400 Islands RaceNeues Bucketlist-Rennen vom Kieler Yacht-Club

Tatjana Pokorny

 · 21.10.2025

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Neues Ostseerennen, neue Herausforderung: Der Kieler Yacht-Club will 2026 mit dem 400 Islands Race eine neue Regatta starten. Zielgruppe sind Seesegler aus allen Gefilden – von der abenteuerhungrigen Amateur-Mannschaft über Charter-Crews bis hin zu Top-Teams.

Der Kieler Yacht-Club hebt ein neues Rennen aus der Taufe: das 400 Islands Race. 700 Seemeilen soll die Seesegelregatta lang sein und im kommenden Jahr erstmals eine vier- bis fünftägige Ostsee-Herausforderung für seine Teilnehmer bringen. Der Startschuss zur Premiere fällt am 13. Juni 2026.

Ostseemarathon für Crews: das neue 400 Islands Race

​Ein Rennen um 400 Inseln? Ein Rennen um 400 Inseln! Das klingt nach einem großen Segeltest und vielversprechendem Segelfest. Beides erhoffen sich die Initiatoren vom Kieler Yacht-Club. Der Kurs führt seine Herausforderer von und nach Kiel um fast alle dänischen Ostseeinseln. Start- und Ziellinie werden vor dem historischen KYC-Clubhaus in Kiel-Düsternbrook liegen. Dort kann das segelbegeisterte Kieler Publikum zuschauen und mitfiebern.

​Das Rennen führt von der norddeutschen Sailing City nach Norden durch den Kleinen Belt, hoch bis Læsø, dann nach Südosten durch den Sund und vorbei an Kopenhagen und Malmö. Weiter geht es rund Bornholm und Christiansø und wieder zurück nach Kiel. Je nach Wetterlage könnte auch gegen den Uhrzeigersinn gesegelt werden. Ins planende Auge gefasst haben die Initiatoren Yachten von etwa 10 bis 20 Metern Länge, die mit voller Crew segeln.

Sieben Tage vor dem Beginn der Kieler Woche soll es für die Seesegler in Kiel losgehen. Vier Tage später dürften die schnellsten Yachten Kiel bereits wiedersehen; langsamere Boote könnten etwa sechs Tage brauchen. Alle Teilnehmer, so der Ansatz der Organisatoren, sollten pünktlich vor dem Start der Kieler Woche am 20. Juni zurück sein.

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400 Islands Race: gut gewähltes Zeitfenster

Auch fügt sich das Datum für das neue 400 Islands Race gut in die Termine bereits bestehender Langstreckenregatten ein: das Baltic 500, ohnehin ein Zweihand- und kein Crew-Rennen, aber möglicherweise attraktiv für eine kleine, sich überschneidende Gruppe von Seglern, findet wieder über Himmelfahrt ab 14. Mai statt. Rund Skagen von Helgoland nach Kiel startet Ende Mai und das schwedische Gotland Rund geht Ende Juni auf die Reise. Alleine die längste Ostsee-Regatta MidsommerSail 2026 liegt mit ihrem Start am 21. Juni recht nah dran am neuen Ostsee-Marathon ab Kiel. Sollte es jedoch Segler oder Boote geben, die beide Rennen ins Visier nehmen wollen – unmöglich wäre sogar das bei knackiger Planung nicht.

​„Der Kieler Yacht-Club vervollständigt mit dem 400 Islands Race sein Angebot in Sachen Offshore-Regatten. Das war schon lange ein Wunsch, der nun endlich realisiert wird“, sagte der KYC-Vorsitzende Dr. Hauke Berndt. Nicht ohne Stolz ergänzte er: „Unser engagiertes Team setzt damit einen neuen Meilenstein in Sachen Seeregatten.” Die neue Regatta hat das Zeug zu einer Bucketlist-Regatta des Nordens.

Ob nach einem oder zwei Vermessungssystemen gesegelt wird, ist noch offen. Die Entscheidung soll bis zum Jahresende nach den Jahrestagungen des Offshore Racing Congress (ORC) und des Weltseglerverbandes World Sailing fallen. Beide internationalen Verbände treffen sich Anfang November im irischen Dun Laoghaire.

Überfälliges Format für die südliche Ostsee

Die Macher im Hintergrund des 400 Islands Race sind Sven Christensen und Hans-Eckhardt von der Mosel. Christensen ist selbst erfolgreicher Regattasegler und Geschäftsführer der clubeigenen Sponsoring-Agentur Point of Sailing Marketing GmbH. “Ecki” von der Mosel ist in der Szene als Erfinder des erfolgreichen BlueRibbonCups und zahlreicher anderer Seeregatten bekannt.

Beide setzen sich für den Seesegelsport und seine internationale Vernetzung ein, wünschen sich langfristig auch eine zunehmende internationale Beteiligung für die Ostsee-Langstrecke. Beide werben im Namen des Kieler Yacht-Clubs stark für das neue 400 Islands Race, damit es als neues Event in der Yachtszene gut angenommen wird. In Vorabgesprächen mit Eignern udn Crews konnten sie bereits ein positives Echo empfangen.

“So ein Format in dem südlichen Teil der Ostsee ist schon lange fällig,“ erklärte von der Mosel eine Motivation für das neue Rennen. Zu Prognosen bezüglich der Meldezahlen wollte er sich aber noch nicht verführen lassen. “Wir werden das Meldeportal bald öffnen und dann wird man die Resonanz schnell sehen,“ ergänzte er mit Optimismus. Erste Interessenbekundungen aus der Szene liegen bereits vor. Man darf gespannt auf das Echo sein, wenn sich das Meldeportal öffnet.

Finale zum Auftakt der Kieler Woche

Einen weiteren Bonuspunkt hat das neue Rennen jetzt schon: Die Siegerehrung kann im XL-Rahmen am Eröffnungstag der Kieler Woche auf der Bühne in Kiel-Schilksee zelebriert werden, bevor es dort für alle dann weiter seesegelhungrigen Crews mit dem Kieler-Woche-Programm nahtlos weitergeht.

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