Kristina Müller
· 08.12.2021
Als schnellste Yacht war nach zwölf Tagen die „12 Nacira 69“ im Ziel. Das Gros der Fahrtenyachten wird in den kommenden Tagen erwartet
Wie ein Magnet zieht die Rodney Bay im Norden der Karibikinsel St. Lucia zurzeit die rund 140 Yachten der Atlantic Rally for Cruisers an. Die meisten Boote stehen kurz vor dem Landfall und werden in den kommenden Tagen im Ziel erwartet. Die ersten haben es schon geschafft. Die gut halb so große Flotte der ARC Plus hat ihr Ziel Grenada bis auf wenige Nachzügler erreicht.
Als erstes Schiff der ARC-Flotte kam schon in der Nacht auf Freitag die unter italienischer Flagge segelnde „12 Nacira 69“ an. Sie benötigte knappe zwölf Tage für 3188 gesegelte Meilen. Die neunköpfige Crew freute sich bei ihrer nächtlichen Ankunft über die Line Honours. Sie segelte in der Racing Division, in der mit 17 Yachten nur die wenigsten der Teilnehmer gemeldet haben. Insgesamt 141 Yachten waren am 21. November auf Las Palmas gestartet. Einige mussten jedoch mit Bruch umkehren, zwei wurden nach Havarien sogar aufgegeben.
Die Statistik der ersten Yacht im Ziel spricht für sich: 28 Knoten Top-Speed und ein maximales Etmal von beinahe 400 Seemeilen konstatierte die Crew um Skipper Federico Dosso. Erst am Morgen des Starts hatte sich Navigator Ambrogio Beccaria für die südlichere, vermeintlich windärmere Route Richtung Karibik entschieden. „Wir haben nicht erwartet, auf den letzten Meilen noch einmal so viel Wind zu bekommen“, so Beccaria. „Das Boot ist eine Rakete.“
Es war nicht das erste Transat in der Profikarriere des jungen Italieners: 2019 gewann Beccaria als Skipper das Mini-Transat in der Serienbootwertung auf der Pogo 3 „Geomag“. Lennart Burke kaufte sie ihm in Anschluss ab, um auf dem in „Vorpommern“ umgetauften Boot das Mini-Transat 2021 zu bestreiten.
Nur eineinhalb Stunden später nach der "12 Nacira 69" ging als zweites Schiff der Kat "Guyader Saveol" über die Ziellinie, eine Marsaudon TS5.
Um jede Meile gekämpft wird kurz vor dem Ziel auch auf vielen Yachten in der Cruising Division. Denn für die für die ankommenden Segler soll es bei der Preisvergabe am 17. Dezember ebenfalls eine Vielzahl an Ehrungen geben – allerdings nicht nur für die Schnellsten.
Die Crews erwartet in St. Lucia zwar ein Willkommensteam, das die Leinen annimmt. Doch wie schon beim Start in Las Palmas werden Partys aufgrund der Pandemie wohl gar nicht oder nur eingeschränkt stattfinden können. Eine Quarantäne müssen die ARC-Segler nicht absolvieren, da sie vor dem Auslaufen einen PCR-Test machen mussten.