52 Super SeriesDurchbruch für “Platoon Aviation” – ”Wir kennen das Boot jetzt besser”

Tatjana Pokorny

 · 30.08.2024

"Platoon Aviation" führt die Flotte an
Foto: Nico Martinez/52 Super Series
Bei der vierten Regatta der 52 Super Series scheint endlich der Durchbruch zu gelingen: Harm Müller-Spreers neue “Platoon Aviation” führt das Klassement nach zwei Tagen souverän an wie in besten Weltmeister-Zeiten. Holprig ins Segeljahr gestartet, scheint die Crew um ihren Eigner und Steuermann mit dem italienischen Taktiker Vasco Vascotto jetzt ihren Rhythmus zu finden.

Harm Müller-Spreers “Platoon Aviation”-Crew scheint bei der 52 Super Series zurück in die Erfolgsspur zu finden. Das neue Botin-Design führt die gewachsene Flotte der 13 Boote nach zwei Renntagen in der Bucht von Palma souverän an. Es folgen die neuen Weltmeister auf “Gladiator” und die französische “Paprec”. Mit zwei Tagessiegen, einem zweiten und einem vierten Rang demonstrierten der dreimalige Weltmeister und seine Crew ihren Aufwärtstrend bislang eindrucksvoll. Hasso und Tina Plattners “Phoenix” lag nach vier Wettfahrten auf Platz fünf.

Schwacher Saisonstart, steiler Aufstieg

“Platoon Aviation” führt das Feld mit nur acht Punkten auf dem Puerto-Portals-Konto an. Tony Langleys Weltmeister auf “Gladiator” haben bereits 19 Zähler eingesammelt. Bis hierhin hat sich die Konstanz der Crew auf der deutschen TP52 stark ausgezahlt. Alles deutet darauf hin, dass Harm Müller-Spreers Crew mit dem italienischen Taktiker Vasco Vascotto und dem spanischen Strategen Jordi Calafat das neue Boot in den Griff bekommen haben.

Die Weltmeister und Saisonsieger von 2023 waren als Siebte bei der Palmavela schwach in die Saison gestartet. Es folgten ein siebter Rang bei der XS 52 Super Series in Newport und WM-Bronze im gleichen Revier. Der Aufwärtstrend war deutlich sichtbar, doch der erfolgshungrige Eigner Harm Müller-Spreer noch lange nicht zufrieden. Jetzt scheinen der dreimalige Weltmeister vom Norddeutschen Regatta Verein in Hamburg und seine ehrgeizige Crew wieder auf die erhoffte Erfolgsspur zurückzufinden.

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Auch Jordi Calafat glaubt, dass die Anfangserfolge bei der Puerto Portals 52 Super Series Sailing Week ein Zeichen dafür sind, dass die Crew auf “Platoon Aviation” die Kurve bekommen hat: „Ich glaube, wir kommen endlich in Schwung. Dafür haben wir drei Events gebraucht. Die beiden letzten Events in Newport waren nicht schlecht, aber die erste Regatta der Saison bei der Palmavela war schrecklich. Wenn jetzt alles ein bisschen besser läuft und wir ein bisschen Glück auf der Regattabahn haben, können wir hoffentlich so weitermachen und am Ende um etwas kämpfen.”

“Platoon Aviation” kommt stark in Fahrt

Rückblickend auf den bisherigen Saisonverlauf des Teams in der 52 Super Series sagte Jordi Calafat: “Ich glaube, wir sind sehr eingerostet in die Saison gestartet und hatten Probleme mit einigen der Systeme auf dem Boot. Es war eine große Umstellung für uns von einem Vrolijk-Design zu einem Botin. Das ist sicherlich schwieriger ist als der Wechsel von einem Botin zu einem neuen Botin oder einem Vrolijk zu einem neuen Vrolijk.”

Weiter sagte Jordi Calafat: “Es war eine große Umstellung, aber ehrlich gesagt sind wir nicht gut gesegelt, wir haben keine guten Bahnen gefunden und es gab überall Stress. Wir lernen mit dem Boot. Es ist im Vergleich zu unserem alten Boot ein ganz anderes Tier. Hier finden wir jetzt gute Bahnen und kennen das Boot besser. Das macht den großen Unterschied.”

Während “Platoon Aviation” in vier Rennen keinmal schlechter als Vierte war, hatten die großen Rivalen auf “Gladiator” und das starke US-Team Quantum Racing powered by American Magic schon Rückschläge wegzustecken. Tony Langleys gerade erst gekürte Weltmeister fielen mit den Rängen zehn und fünf an Tag zwei der Puerto Portals 52 Super Series Sailing Week als erste Verfolger von “Platoon Aviation” weiter zurück. Quantum Racing bekam die ganze Last der Fehler in der größeren Flotte der 13 Boote zu spüren, als sie im zweiten Rennen erst als Zwölfte ins Ziel kamen und auf Platz sechs zurückfielen.

Tagessieg für Hasso und Tina Plattners “Phoenix”

Einen komfortablen Sieg fuhr Tina und Hasso Plattners “Phoenix” am zweiten Tag der Puerto Portals 52 Super Series Sailing Week in Rennen 3 ein. Nach den Rängen 11, 7, 1 und 6 segelt das Team an Tag drei mit gutem Kontakt zur Führungsgruppe der Halbzeit entgegen. Die Crew auf der türkischen “Provezza XI” dagegen muss sich mit dem neuen Judel/Vrolijk-Design im laufenden Lernprozess offenbar ebenso zunächst hintenanstellen wie zu Beginn der Saison das Team auf “Platoon Aviation”.

Der in Palma lebende “Provezza”-Navigator Nacho Postigo sagte nach bislang durchwachsenen Ergebnissen, aber auch Rang zwei in Wettfahrt vier: “Die Wahrheit ist, dass wir nicht erwartet haben, bei dieser ersten Regatta mit dem neuen Boot einem Rennsieg schon so nahe zu kommen. Es gibt noch viel zu tun, viel zu lernen, aber das Boot zeigt bereits gute Leistungen. Unter diesen Bedingungen hat es sich sehr gut verhalten; nach dem Start des zweiten Rennens (Red.: an Tag zwei) waren wir sehr, sehr schnell.”

Die Puerto Portals 52 Super Series Sailing Week wird noch bis zum 1. September fortgesetzt. Die Rennen werden live übertragen. Moderator ist Andi Robertson, seine Co-Reporterin auf dem Wasser die Hamburger 470er-Weltmeisterin Luise Wanser. Hier geht es direkt zur Übertragung am Freitag, den 30. August. Sie beginnt um 12.45 Uhr.

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