Schwerer Rückschlag für Harm Müller-Spreers Crew auf “Platoon Aviation” beim Saisonauftakt am Mittelmeer. In der Bucht von Saint-Tropez kam die unter der Flagge des Norddeutschen Regatta Vereins segelnde TP52 überraschend nicht über den elften und letzten Platz hinaus. Nach nur vier Rennen im bitter-flauen Kurzprogramm mussten sich der Eigner und Steuermann und sein Team der gesamten Konkurrenz geschlagen geben.
Eine Antwort auf diese schwarze Serie hatten sie zunächst nicht. Noch beim Vorab-Training in Valencia vor wenigen Wochen hatte “Platoon Aviation” mit neuer Kielfinne und guten Ergebnissen einen ganz anderen Eindruck hinterlassen. Ob das Leichtwindspiel oder andere Faktoren zum verpatzten Auftakt führten, wird das Team in den kommenden Wochen möglichst schnell ergründen müssen.
Das Spitzenduell zwischen der amerikanischen “Sled” und der britischen “Gladiator” blieb bis ins Ziel spannend. Lange sah es in der vierten Wettfahrt so aus, als könne “Sled” die Rivalen kontrollieren, doch mit einer Last-Minute-Attacke konnte das “Gadiator”-Team im packenden Matchrace das Blatt noch zu seinen Gunsten wenden.
Rang drei im vierten und letzten Lauf sowie nur zwölf Zähler auf dem Event-Konto reichten Tony Langleys Weltmeistern von 2024 zum Event-Sieg in Saint-Tropez, weil “Sled” als Vierte im letzten Lauf in der Endabrechnung bei 13 Zählern ein Punkt fehlte. Der Triumph schmeckt für Toney Langley besonders süß, weil es die erste Regatta in der 52 Super Series ist, die er als Steuermann seiner “Gladiator” gewonnen hat.
Unterstützt wurde er dabei von Taktiker Guille Parada, der das Team im vergangenen Jahr in Newport in den USA zu Gold bei der Rolex TP52 Weltmeisterschaft geführt hatte. Zusätzliche Stärke brachte America's-Cup-Sieger Ray Davies aus Neuseeland als Stratege ins Team. Gut zu sehen war das bei der gelungenen Attacke auf “Sled” in der entscheidenden Wettfahrt.
Tony Langley kommentierte den Sieg in Saint-Tropez entsprechend glücklich: “Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Es ist mein erster Regattasieg als Steuermann in der 52 Super Series seit 15 Jahren. Und für ‘Guille’ ist es der erste Regattasieg als Taktiker. Der Rollentausch scheint bisher gut zu funktionieren, das ist wirklich etwas ganz Besonderes.”
Aufs Podium segelten bei der ersten von fünf Regatten der 52 Super Series in dieser Saison neben “Gladiator” und “Sled” auch die Serienrekordsieger vom US-Team American Magic Quantum Racing, denen der Satz aufs Podest nach schwachem Auftakt mit einem Tagessieg in der letzten Wettfahrt noch gelang. Hier geht es zu den Ergebnissen der Regatta im Golf von Saint-Tropez und den Saisonständen.
Was für das Team Platoon Aviation bei voller Serie von zehn statt nur vier Rennen in dieser Woche möglich gewesen wäre, bleibt eine Frage ohne Antwort. Als einziges Boot blieb das deutsche ohne eine einzige Platzierung in der vorderen Hälfte der Flotte. Die Ränge 7, 8, 11 und 10 zeigten, dass vor Harm Müller-Spreer, Taktiker Vasco Vascotto und der Mannschaft viel Arbeit bis zur zweiten Regatta der 14. Saison der 52 Super Series liegt.
Fortgesetzt wird die international führende Einrumpf-Grand-Prix-Serie mit dem Galicia 52 Super Series Royal Cup vom 2. bis zum 7. Juni im spanischen Revier von Baiona, bevor die Weltmeisterschaft vom 1. bis 6. Juli im portugiesischen Cascais stattfindet. Die Saison endet mit dem Kräftemessen bei der Puerto Portals 52 Super Series Sailing Week (18. bis 23. August) und dem Finale vom 22. bis 27. September in Porto Cervo.
REPLAY! Hier geht es zur Wiederholung der Live-Übertragung vom Finaltag, der mit einiger Verzögerung begann. Vorspulen daher empfohlen: