Class40“Sign for Com” getauft – Burke und Fink bald auf Kurs Transat

Tatjana Pokorny

 · 22.08.2023

Lennart Burke und Melwin Fink bei der Taufe ihrer Class40 "Sign For Com" auf der Bootswerft Schach
Foto: Next Generation Boating
Die noch junge Class40 des Segelteams Next Generation ist seit dem Wochenende offiziell auf den Namen “Sign for Com” getauft. Lennart Burke und Melwin Fink nehmen nach ihrem Erfolg im Rolex Fastnet Race und dem Refit auf Fehmarn optimistisch Kurs auf das Transat Jacques Vabre.

Partner, Sponsoren, Fans und befreundete Segler haben am Wochenende auf der Bootswerft Schaich auf Fehmarn die Taufe der Class40 “Sign for Com” gefeiert. “Das war ein schönes und authentisches Fest ohne Schickimicki. Wir konnten endlich wieder einmal persönlich mit unseren Sponsoren und Ausrüstern und allen, die uns unterstützen, zusammenkommen. Das hat so viel Spaß gemacht”, erzählt Lennart Burke.

Taufe und Refit der Class40 bei der Bootswerft Schaich auf Fehmarn

Dass Lennart Burke und Melwin Fink die Bootstaufe und den Refit auf der Bootswerft Schaich vollzogen, war kein Zufall. Schon, als Lennart Burke als Knirps in der Segelschule Dänholm in Stralsund das Segeln lernte, zählte Philipp Schaich zu den Nachbarn. Vor gut vier Jahren hatte Philipp Schaich die frühere Beelitz-Werft am Fehmarnsund übernommen, die er heute mit einem kleinen, schlagkräftigen Team von einem Dutzend Mitarbeitern erfolgreich betreibt.

An Philipp Schaich erinnerte sich Lennart Burke, als er mit seinem Teampartner Melwin Fink nach einem gut erreichbaren und zentral gelegenen Ort im deutschen Norden suchte, wo die Class40 ihr Refit bekommen und getauft werden kann. Seit Wochen ist die “Sign for Com” bereits auf Fehmarn, wird dort von ihrem eigenen Team auf dem Gelände der Bootswerft Schaich fit gemacht für kommende Regattaeinsätze.

Schon in dieser Woche geht die Class40 “Sign for Com” wieder ins Wasser

Getauft hat die Hoffnungsträgerin am Wochenende Philipp Schaichs neunjährige Tochter Carolina. “Das Fest hat unheimlich viel Spaß gemacht”, sagt Lennart Burke strahlend. Und weiter: “Die Werft passt so gut zu uns wie Fehmarn.” Sein Team konnte dort “zum fairen Kurs” das Refit-Projekt durchziehen, sich wohlfühlen und das Boot auch der interessierten Öffentlichkeit zeigen. Diese Zeit im Heimatgefilden neigt sich langsam dem Ende zu.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Schon in dieser Woche soll die “Sign For Com” wieder ins Wasser gehen, voraussichtlich am 24. oder 25. August. Die Zeit danach skizziert Lennart Burke: “Dann wollen wir alles aufbauen. Freitag stehen das Feintuning und letzte Arbeiten an. Danach wollen wir möglichst viele Tage in Testfahrten stecken. Die Elektronik muss noch einmal kalibriert werden. Da hatten wir Probleme bei letzten Regatten. Wir werden mit den Baltic-500-Co-Veranstaltern Cord Hall und Rasmus Töpsch Experten an Bord haben. Und wir gehen auch mit unseren Partnern segeln.”

In Lorient erfolgt der letzte Feinschliff fürs Transat Jacques Vabre

Zurück zum Basislager in Frankreichs Seesegelwiege La Base in Lorient geht es “beim nächstbesten Wetterfenster”. Bis Mitte September will das Next Generation Sailing Team dort ankommen, um mit der Class40 genügend Zeit fürs Training für das Transat Jacques Vabre zu haben. Dort kommt auch Bootsbaumeister Markus Mehlen aus Neumünster dazu, der für Lennart Burke und Melwin Fink ein wichtiger und versierter Techniker im optimalen Umgang mit der Pogo 40 S4 ist. Anfang Oktober geht die “Sign For Com” in Lorient noch einmal aus dem Wasser, bevor rund zwei Wochen vor dem Transat-Start die Überführung in den Starthafen Le Havre ansteht.

Während das ehrgeizige Regattaprojekt von Lennart Burke und Melwin Fink bis Sommer 2024 solide grundfinanziert ist, wünscht sich das Team immer noch einen Co-Partner fürs Projekt. “Wir stehen auf sicheren Beinen, jedoch können wir darüber eigentlich keine aufwendigen Refits bezahlen. Die machen wir trotzdem, denn wir haben jetzt schon einen Level erreicht, mit dem wir nicht unbedingt gerechnet haben. Den wollen wir nun aber auch halten. Das würden wir uns sonst nicht verzeihen.”

Vorher hat man uns kaum gesehen, kaum hallo gesagt. Seit den letzten Regatten ist es anders.” Lennart Burke

Bei der Jubiläumsauflage des Fastnet Race hatten Lennart Burke und Melwin Fink als schnellstes deutsches Boot im Ziel starke Leistungen auf der anfangs sehr stürmischen Langstrecke gezeigt. Auch bei vorherigen Regatten fielen sie international durch Kampfgeist und mit guten Platzierungen auf. So wird das Next-Generation-Duo nicht nur in Deutschland zunehmend stark wahrgenommen, sondern auch vom “Inner Circle” der französischen Offshore-Szene.

“Vorher hat man uns kaum gesehen, kaum hallo gesagt. Seit den letzten Regatten ist es anders. Da sitzt man auch einmal beisammen, so wie mit ‘Redman’-Skipper Antoine Carpentier auf den Azoren. Er hatte uns für die Überführung zum Rolex Fastnet Race sogar sein Großsegel geliehen hat, weil unseres gerade neu gebrandet wurde. Das hätte er vermutlich nicht jedem gegeben”, sinniert Lennart Burke.

Wir sind immer lieb und ehrlich zueinander. Wir wollen uns ja nicht selbst ein Bein stellen.” Lennart Burke

Der 24-jährige Lennart Burke und der 21-jährige Melwin Fink kommen seit ihrem Zusammenschluss unter dem Dach des von ihnen gegründeten Unternehmens Next Generation Boating im vergangenen Jahr immer besser in Fahrt. Das Erfolgsrezept der bislang so gelungenen und erfolgreichen Gemeinschaftsprduktion der beiden Jungprofis?

Lennart Burke sagt: “Wir ergänzen uns einfach sehr, sehr gut! Unser Weg zum Mini-Transat war unterschiedlich, aber wir haben das gleiche Ziel, das uns zusammenschweißt: Wir wollen im Seesegeln vorankommen! Wir sind beide sehr ehrgeizig. Wir sind immer lieb und ehrlich zueinander, wollen uns ja nicht selbst ein Bein stellen. Nie passiert es, dass wir gegeneinander arbeiten.”

Zwei Class40-Segler, ein starkes Team

Dennoch haben Burke und Fink neben vergleichbarem seglerischen Können unterschiedliche Stärken und Vorlieben in anderen Bereichen, die sich wiederum gut ergänzen. Lennart Burke sagt: “Melwin übernimmt – wenn möglich – die technischen Sachen. Wenn am Boot was repariert werden muss, geht Melwin schneller ran. Ich bin eher der Organisierte, der sich beispielsweise um die Finanzen kümmert. Wir können beide alles, aber es hat sich eingegrooved, dass Melwin bei technischen Sachen schneller im Kopf ist und ich in anderen Bereichen.“

Beim Regattasegeln, so Burke, herrsche totale Ausgeglichenheit: “Beim Segeln nehmen wir uns nicht viel. Wir segeln komplett gleich, wechseln uns ja auch total regelmäßig ab, weil wir immer rotieren. Wir besprechen immer alles, unterhalten uns über alles und wechseln das Steuer alle zwei Stunden. Wenn einer steuert, macht der andere den Rest. Und umgekehrt.”

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Jungsprofis Lennart Burke und Melwin Fink im Portrait bei YACHT TV:

Meistgelesen in der Rubrik Regatta