Arkea Ultim ChallengeRasende Riesen auf Kurs Süd – Slalomfahren durch die Frachter

Tatjana Pokorny

 · 08.01.2024

Charles Caudreliers "Maxi Edmond de Rothschild" führte das Feld nach knapp 20 Stunden an
Foto: Alexis Courcoux
Die sechs Ultim-Trimarane haben die erste Nacht in der Arkea Ultim Challenge hinter sich. Nach dem Start am Sonntagnachmittag hatten alle sechs Skipper am Montagmorgen bereits die Biskaya gemeistert und segelten auf Kurs Süd die portugiesische Küste hinab. In Führung lag 20 Stunden nach dem Startschuss “Maxi Edmond de Rothschild” knapp vor “SVR Lazartigue” und “Sodebo Ultim 3”

Schon nach 17 Stunden auf See hatten sechs der sieben Teilnehmer an der historischen Arkea Ultim Challenge den Breitengrad von Kap Finisterre erreicht. Am Montagmorgen um 9 Uhr führte Charles Caudrelier auf “Maxi Edmond de Rothschild” die Flotte dann auch nach knapp 20 Stunden Renndauer weiter an, doch die Rückstände der Verfolger waren gering: Nur 24 Seemeilen trennten die Spitzenreiterin vom fünftplatzierten Anthony Marchand auf “Actual Ultim 3”. Nur Außenseiter Éric Péron hatte auf “Ultim Adagio” bereits einen Rückstand von mehr als 100 Seemeilen angesammelt.

Arkea Ultim Challenge: über Nacht kurz die Biskaya durchquert …

Die führenden Boote waren in den frühen Morgenstunden mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 33 und 34 Knoten unterwegs. Und laut aktuellen Prognosen soll der Wind noch stärker werden. Das hatten die Routings zwar ohnehin vorhergesagt, aber jedem, der heute Morgen aufgestanden ist und einen schnellen Blick auf den Tracker geworfen hat, muss beinahe etwas schwindelig geworden sein. Das “fliegende” Sextett hat die Biskaya in wenigen Nachtstunden passiert – ein erstes Ausrufezeichen der Leistungsfähigkeit der imposanten Ultim-Foiler.

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Rennleiter Guillaume Rottée sagte: “Sie waren heute Nacht sehr schnell, mit günstigen Windstärken und -winkeln. Es wurden Spitzengeschwindigkeiten von 45 Knoten gemessen.” Im Ranking haben sich dabei immer wieder kleine Veränderungen ergeben, die mit den unterschiedlichen Windstärken bei eher östlicher oder eher westlicher Positionierung auf Kurs Süd zusammenhängen.

Das Tempo wird zunehmen

Am meisten profitierte davon zunächst Charles Caudrelier auf “Maxi Edmond de Rothschild”. Seine Schilderung der ersten Nacht: “Man musste besonders wachsam bleiben, zumal der Verkehr auf dem Kurs zwischen Ouessant und Kap Finisterre sehr dicht ist.” Die Segelgiganten hatten eine ganze Reihe von Frachtschiffen sauber zu passieren.

Speed bleibt auch an Tag zwei das Thema. Der Wind wird voraussichtlich zunehmen und am späten Vormittag des 8. Januar um die 25 Knoten betragen. Die Wetterexperten rechnen mit Böen von 30 bis 35 Knoten am Montagmittag. Entsprechend werden die Geschwindigkeitsanzeigen an Bord der 32 Meter langen Ultim-Geschosse in die Höhe schnellen.

Mal haben wir 40 Knoten Wind, dann wieder nur 15 Knoten. Und dann fahren wir auch noch Slalom durch die Frachter” (Tom Laperche)

Kurz nach Mitternacht hatte sich mit dem 26-jährigen Tom Laperche von seiner “SVR Lazartigue” der jüngste Skipper im Feld mit seinen ersten Eindrücken von See gemeldet: “Wir sind mitten in der Nacht, wir segeln alle Seite an Seite mit den verschiedenen Booten hinunter zum Kap Finisterre. Der Wind ist sehr unbeständig, was ziemlich selten vorkommt: Mal haben wir 40 Knoten, dann wieder nur 15 Knoten. Und dann fahren wir auch noch Slalom durch die Frachter!”

Tom Laperche schildert auch, wie er langsam in den Rennrhythmus eintauchte: “Es ist nicht ganz einfach, aber ich habe es geschafft, ein paar Nickerchen zu machen. Die Abreise? Es war sehr aufregend, zu einer Weltumsegelung aufzubrechen. Ich war froh, dass ich überhaupt losgefahren bin. Das Prozedere und die Abwicklung mit dem Team liefen gut. Es war schön, Ouessant und die Linie als Erster zu passieren. Ich habe ein paar Halsen gemacht, gut gegessen, ein paar Nickerchen eingelegt ... Wie es weitergeht, wird nun immer klarer werden. Aber noch ist es nicht ganz klar.”


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