ClubSwan RacingTriple-Erfolg – “Hatari” vor “Earlybird” und “Olymp”

Tatjana Pokorny

 · 10.05.2025

Marcus Brenneckes "Hatari" gewann den Saisonauftakt vor Bonifacio.
Foto: Studio Borlenghi/ClubSwan Racing
Für die deutschen Rennschwäne hat die ClubSwan-Racing-Saison herausragend begonnen. Bei der Swan Bonifacio Challenge stürmten alle drei deutschen 50er aufs Podium. Marcus Brenneckes “Hatari” gewann vor Hendrik Brandis’ “Earlybird” und Mark Bezners “Olymp”. Auch Nicolai Burkarts ClubSwan 36 “Goddess” siegte vor der Südspitze Korsikas.

Inzwischen dürfte Marcus Brennecke längst wieder trockene Kleidung tragen. Nach der ausgiebigen Champagner-Siegerdusche, die ihm sein Taktiker Markus Wieser auf dem Podium bei der Swan Bonifacio Challenge gewidmet hatte, war das noch anders. “Ich wollte ihm nur zeigen, dass es ein katastrophaler Fehler war, vor der Siegerehrung zu duschen”, sagte Markus Wieser und lachte herzlich.

ClubSwan Racing: packend bis ins Finale

Zur Freude hatten der bayerische Taktiker und auch Eigner und Steuermann Marcus Brennecke guten Grund: “Hatari” (18 Punkte) hat die erste Regatta der neuen Saison nach acht Wettfahrten vor Hendrik Brandis’ “Earlybird” (22 Punkte) mit Taktiker Manu Weiler und Mark Bezners “Olymp” (26 Punkte) mit Taktiker Jochen Schümann gewonnen. Im korsischen Revier vor Bonifacio behielt das “Hatari”-Team die Konkurrenz bis zum Schluss unter Kontrolle.

“Im letzten Rennen sind wir ein bisserl auf ‘Earlybird’ gesegelt”, beschrieb Markus Wieser die Konzentrationsaufgabe. Die “Hatari”-Crew hatte vor dem Finale ausgerechnet, wie der Regattasieg zu sichern war. Das Kakühl ging auf. Die beiden besten Boote der Serie erreichten das Ziel mit ihren schlechtesten Rängen der Woche als Siebte und Achte. In der Endabrechnung der Swan Bonifacio Challenge aber waren die Gesamtleistungen danach Platz eins und zwei wert.

Dass daraus sogar ein deutscher Dreifacherfolg wurde, war erst am Ende klar, weil sich die drittplatzierte “Olymp”-Crew punktgleich gegen Leonardo Ferragamos ClubSwan 50 ”Courdileone” durchsetzte. Die Italiener waren “Olymp” mit einem Sieg im letzten Rennen noch einmal ganz nahe gekommen. Bei jeweils einem Rennsieg und jeweils einem zweiten Rang der beiden Boote gaben schließlich drei dritte Ränge den Ausschlag für das Bezner-Team. “Cuordileone” hatte bei der Gleichstand-Auflösung nur einen dritten Rang vorzuweisen hatte.

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Team Hatari: “eine coole und lustige Mannschaft”

Die drei deutschen Eigner und ihre Crews machten in der Königsklasse der ClubSwan Racings vor Bonafacio dort weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört hatten: Marcus Brenneckes “Hatari” (Bayerischer Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) hatte 2024 ihre fünfte Saisonmeisterschaft in Folge im fünften ClaubSwan-Racing-Jahr gefeiert. Mark Bezners “Olymp” hatte erstmals die Weltmeisterschaft gewonnen. Entsprechend hoch sind die Hoffnungen auch für diese Saison.

Vor allem die “Hatari”-Crew, die regelmäig zwei, drei Events pro Jahr und stets die Saisonmeisterschaft gewonnen hat, würde nur zu gerne wieder einmal WM-Gold holen. Das gelang zuletzt 2021. “Wir sind ein guter Mix aus erfahrenen Alten und aufstrebenden Jungen. Mit Nico Kampf und Felix Kaiser haben wir zwei junge Segler vom Bayerischen Yacht-Club, die echt eifrig sind. Wir haben eine coole und auch lustige Mannschaft.”

