Tatjana Pokorny
· 03.10.2021
Die Formel klingt einfach, ist aber in der Weltliga schwer umzusetzen: Fehler minimieren und wieder gewinnen. Der "Platoon"-Crew gelang es an diesem Wochenende
Schönes Comeback für "Platoon" vor Menorca: Die Crew um Eigner und Steuermann Harm Müller-Spreer hat den Royal Cup der 52 Super Series gewonnen. Das Team unter deutscher Flagge konnte sich in diesen Gewässern bereits zum zweiten Mal in Folge durchsetzen. Auf die Plätze zwei und drei segelten die britische "Alegre" von Andrés Soriano und das amerikanische Quantum Racing Team von Doug de Vos.
Obwohl "Alegre" mit drei Tagessiegen in die Serie gestartet war, gelang es der Mannschaft um den Hamburger Unternehmer Harm Müller-Spreer vom Norddeutschen Regatta Verein, die Serie nach nur fünf Wettfahrten mit Konstanz für sich zu entscheiden. Die beiden letzten Renntage mussten aufgrund von Windmangel entfallen. Mit ihrer Leistung machte die "Platoon"-Crew auch die drei Rotflaggen-Penalties vergessen, die sie noch vor wenigen Wochen vor Mallorca nicht über Platz sechs hatte hinauskommen lassen. Mit dem Sieg vor Menorca hat "Platoon" punktgleich vor "Quantum Racing" auch die Führung in der eng umkämpften Saisonwertung übernommen. Nach dem Corona-bedingten Ausfall des Saisonauftakts vor Valencia bleibt nun noch die Rolex TP52-Weltmeisterschaft in der ersten November-Woche als furioses Saisonfinale.
Taktiker John Kostecki, Stratege Jordi Calafat und das Team um Harm Müller-Spreer am Steuer setzten sich mit den Rängen 4, 3, 6, 4, 1 durch und machten damit den Skipper glücklich. Harm Müller-Spreer sagte: "Es ist so schön zu gewinnen. Es ist ein bisschen seltsam, hier zum zweiten Mal in Folge zu siegen. Wir hatten so unterschiedliche Bedingungen. Das gilt insbesondere für die beiden Tage mit viel Wind und großen Wellen. Das waren besonders harte Bedingungen. In dieser Klasse geht es so eng zu! Mindestens fünf Boote hätten hier gewinnen können. Es ist wirklich, wirklich hart, wenn du nur den kleinsten Fehler machst. Es geht auch im Gesamtklassement wirklich eng zu. Es kommen sicher fünf Boote für die Saisonmeisterschaft in Frage."
Die gewonnene Trophäe ist nicht irgendein Preis: Es waren König Harald von Norwegen, die italienische Admiral's-Cup-Legende Pasquale Landolfi, Admiral's-Cup-Sieger Willi Illbruck und Yannis Costopoulos, die den von Bulgari entworfenen Pokal einst für IMS50-Regatten gestiftet hatten. Heute markiert der Preis die Verneigung der Klasse vor ihrer Geschichte und den Vorgängern und gleichzeitig den Lohn für die aktuell Besten. Die Nummer eins möchte wie Harm Müller-Spreers Crew auch das Team von Doug de Vos auf "Quantum Racing" wieder sein. Terry Hutchinson sagte vor der Weltmeisterschaft zu Winterbeginn: "Wir haben hier wirklich schlechten Tagen gute folgen lassen. Wir müssen nun mit Blick auf die Weltmeisterschaft diese schlechten Tage abschütteln." Man darf das auch als Kampfansage an die "Platoon"-Rivalen interpretieren. Hier geht es zu den Ergebnissen von Menorca und den Zwischenständen in der Saisonwertung (bitte anklicken!).