Es geht weiter steil bergauf für Harm Müller-Spreers Team in der 52 Super Series. Nach dem ungeliebten siebten Rang zum Saisonauftakt vor Saint-Tropez und Platz vier Anfang Juni im italienischen Revier vor Scarlino segelte “Platoon” jetzt vor Menorca zum ersten Regattasieg der Saison. Der Eigner und Steuermann vom Norddeutschen Regatta Verein und seine Crew gewannen den Royal Cup vor Menorca.
Ein Zähler nur trennte “Platoon” (34 Punkte) und die türkische “Provezza” (35 Punkte) nach zehn spannenden Wettfahrten im Balearen-Revier. Die britische “Gladiator” segelte mit 41 Punkten auf Platz drei. Im Gesamtklassement der elften Saison der international führenden Profiliga für Einrumpfyachten bleibt damit Ergin Imres “Provezza” nach drei Regatten mit 111 Punkten Spitzenreiterin vor “Platoon” (130 Punkte) und dem amerikanischen Team Quantum Racing American Magic (137 Punkte). Das sieggewohnte US-Team kam vor Menorca nicht über Platz sechs hinaus.
Das Team auf “Provezza” dagegen rang bis zum Ende der letzten Wettfahrt mit der “Platoon”-Crew um den Sieg. Das unter türkischer Flagge segelnde Provezza Sailing Team, das sowohl in Saint-Tropez als auch in Scarlino gewonnen hatte, musste sich erstmals in dieser Saison geschlagen geben. Der Coup gelang dem Team von Harm Müller-Spreer mit dem italienischen Taktiker Vasco Vascotto im Endspurt ganz knapp. Die Entscheidung: Bei abflauenden Winden kam “Platoon” im zehnten Rennen als Vierte, “Provezza” als Fünfte ins Ziel.
Der Sieg vor Menorca war nicht nur für Steuermann Harm Müller-Spreer vom Norddeutschen Regatta Verein ein Fest. Für Taktiker Vasco Vascotto war es der erste Regattaerfolg mit dem Team auf dem deutschen Boot, seit er im vergangenen Jahr den früheren “Platoon”-Taktiker John Kostecki ersetzt hatte. Gemeinsam würden Harm Müller-Spreer und Vasco Vascotto nur zu gern die Rolex-52-Weltmeisterschaft Ende August vor Barcelona gewinnen. Vasco Vascotto gilt mit 25 gewonnenen WM-Titeln in unterschiedlichsten Bootsklassen als einer der erfolgreichsten Akteure in der Welt des Profisegelsports.
Den Sieg vor Menorca widmete der 53-Jährige aus Triest seinem vor zwei Monaten verstorbenen Vater, der sein größter Fan war. Vasco Vascotto sagte: “Er hat immer alle Rennen der 52 Super Series verfolgt, und ich bin mir sicher, dass er eine tolle Internet-Verbindung von da oben hatte und uns alle angefeuert hat.”
Es war eine gute Regatta für uns alle und eine sehr emotionale für mich” (Vasco Vascotto)
Vascotto freute sich auch für sein Team: “Wir sind diese Woche gut zusammen gesegelt. Heute auch mit viel Persönlichkeit. Wir haben zwar in dieser Woche auch ein paar schlechte Entscheidungen getroffen, aber heute haben wir uns selbst vertraut. Und darauf, dass der Wind zurückkommt. Und das tat er. Es war eine gute Regatta für uns alle und eine sehr emotionale für mich.”