Dem Team gehören neben weiteren intertationalen Kräften auch die deutschen Segler Malte Päsler und Michael Müller sowie der Österreicher Gerd Habermüller an. “Hatari”-Eigner Marcus Brennecke bescheinigt Markus Wieser “sehr gute Leistungen” als Steuermann und sagte: “Sonst wären wir so konstant vorne.” Er selbst, so Wieser, ergänze sich als Taktiker bestens mit dem italienischen Strategen Michele Ivaldi. Wiesers Einschätzung: “Michele ist sehr gut organisisert und strukturiert, ich bin eher der Freigeist.”

ClubSwan Racing im Traumrevier

Es bleibt spannend, wie der deutsche Dreikampf der untereinander befreundeten Eigner Brennecke, Brandis und Bezner in dieser Saison bei der Weltmeisterschaft und in der Saisonabrechnung der Nation’s League ausgehen wird – und welche internationalen Crews hier eingreifen können. Das nach der Premiere im vergangenen Jahr schon zweite Kräftemessen in Bonifacio hat erneut gezeigt, dass dieses Revier eine Entdeckung ist.

“Wir werden auch im nächsten Jahr wiederkommen. Das Revier zählt zu den schönsten! Zum Segeln, landschaftlich, vom Ort her und auch mit Blick auf die Bedingungen. Der Naturhafen ist superschön, man liegt hier sehr geschützt. Rechts und links gibt es so viele schöne Buchten und Sanstrände, dass du eigentlich einen Katamaran chartern und das alles erkunden musst – ein Traum!” Zu Beginn der Swan Bonifacio Challenge erlebten die Crews knackige Winde zwischen 18 und 24 Knoten, am Freitag mittlere Ostwinde zwischen 12 und 14 Knoten und im Finale 9 bis 12 Knoten.

Ich liebe diese Klasse. Und ich liebe diese Woche. Wir hatten nur gute Tage. Jeder kann hier Rennen gewinnen. Das macht so viel Spaß! Was könnte man sich mehr wünschen?” Marcus Brennecke

Siegreich haben in diesen Winden auch Nicolai Burkart und seine Crew auf “Goddess” das Bonifacio-Kräftemessen beendet. Den größten bisherigen Erfolg im ClubSwan Racing hatten sie sich schon am Vorschlusstag gesichert. In der Einheitsklasse ClubSwan 36 setzte sich der deutsche Schwan im Kampf um die Podiumsplätze gegen die italienische “Fra Martina” und “G Spot” aus Monaco durch. Auf “Goddess” segelten an der Seite des Eigners David Chapman, Harry Durcan, Alexandra Lauber, Lukasz Czaja, Harrison West und Giulio Desiderata.

Ein glücklicher Mann: “Goddess”-Eigner Burkart

“Die Bonifacio Challenge zu gewinnen, das ist unglaublich! Damit wird ein Traum wahr. Ich habe schon Rennen gewonnen, viele Rennen. Aber ich habe noch nie ein ganzes Event gewonnen”, sagte der sichtlich gerührte Nicolai Burkart. Auch er schwärmte vom Bonifacio-Revier: “Es ist unglaublich hier! Die Wellen, der Wind, ich habe das alles geliebt. Hier geht es zu den Endergebnissen für alle OneDesign-Gruppen bei der Swan Bonifacio Challenge.

Ich gehe als sehr glücklicher Mann nach Hause.” Nicolai Burkart

Die Nation’s League der ClubSwan-Segler wird vom 17. bis zum 21. Juni kurz vor der Kieler Woche mit dem Jahreshörepunkt fortgesetzt. Vor Porto Cervo geht es dann an der Costa Smeralda schon um die WM-Medaillen in sechs Schwanen-Kategorien. Die größten Boote sind auch dort die 50er mit drei starken Teams unter deutscher Flagge, die alle Siegpotenzial mitbringen.

Fortgesetzt wird die ClubSwan-Racing-Saison danach bei der Copa del Rey Mapfre vom 28. Juli bis zum 2. August. Zu ihren letzten beiden Regatten des Jahres treffen sich die leistungsorientierten ClubSwan-Crews bei der Europameisterschaft zur Swan Tuscany Challenge (16. bsi 20. September) und beim Nation’s Trophy-Finale in Saint-Tropez (8. bis 12. Oktober).

Die Höhepunkte vom Finaltag der Swan Bonifacio Challenge:

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