Tatjana Pokorny
· 30.05.2019
Maurice Oster und Oliver Tessloff sind furios in die Baltic-500-Premiere gestartet, führen die Mini-Wertung mit imposantem Abstand an – "Red" auf und davon
Wer den Start der neuen Zweihand-Regatta Baltic 500 und den Kurs der Flotte in die erste Nacht am Vatertag verfolgt hat, der wird beeindruckt gewesen sein: Maurice Oster und Oliver Tessloff haben ihren neuen Vector 6.50 Mini "Mex" mit derartigem Tempo über den Kurs gebracht, dass sie hinter der schnell enteilten Class 40 "Red" von Mathias Müller von Blumencron lange sogar zweitschnellstes Schiff der gesamten Flotte aller 39 Baltic-500-Teilnehmer waren. Inzwischen ist zwar Dirk Clasens ORC-Club-Yacht "Gingko" an dem neuen Trans-Ocean-Mini mit seinem runden Scow-Bug vorbeigezogen, doch mit 34 Seemeilen Vorsprung vor den nächsten Minis bleiben Oster und Tesslaff am Freitagmittag gut 24 Stunden nach dem Start weiter eine Klasse für sich.
Ihre nächsten Verfolger sind die dänische "Grand Danois" mit Claus Pedersen und Lisa Berger aus Österreich, die zuvor nur einen Tag mit Pedersen vor Kiel trainiert hatte und ihre persönliche Mini-Premiere auf der Ostsee erlebt. Auf Platz drei im Mini-Feld liegt die so stark ins Rennen gestartete "Husky" mit Hasso Hoffmeister und Lina Rixgens weiter gut im Rennen. Ebenso behaupten sich Martin Gnass und Jan Heinze auf "Lonestar" als Sechste gut hinter der viertplatzierten "Petite Française" mit Knud Hamburg und Immo Anfang sowie dem polnischen Team mit Weltumsegler Szymon Kuczynski und Co-Skipper Marek Stanczyk.
Solo für "Red"
Ganz allein an der Spitze des Feldes strebt derweil die Class 40 "Red" Læsø entgegen. Skipper Mathias Müller von Blumencron vermeldete am Freitagvormittag von Bord: "Die schnellen Stunden sind dahin, die Rutsche über die graue Ostsee mit Speed bis 20 Knoten. Das war ein großer Spaß, der nicht enden wollte. Bei Møn trieben uns die Fallböen voran, und auch an Kopenhagen sind wir vorbeigeschossen. Nun geht's mühsam hoch am Wind gen Læsø. Martin und ich haben beide ein paar Stunden geschlafen und nachts die Heizung laufen lassen – unser einziger Luxus auf unserem kargen Schiff. Die Front ist durch, blauer Himmel – endlich. Wir sind guter Dinge und versuchen, so schnell es geht gen Læsø zu kommen."
Die Wettfahrtleitung musste indessen bereits am Freitagabend die ersten Aufgaben in der Mini-Klasse vermelden: Die "Proton" hatte direkt nach dem Start mit Schäden am Großsegel aufgeben müssen, die "Nxt Step" hatte zunächst ohne weitere Angaben von Gründen Gedser angelaufen. "Angry Bird" ist inzwischen ohne Tracker, aber laut Beobachtern sehr schnell unterwegs. Die ORC-Flotte war unbeschadet in die erste Nacht gegangen. Im kleinen Yardstick-Feld ist der Trimaran "Stella" mit Ruderschaden aus dem Rennen.
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