7. MidsummerSail"Red" mit neuem Rekord: Erste in Töre: "Das Tolle ist, du fährst dem Licht entgegen"

Tatjana Pokorny

 · 27.06.2022

7. MidsummerSail: "Red" mit neuem Rekord: Erste in Töre: "Das Tolle ist, du fährst dem Licht entgegen"Foto: Axel Schmidt/MidsummerSail 2022
Die dreiköpfige Rekord-Crew der Class 40 "Red": Eigner und Skipper Mathias Müller von Blumencron mit Schwedenflagge, Felix Oehme und Wolf Scheder im Zielhafen Töre

Die Ostsee-Rallye MidsummerSail hat eine neue Bestmarke. "Red"-Skipper Mathias Müller von Blumencron, Felix Oehme und Wolf Scheder genossen ihre Rekordfahrt

Das noch junge Ostseerennen MidsummerSail hat einen neuen Rekord! Bei der siebten Auflage gelang Skipper Mathias Müller von Blumecron, Felix Oehme und Wolf Scheder eine Rauschefahrt von Wismar über 900 Seemeilen ins schwedische Töre. Die immer beliebter werdende Sommerregatta vom südlichsten zum nördlichsten Hafen der Ostsee hat in diesem Jahr 60 Boote an die Startlinie gelockt. Die Crew auf der schnellen Class 40 "Red" hatte von Beginn an ein Auge auf die bestehende Bestmarke aus dem Jahr 2019 geworfen und die nun gleich um fast einen ganzen Tag heruntergeschraubt. Das "Red"-Team erreichte den kleinen schwedischen Zielhafen Töre nach nur 4 Tagen, 19 Stunden, 7 Minuten und 46 Sekunden. Dem Trio gelang ein perfekter Lauf in Rauschefahrt. Damit knöpften sie dem drei Jahre alten Rekord der "Pure" 22 Stunden und 29 Minuten ab.

  Die Ruhe nach dem Rekordsturm: die "Red" im kleinen schwedischen Hafen von Töre. Ihre Crew hält die Ankunft mit dem klassischen MidsummerSail-Foto auf der Tonne festFoto: Axel Schmidt
Die Ruhe nach dem Rekordsturm: die "Red" im kleinen schwedischen Hafen von Töre. Ihre Crew hält die Ankunft mit dem klassischen MidsummerSail-Foto auf der Tonne fest

Dennoch blieb den erfahrenen Seeseglern Zeit, das Rennen auch zu genießen. "Es war wunderbar mit magischen Momente", erzählte "Red"-Eigner Mathias Müller von Blumencron. "Das Tolle ist, du fährst dem Licht entgegen, und alle 24 Stunden wird es so viel heller. Toll waren diese Farben, die wir am Ende hatten. Die Sonnenuntergänge und -aufgänge hier dauern ja ewig. Es war ein wirklich ein tolles Erlebnis." Eine Selbstverständlichkeit war der neue Rekord aber nicht, wie der Skipper sagt: "Man weiß ja nie, wie lange so eine nordschwedische Flaute dauern kann, zwei Stunden oder 24." Tatsächlich war das Wetterfenster aber insgesamt ein grünes für die Rekordambitionen des "Red"-Teams.

  Keine 500 Einwohner hat der nördlichste Ostseehafen Töre, wo die Ziellinie der MidsummerSail die Teilnehmer erwartetFoto: Axel Schmidt/MidsummerSail 2022
Keine 500 Einwohner hat der nördlichste Ostseehafen Töre, wo die Ziellinie der MidsummerSail die Teilnehmer erwartet

Auch die nachfolgenden Yachten profitierten und profitieren noch von den genussreichen Konditionen. Am frühen Montagnachmittag hatten die ersten sechs Boote das Ziel erreicht, darunter einige schnelle Mehrrümpfer. Nach "Red" kreuzte als Zweite die 27 Fuß lange Farrier F82R "Flaneur" mit neuem Mehrrumpfrekord nach 5 Tagen, 38 Minuten und 16 Sekunden die Linie. Das brachte Skipper André Bätz nicht nur die "Multihull"-Line-Honors, sondern auch den Preis für das beste Ergebnis der kleinsten Crew, denn Bätz hat die Langstrecke solo absolviert. Als drittes Boot erreichte die Dragonfly 35 "Firlefanz" das Ziel rund sieben Stunden später. Es folgten die Dragonfly 40 "Rastaban", die Arcona 400 "Anne Bonny" und die Baltic 52 "Zukunft IV" vom Kieler Yacht-Club. Als sechstes Boot im Ziel absolvierte die "Zukunft IV"-Crew um Skipper Jan Oswald den 900-Seemeilen-Kurs in 5 Tagen, 19 Stunden, 41 Minuten und 8 Sekunden. "Die Stimmung im Zielhafen ist prächtig, und der Wind ist auch wieder zurück", freute sich Veranstalter Robert Nowatzki, während der Großteil der Flotte dem kleinen Schweden-Hafen noch entgegenstrebt. Hier geht es zum GPS-Tracking der MidsummerSail (bitte anklicken!).

  Die "Zukunft IV" beim Start vor Wismar. Die Mannschaft um Skipper Jan Oswald kam als Sechste ins ZielFoto: Axel Schmidt/MidsummerSail 2022
Die "Zukunft IV" beim Start vor Wismar. Die Mannschaft um Skipper Jan Oswald kam als Sechste ins Ziel