Viel ist noch nicht bekannt zum tragischen Unglück beim Aegean 600. Ein starker Meltemi hatte die Flotte jedoch auf ihrem Kurs durch die griechische Inselwelt im Ägäischen Meer stark gefordert und bereits 14 Teams zur Aufgabe bewogen. Auf dem Abschnitt nach Kasos ging nach Angaben der Veranstalter und weiteren bisherigen Erkenntnissen nordwestlich der Insel Kasos zwei Segler von der französischen Pogo 44 “Heaven” mit der Segelnummer ESP 3462C über Bord. Dabei zog sich eine Seglerin schwere Kopfverletzungen zu. Alle Wiederbelebungsmaßnahmen waren nach Angaben der Regatta-Organisatoren erfolglos geblieben. Weitere Informationen zum Unglück wurden zunächst nicht veröffentlicht. In einer ersten Meldung der Veranstalter hieß es: “Alle Segler und die Organisatoren der Regatta werden diesen schrecklichen Verlust eines Offshore-Seglerkameraden betrauern.”
Angesichts der traurigen Nachricht aus dem Ägäischen Meer fiel es allen Beteiligten am Dienstag schwer, die weiteren Zieleinläufe und die neue “Zoulou”-Rekordzeit noch zu feiern. Die vierte Auflage des Aegean 600 war am 7. Juli vor Sounio an der südlichen Spitze Attikas gestartet worden. Die noch junge, aber zunehmend populäre Regatta führt durch die griechische Inselwelt, vorbei an Santorin, Kassos, Karpathos, Rodos, Kandelousa, Kos und weiteren Bilderbuchinseln. Nach dem Kurs mit insgesamt 13 Inselpassagen geht es zurück in den Start- und Zielhafen Souino. Gefordert werden die Teilnehmer auf einem Langstreckenkurs über 605 Seemeilen.
51 Yachten waren am Nachmittag des 9. Juli laut Tracker noch im Rennen oder hatten es bereits beendet, 14 hatten bis dahin aufgegeben. Die Line Honours hat sich bei den Mehrrumpfgeschossen der co-favorisierte französische MOD-70-Trimaran “Zoulou” nach nur 1 Tag, 13 Stunden, 18 Minuten und 52 Sekunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 16,2 Knoten gesichert. Erste Einrumpfyacht im Ziel war gute zehn Stunden später die unter US-Flagge segelnde Juan K 27M “Lucky” von Bryon Ehrhart nach 1 Tag, 23 Stunden, 31 Minuten und 6 Sekunden.
Zum IRC-Gesamtsieg reichte es für die schnelle “Lucky” aber nicht. Hier hat das Team um Eigner Stefan Jentzsch auf der Botin 56 “Black Pearl” die besten Chancen, liegt nach formidablem Lauf an der Spitze. Die Mannschaft unter deutscher Flagge hatte das 2021 erstmals ausgetragene Rennen mit dem Zeug zum großen Klassiker in 2 Tagen, 12 Stunden, 43 Minuten und 48 Sekunden gemeistert. Die daraus resultierende berechnete Zeit von 3 Tagen, 12 Stunden, 35 Minuten und 53 Sekunden könnte für die aktuelle Spitzenreiterin zum IRC-Gesamtsieg reichen. In den Top-Fünf lag zunächst Sascha Schröders Team auf der deutschen Neo 430 Roma 2.90 “Neomind” nach gesegelter Zeit von 2 Tagen, 23 Stunden, 4 Minuten und 39 Sekunden.
Hinweis: Wir einige Angaben in diesem Beitrag nachträglich korrigiert, weil neue Informationen bekannt geworden sind.