52 Super SeriesAuftakt in Saint-Tropez – ”Platoon Aviation” mit Luft nach oben

Tatjana Pokorny

 · 01.05.2025

Der Hamburger Eigner Harm Müller-Spreer am Steuer seiner "Platoon Aviation" (Norddeutscher Regatta Verein).
Foto: Nico Martinez/52 Super Series
Mit dem 1. Mai ist in Saint-Tropez auch die 52 Super Series in die neue Saison gestartet. Nach zu leichten Winden am Vortag konnten zwei Rennen gesegelt werden. Harm Müller-Spreers “Platoon Aviation” fing nicht ganz dort an, wo die Crew in diesem Jahr hin will.

Die Saisonmeisterschaft der 52 Super Series 2024 hatte Harm Müller-Spreers neues Botin-Design “Platoon Aviation” nach holprigem Start und furiosem Endspurt noch fast gewonnen. Nur ein Punkt hatte dem deutschen Boot im vergangenen Jahr nach fünf Regatten zum siegreichen US-Team American Magic Quantum Racing gefehlt. An diesem Maifeiertag eröffneten beide Schwergewichte der international führenden Einrumpfserie die neue Saison zunächst aber nicht ganz wie erhofft.

52 Super Series: “Gladiator” dominiert Tag eins

Den Ton gaben vor Saint-Tropez am ersten Renntag die in der vergangenen Saison so knapp auf Platz drei verwiesenen Briten auf “Gladiator” an: Tony Langleys Crew übernahm mit einem Tagessieg und einem zweiten Rang die Führung vor “Alpha Plus” unter der Flagge Hongkongs und der US-Yacht “Sled”. Die Teams American Magin Quantum Racing (Ränge 2, 10) und Platoon Aviation (Ränge 7, 8) mussten sich im Feld der elf Boote zunächst auf den Plätzen sechs und sieben einreihen.

Principal Race Officer Marija Turrijo und ihr Team hatten am Vortag in sehr schwachen Winden von maximal vier Knoten keine Chance, Rennen über die Bühne zu bringen. Doch am Donnerstag gelang es am späteren Nachmittag gut. In Winden zwischen acht und 13 Knoten taten sich dabei nicht alle Teams leicht.

Toney Langleys “Gladiator”-Team aber agierte souverän. Prominenter Neuzugang an Bord der britischen Yacht ist America’s-Cup-Veteran Ray Davies, der schon 2006 auf Peter de Ridders “Mean Machine” den ersten MedCup gewonnen hatte.

Ray Davies: “Sauber wegkommen, nach rechts halten”

In Ray Davies Worten klang es, als sei der Tag wie ein offenes Buch zu lesen gewesen. Der siebenmalige America’s-Cup-Teilnehmer und vielfache Weltumsegler sagte: “Es war ein fantastischer Tag, spiegelglatte See, Windstärke 9 bis 13 Knoten, eine etwas einseitig bevorzugte rechte Kursseite, sodass es beim Start darauf ankam, sauber wegzukommen und nach rechts zu halten.”

Zu den Konkurrenzverhältnissen in der 52 Super Series sagte Ray Davies: “Der Druck an Bord ist groß, alle Teams segeln auf so hohem Niveau, dass es keine Probleme mit der Crewarbeit und der Bootsgeschwindigkeit gibt. Als Afterguard arbeiten wir daran, uns ständig zu verbessern. Tony ist wieder am Steuer und hat heute einen fantastischen Job gemacht. Aber das Niveau der Flotte ist insgesamt so hoch, dass wir wissen, dass wir dieses Niveau nicht jeden Tag halten können.”

Auch der Blick auf die neu formierte Crew von Team Alpha Plus zeigt, warum die Mannschaft unter Hongkongs Flagge sich an Tag eins hinter “Gladiator” und vor einer Reihe namhafter Gegner auf Platz zwei platzieren konnte. Zu Rang fünf und einem Tagessieg trugen Neuseelands 26 Jahre altes Matchrace-As Nick Egnot-Johnson am Steuer, der australische Laser-Olympiasieger Tom Burton als Taktiker und der erfahrene Brite Iain Moore als Navigator bei.

Erst Leichtwindpoker, dann Traumfinale?

Am Freitag werden im Golf von Saint-Tropez noch einmal schwache Winde erwartet, doch auf Kurs Finale könnte es ideale Winde geben. “Am Wochenende erwarten wir großartige Bedingungen, Winde zwischen acht und 15 Knoten”, sagte Maria Turrijo. Hier geht es zu den Zwischenständen in Saint-Tropez und allen Ergebnissen der letzten Jahre.

REPLAY: Hier geht es zur Live-Übertragung vom den ersten beiden Rennen beim Saisonauftakt der 52 Super Series in Saint-Tropez:

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