Tatjana Pokorny
· 29.11.2021
In drei Transatlantik-Klassen ist der Kampf um die Podiumsplätze schon entschieden, der letzte Endspurt läuft – und verspricht Hochspannung zum Wochenbeginn
Sie haben die Führung in der Class40 am Abend des 18. November erobert und seitdem nicht mehr abgegeben: Antoine Carpentier und Pablo Santurde Del Arco segelten am Montagmorgen im Transat Jacques Vabre 2021 ihrem schon greifbar nahen Sieg in der Class40 entgegen. Das Duo auf „Redman“ hatte um 9 Uhr morgens bei knapp 50 verbliebenen Seemeilen bis zur Ziellinie vor Martinique etwa 13 Seemeilen Vorsprung vor Valentin Gautier und Simon Koster.
Dahinter kämpften nach mehr als 4500 Seemeilen theoretischer Kurslänge mit nur einer halben Seemeile zwischen sich die Crews auf „Seafrigo Sogestran“ und „Volvo“ mit allen Kräften um Platz drei. Im Herzschlagfinale um diesen dritten Podiumsplatz rangen die „Seafrigo – Sogestran“-Crew mit Cédric Château und Jérémie Mion und das „Volvo“-Team mit Jonas Gerckens und Benoit Hantzperg in Sichtweite zueinander um ein Ergebnis in den Top Drei. Zehn Seemeilen dahinter trieben Luc Berry und Achille Nebout ihre „Lamotte Module Création“ in Richtung Zielhafen Fort-de-France. Die Entscheidungen fallen noch am 29. November.
Nicht mehr in diesen Kampf eingreifen können die inzwischen auf Platz 14 zurückgefallenen Ian Lipinski und Julien Pulvé. Die „Crédit Mutuel“ des Vorjahressieger und Mini-Transat-Überfliegers Lipinski und seines Co-Piloten war in der Nacht zum 25. November mit einem unbekannten Objekt kollidiert. Dabei war der Kiel beschädigt worden. Das Duo lag auf Platz zwei, als der Schock alle Hoffnungen auf eine Top-Platzierung platzen ließ. Ihre brandneue Class40 hatte zu den Vorstart-Favoriten gezählt.
Als beste Class40-Akteurinnen lagen Weltumseglerin und Nacra-17-Weltmeisterin Marie Rio und die junge Amélie Grassi auf „La Boulangerie Bio“ kurz vor dem Finale auf Platz zehn im größten Transat-Feld der 43 noch segelnden Class40-Yachten. Die beiden Seglerinnen hatten nur noch gut 100 Seemeilen bis ins Ziel vor sich und verteidigten ihre Top-Ten-Platzierung beharrlich.
Angekommen auf Martinique sind inzwischen Isabelle Joschke und Fabien Delahaye mit ihrer „Macsf“. Die in München geborene Deutsch-Französin und ihr Co-Skipper segelten auf Platz zwölf. Zuvor hatten am Sonntag acht weitere Imocas die Ziellinie erreicht, darunter Romain Attanasio und Sébastien Marsset auf „Fortinet – Best Western“ als Siebte. Das Duo segelte erstmals die von Boris Herrmann übernommene Ex-„Seaexplorer – Yacht Club de Monaco“.
Skipper Attanasio, der das Imoca-Rennen nur zwei Plätze hinter seiner Frau Samantha Davies beendete, die mit Nicolas Lunven auf „Initiatives Cœur“ Fünfte wurde, sagte nach der Ankunft: „Zu Beginn fehlte uns noch ein wenig Wissen über das Boot. Danach haben wir viel gelernt. Ich bin froh, dass es ein Jahr mit einem Transatlantikrennen im Doppel war. Mit Seb war da jemand, der das Boot mit mir von Beginn an in die Hände genommen hat.“ Auch das Urteil von Sébastien Marsset über Boris Herrmanns treue und schnelle Yacht bei der vergangenen Vendée Globe fiel beeindruckt aus: „Es war großartig. Das Boot ist großartig. Ich denke, es ist das beste Boot, auf dem ich je gesegelt bin.“