challenge nach dem Zieldurchgang in Cuxhaven die Elbe hinauf zur Festwoche segeln. Sie wird anlässlich des 100. Geburtstags des Hamburgischer Verein Seefahrt (HVS) vom 4. bis zum 12. Juli in einem exklusiven Race Village (Regattadorf) auf der Kehrwiederspitze vor dem Hanseatic Trade Center gefeiert.
Zum ersten Mal erwartet die Hafenstadt Hamburg weit mehr als 50 Regattayachten auf einmal, die am 14. und 21. Juni in Newport, Rhode Island/USA starten werden. Die größten von ihnen, darunter die 46,51 Meter lange "Windrose" aus den Niederlanden (Baujahr 2001) und die 43,59 Meter lange "Sylvia" (Eigner Jens Ehrhardt/Pullach) von 1925 als ältestes Schiff, sollen im Brandenburger Hafen neben der Überseebrücke festmachen, die meisten jedoch im City-Sporthafen am Baumwall. Event Manager Henning Rocholl, der auch 2. Vorsitzender des HVS und des Regattaveranstalters Norddeutscher Regatta Verein (NRV) Hamburg ist, erwartet "ein einzigartiges maritimes Ambiente mit Schmuckstücken für alle See- und Sehleute", denn alle Racer können hautnah besichtigt werden.
Wer zum Eventgelände am Sandtorkai pilgert, trifft die Atlantiküberquerer nicht nur bei den Booten an den Stegen, sondern auch im Race Village, das täglich von 11 bis 23 Uhr seine Tore öffnet, freitags und sonnabends sogar bis Mitternacht. Die Inszenierung auf der historischen Kehrwiederspitze, wo früher der Niederhafen als Haupthafen Hamburgs auf den Brookinseln mündete, ist ebenfalls ein Novum für Hamburg. Wo heute das Hanseatic Trade Center steht, gab es im 18. und 19. Jahrhundert nur kleine Fachwerkhäuser der Hafenarbeiter und keine Verbindung zum Festland. So entstand der Name Kehrwieder, weil Fußgänger nicht hinübergehen konnten, sondern wiederkehren mussten.
Diesem Namen alle Ehre machen soll die Veranstaltungswoche im Juli, denn ab-wechselnde Inhalte mit Themenschwerpunkten der Regattasponsoren an verschiedenen Tagen verlocken zur Wiederkehr. In hellen Pagodenzelten, auf der Bühne und im Freigelände präsentieren sich die Partner, allen voran Titelsponsor DaimlerChrysler über seine Niederlassung in Hamburg, die Holsten-Brauerei, die Deutsche Bank, SAP, World of TUI, hanseboot und Marinepool (maritime Bekleidung). Ein Höhepunkt wird die öffentliche Preisverleihung am Freitag, dem 11. Juli, ab 15 Uhr in der Oase der Hochseesegler sein.
"Wir bieten den Besuchern eine gehobene, internationale Gastronomie und ein anspruchsvolles Unterhaltungsprogramm", verspricht Uwe Bergmann von der gleichnamigen Hamburger Veranstaltungsagentur, die für das Race Village verantwortlich zeichnet. Die musikalischen Darbietungen aus dem Pop-Bereich (Soul, Jazz, Pop, World-Music) werden ab 18 Uhr, am Wochenende schon früher, zu hören sein. Namen wie The Relatives (Mixed Afro-Reggae) und Audrey Motaung & Band (Soul, Gospel & African Music) garantieren gute Stimmung.
Die schnellsten Yachten dürften die 3500 Seemeilen (fast 6500 Kilometer) lange Regattareise von Newport, Rhode Island/USA nördlich um Großbritannien herum nach Cuxhaven bereits zurückgelegt und rechtzeitig zur Eröffnung der Feierlichkeiten am Freitag, den 4. Juli, festgemacht haben. Die Crews der Neuankömmlinge begrüßt ein Moderator auf der Bühne und befragt sie nach den außergewöhnlichen Erlebnissen und Strapazen auf dem harten Törn. Aktuelle Bilder vom Rennen werden auf einer Videowand gezeigt. Von den Starts und vom Rennverlauf sind Luftaufnahmen, Boot-zu-Boot-Perspektiven und An-Bord-Eindrücke geplant.
Seglerischer Abschluss der Eventwoche ist die Auslaufparade der Teilnehmer am World of TUI Cup, die am Sonnabend, den 12. Juli, Richtung Cuxhaven aufbrechen, wo tags darauf ein weiteres Hochseerennen nach Cowes auf der Isle of Whight in Südengland startet. Diese Zubringerregatta zur Cowes Week und zum legendären Fastnet Race ist nicht nur für die Teilnehmer der Transatlantikregatta, sondern für alle Einrumpfboote schon ab einer Länge von 36 Fuß (knapp 11 Meter) offen.
Zirka vier Tage dürften die meisten Schiffe brauchen, rechnet der NRV, der dieses Rennen gemeinsam mit dem altehrwürdigen Royal Yacht Squadron (RYS) in Cowes veranstaltet. In der berühmten RYS-Burg direkt am Solent gelegen, findet auch die Preisverleihung für den World of TUI Cup statt. "Mit den beiden Hochseeregatten rahmen wir die HVS-Geburtstagsparty in Hamburg würdig, nämlich sportlich, ein", so Henning Rocholl abschließend.