Tatjana Pokorny
· 16.09.2022
84 Swans aus aller Welt, mehr als 1.000 Aktive und eine der schönsten Regatta-Bühnen der Welt: Das sind die Zutaten für den 21. Rolex Swan Cup. Beim Schwanen-Gipfel in Porto Cervo genießen die Teilnehmer das Comeback nach vier Jahren in ebenso vollen Zügen wie in der Woche zuvor die Flotte des Maxi Yacht Rolex Cup
Zur Halbzeit haben sich beim Rolex Swan Cup gleich mehrere der 13 Swans unter deutscher Flagge gute Ausgangspositionen verschafft. Nach zwei Renntagen und dem in schwülen Gewitterbedingungen ausgefallenen dritten Regattatag lagen Christian Kligers “Tango” und die Klassenschwester “Hatari” von Marcus Brennecke mit Taktiker Markus Wieser in der One-Design-Division ClubSwan50 nach bislang vier Wettfahrten auf den aussichtsreichen Rängen zwei und vier.
Die Führung bei den ClubSwan-50-Racern hatte nach der ersten Regatta-Hälfte die belgische “Balthasar” mit Louis Balcaen übernommen. Auffällig ist auch der dritte Rang der österreichischen “Stella Maris” von August Schramm. Hier scheint mit dem fünfmaligen olympischen Medaillengewinner Robert Scheidt aus Brasilien der Aufstieg ins Oberhaus der leistungsstarken Klasse mit breiter Spitze zu gelingen. Das Team auf Hendrik Brandis’ Vizeweltmeisterin “Earlybird”, die zunächst ohne den erkrankten, inzwischen aber wieder genesenen Eigner mit einem Frühstart in die Serie gegangen war, hat sich inzwischen auf Rang sieben im großen Feld der 15 Yachten vorgearbeitet. Mark Bezners “Olymp”, mit Rang drei vielversprechend in die Serie an der Costa Smeralda gestartet, lag nach vier Rennen mit Hunger nach besseren Ergebnissen auf Platz elf.
Gemeinsam mit den anderen deutschen Crews in den One-Design-Klassen kämpfen vor allem die regelmäßig erfolgreichen deutschen Fünfziger auch um den Sieg in der Nations League. In der Nationenwertung, in die stets die besten beiden Ergebnisse von Swan-Yachten in allen One-Design-Divisionen entsprechend ihren Platzierungen und der Flottengröße bei den Regatten einfließen, führte die deutsche Mannschaft nach vier von fünf Regatten mit 102 Punkten bereits souverän vor Italien (87 Punkte) und Monaco (53 Punkte). Der Sieg im Nationenwettbewerb ist den Teams unter schwarz-rot-goldener Flagge im Finale beim Rolex Swan Cup kaum mehr zu nehmen. Hier geht es zu den Ergebnissen der One-Design-Klassen beim Rolex Swan Cup.
Parallel zu den One-Design-Wettbewerben kämpfen 48 ganz unterschiedliche Swans aus aller Welt in den Vergütungsklassen A-Maxi, A1-Mini-Maxi, B-Classic S&S und C-Swan Grand Prix um Podiumsplätze und gute Platzierungen. Bei den A-Maxis lag zur Halbzeit die spanische Swan 80 “Plis-Play” vorn. Bei den A1-Booten war nach zwei längeren Rennen Steven Cucchiaros Swan 601 “Flow” Spitzenreiterin. In Klasse B führte die Swan 38 “Mascalzone Latino XXXIII” (Baujahr 1974) vom ehemaligen America’s-Cup-Kämpfer Vincenzo Onorato das Feld an.
Die starke deutsche Beteiligung in der Grand-Prix-Klasse C spiegelte die Führung der Swan 53 “Crilia” von Gerd Heinz und Christoph Stein wider. Auf Rang sieben lag nach den ersten beiden Wettfahrten Jan Opländers Swan 54 “Katima” aus Flensburg. Im mit 22 Grand-Prix-Schwänen größten Feld folgte Dietmar Pennings Swan 46 “Fixation” auf Rang acht. Zehnte war zur Halbzeit die Swan 40 “Kju” der Eignergemeinschaft von Klaus Wirbel, Jörg Will und Uwe May mit Skipper Kalle Dehler. Hier geht es zu den Ergebnissen der Vergütungsklassen.
Der 21. Rolex Swan Cup dauert an und endet am 18. September mit den letzten Wettfahrten. Es folgt die Siegerehrung auf der legendären Piazza des gastgebenden Yacht Club Costa Smeralda (YCCS). Dort wird auch der YCCS-Kommodore Michael Illbruck bei der Abschiedsgala wieder das Wort an die Teilnehmer richten. Michael Illbruck hatte das Traumrevier vor Porto Cervo schon als Kind auf Segelreisen mit der Familie kennengelernt. Sein “illbruck”-Team hatte 2001/2002 das Volvo Ocean Race gewonnen. Im Ehrenamt für den YCCS bleibt Illbruck dem Segelsport weiter auf prominenter Regatta-Bühne treu.