Die Rennleitung des Course des Caps hat eine Änderung der Regattastrecke rund um die Britischen Inseln bekanntgegeben. Die ursprünglich geplante Route wurde um 220 Seemeilen verkürzt, was den Zieleinlauf der Spitzenboote um etwa zwölf Stunden nach vorne verlegt. Statt wie ursprünglich vorgesehen Out Stack, den nördlichsten Punkt des Shetland-Archipels, zu umrunden, führt die neue Route nun um die Inseln Papa Westray und Ronalsay nördlich der Orkney-Inseln herum. Diese Anpassung reduziert die Gesamtstrecke um rund 220 Seemeilen.
Der Grund für diese kurzfristige Routenänderung liegt in der Terminplanung: Wegen der Flaute zu Beginn verlängerte sich die prognostizierte Ankunftszeit. Durch die Verkürzung werden die ersten Boote nun bereits am Samstagnachmittag statt in der darauffolgenden Nacht im Zielhafen Boulogne-sur-Mer erwartet. Dies ermöglicht einen Zieleinlauf, der zeitlich mit der Ankunft der Radprofis der Tour de France in Boulogne-sur-Mer zusammenfällt. Die Veranstalter versprechen sich von diesem doppelten Sportereignis ein besonderes Spektakel für Zuschauer und Medien.
Im aktuellen Rennverlauf liegt die Malizia - Seaexplorer mit dem britischen Skipper Will Harris und seiner Crew auf dem fünften Platz. An der Spitze des Feldes hat sich ein spannendes Duell entwickelt: Der britische Skipper Sam Goodchild führt mit “Macif” das Rennen an, gefolgt vom ehemaligen “Malizia”-Navigator Nicolas Lunven aus Frankreich auf “Holcim - PRB” (+ 19 sm). Das Schwesterschiff mit Elodie Bonafour liegt dicht dahinter. (+ 22,8 sm). Der Abstand von Boris Herrmann Boot ist schon deutlicher als gestern, fast 50 Seemeilen fehlen “Malizia - Seaexplorer” mit Skipper Will Harris auf die Spitze.
Die Regatta war bisher von wechselhaften Bedingungen geprägt. Nach einem schleppenden Start mit instabilen Winden und zahlreichen taktischen Manövern erreichten die ersten Boote in der Nacht zum Mittwoch den legendären Fastnet Rock. Von dort aus geht es nun mit zunehmender Windstärke in Richtung Nordschottland. Die Wetterprognose verspricht ideale Bedingungen für die Imoca-Yachten mit südwestlicher Strömung und Windstärken von 20 bis 25 Knoten.
Sam Goodchild, aktuell in Führung liegend, prognostiziert einen interessanten Rennverlauf für die kommenden Tage: "Die lange Strecke zwischen Nordwest-Irland und Schottland verspricht sehr schnell zu werden, aber auch vorteilhafter für bestimmte Boote wie ‘Malizia - Seaexplorer’ und andere, die wahrscheinlich stark zurückkommen werden." Diese Einschätzung lässt auf ein spannendes Finale hoffen, bei dem die aktuellen Platzierungen noch einmal durcheinandergewirbelt werden könnten.
Fabrice Amedeo, Skipper von “FDJ United - Wewise”, sah sich gezwungen, das Rennen aufzugeben und befindet sich auf dem Rückweg in die Bretagne. Amedeo begründete seine Entscheidung mit den langsamen Segelbedingungen der ersten drei Tage, die es unmöglich machten, die Frist vom 6. Juli einzuhalten. Er betonte, dass 2025 für ihn ein Übergangsjahr sei, in dem er ein Projekt für die Vendée Globe 2028 aufbauen wolle. Um diese zukünftigen Pläne nicht zu gefährden, entschied er sich für den Rückzug aus dem aktuellen Rennen.