Baltic 500Zweihand-Ostseerennen am Vatertag gestartet, Rekord möglich

Tatjana Pokorny

 · 29.05.2025

Die Wettfahrtleitung vom Yacht Club Strande auf dem Startschiff "Kleiner Bär". Es winkt Regattadirektor Cord Hall.
Foto: Kassian Jürgens/Baltic 500
Das siebte Baltic 500 läuft. Der Startschuss für die erste Gruppe fiel am Vatertag um 10 Uhr morgens auf der Kieler Förde. Das ORC-Club-Hauptfeld folgte eine halbe Stunde später. Gute Bedingungen machen es möglich: Es geht erstmals seit drei Jahren wieder über die volle Distanz. Der Streckenrekord könnte fallen.

50 Boote waren gemeldet, 48 kreuzten am Vatertagsmorgen auf der Kieler Förde die Startlinie zum siebten Baltic 500. Erstmals seit drei Jahren geht der Klassiker in deutschen und dänischen Ostseerevieren zur Freude von Veranstaltern und Herausforderern wieder über die volle Distanz.

Baltic 500: Fällt der Rekord?

Der gewählte Kurs führt die Flotte der Doublehand-Crews aus der Kieler Außenförde zur Südspitze Langelands durch den Großen Belt. Die Insel Læso bleibt an Steuerbord. Zurück geht es vorbei an Kopenhagen durch den Öresund. Weiter führt der Langstreckenkurs nach Süden durch die Kadetrinne an Gedser vorbei, dann durch den Fehmarnbelt. Von Fehmarn wird schon die Start- und Ziellinie in der Strander Bucht angepeilt.

Der Rekord für das Zweihand-Ostseerennen liegt seit 2022 bei 2 Tagen, 7 Stunden, 54 Minuten und 23 Sekunden. Aufgestellt haben ihn Tim Behrendt und sein langjähriger Segelpartner Andreas Buchheim mit der JPK 11.80 “Frida”, die auch bei dieser siebten Auflage des Baltic 500 wieder dabei ist. Gesegelt wird das Boot in diesem Jahr von Tim Behrendt und Julius Battenfeld.

Erster Anwärter auf einen neuen Rekord aber ist das Duo dieses Mal nicht. Zumindest nach der Papierform sind schnellere Boote im Rennen. Die vorhergesagten Bedingungen und reichlich Reaching könnten vor allem den Teams Wolf Scheder-Bieschin/Arnt Buhns auf der J/V 43 “Vineta” und Lennart Burke/Mwlin Fink auf ihrer Class40, aber auch weiteren Kandidaten entgegenkommen. Lennart Burke und Melwin Fink bereiten sich mit ihrer Teilnahme auf die Weltumseglung Globe40 vor, in die sie am 31. August starten.

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Erste Boote bereits am Samstag im Ziel erwartet

Bei der aktuellen Regatta im Heimatrevier fiel der Startschuss an diesem Donnerstagvormittag bei Bilderbuchwetter. “Wir haben in letzter Minuten vor dem Start noch ein kleines bisschen mehr Wind bekommen, knappe zehn Knoten. Da wurden plötzlich alle schneller und es ging recht eng zu. Es war herrliches Wetter mit Sonne ohne Ende. Wenn der Wind durchsteht, könnte es sogar mit einem Streckenrekord klappen”, zog Regattadirektor Cord Hall eine erste kurze Startbilanz.

Es war ein sportlicher Start mit viel buntem Tuch in der Luft. Ich habe keine Kontakte und keine roten Flaggen gesehen.” Cord Hall

Die beiden Starts zum Baltic 500 verliefen am Donnerstagvormittag ohne größere Zwischenfälle, auch wenn es in einigen Situationen überraschend eng zuging. Erst wurden die Dehler 30 ODs und die Yardsticker ins Rennen geschickt, dann das Hauptfeld der ORC-Club-Duos. Mehere Boote segelten in acht bis zehn Knoten Wind nur wenige Zentimeter dicht am Startboot vorbei. Die Wettfahrtleitung hat einiges Protestgeschrei vernommen, zunächst aber keine roten Protestflaggen sehen können.

Ein aktuelleres Routing von Sverre Reinke und Lina Rixgens hatte vor Rennbeginn für ihre Sun Fast 30OD beispielsweise eine Segelzeit von 2 Tagen und 16 Stunden ergeben. Damit wären sie bereits in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni wieder im Ziel. Mit Blick auf die noch größeren und schnelleren 50er- und 40er-Yachten darf analog dazu zumindest von einer Rekordfahrt geträumt werden. Hier geht es zur YACHT-Vorschau und den Rekord-Kandidaten.

“Vineta” zum Auftakt vorne

Während die Crews auf See das Gaspedal durchdrücken, kann ihr Fortkommen hier im Tracking genau beobachtet werden. An Land behält das Veranstalter-Team um die Baltic-500-Gründer Cord Hall und Rasmus Töpsch die Flotte Tag und Nacht im Blick. Die Aktiven erwartet nach ihrer Rückkehr am Wochenende noch die Siegerehrung am Montag im Yacht-Club Strande.

Nach den ersten rund vier Stunden führten Wolf Scheder-Bieschin und Arnt Bruhns das Feld mit “Vineta” an. In der Spitzengruppe dahinter fanden sich das Team Next Generation Boating ebenso wie die schwedische XP-44 “Xar”, die First 36 “Salicornia” mit Arno Böhnert und Christian Heermann, die Seaquest 36 “Circus” mit Thorsten Thelen und Christian Knop sowie die beiden schnellsten Dehler 30ODs: “Play harder” mit Luca Meyer und Luca Leidholdt und “Powerplay” mit Oliver Schmidt-Rybandt und Bjarne Lorenzen.

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