Tatjana Pokorny
· 19.09.2022
Einen Sieg und drei Podiumsplätze haben die deutschen Boote beim 21. Rolex Swan Cup vor Porto Cervo geholt. Die Stimmung war beim Comeback vier Jahre nach der letzten Auflage des beliebten Klassikers überbordend. Der Schwanen-Gipfel bestach auch dieses Mal mit “Champagner-Segeln” im Traumrevier an der Smaragdküste und viel Familiengeist in der Swan-Gemeinschaft
Mit einem Kanonenschuss ging der 21. Rolex Swan Cup am späten Nachmittag des 18. September zu Ende. Zuvor war über Stunden immer wieder aufbrandender Jubel im Hafen und bei der Siegerehrung zu hören. Am Tag nach der großen Crew-Party mit fast 2.000 begeisterten Seglern, Helfern und Freunden feierte die Swan-Gemeinschaft ihre Besten mit viel Applaus und einem ordentlichen Schuss Familiensinn.
In den insgesamt acht Rennklassen (4 Handicap-Gruppen, 4 One-Design-Divisionen) konnte sich ein deutsches Boot durchsetzen: Der Sieg der Swan 53 “Crilia” in der mit 22 Grand-Prix-Booten größten Flotte der Serie war für die Eigner Heinz Gerd und Christoph Stein ein besonders süßer. Dreimal schon waren sie beim Rolex Swan Cup Zweite, einmal Dritte. Taktiker Thomas Jungblut sagte: “Wir hatten uns dieses Mal ein klares Ziel gesetzt und freuen uns sehr, dass wir es erreichen konnten.”
Die Gegner, so Jungblut, seien in der Grand-Prix-Klasse stärker geworden. Dazu zählte auch Jan Opländers Swan 54 “Katima”. Bei der fünften Teilnahme am Rolex Swan Cup gelangen dem Opländer-Team das beste Ergebnis und der Sprung auf Podium. Die Crew feierte ihren dritten Platz nach gelungener Serie wie einen Sieg und gratulierte den Siegern auf der “Crilia” herzlich.
Platz neun erkämpften sich die drei Eigner der Swan 40 “Kju”. Bei ihrer ersten gemeinsamen Swan-Regatta genossen Klaus Wirbel, Jörg Will und Uwe May nicht nur das für viele so prickelnde Ambiente im Bilderbuchhafen von Porto Cervo und die Gastfreundschaft des ausrichtenden Yacht Club Costa Smeralda, sondern auch sportliche Erfolge mit ihrem Gast-Skipper Kalle Dehler. Dietmar Pennigs Swan 46 “Fixation” segelte auf Platz elf. Hier geht es zu den Ergebnissen der Handicap-Klassen.
Weitere Erfolge feierten die deutschen Crews in den vier One-Design-Kategorien: Bereits am Vorabend des Finaltages war Marcus Brenneckes ClubSwan 50 als beste Yacht ihrer Klasse in der Nations-League-Saisonwertung geehrt worden. Gemeinsam mit der Mannschaft auf der roten Klassenschwester “Earlybird” von Hendrik Brandis sicherte “Hatari” auch den Sieg des deutschen Teams in der Nationenwertung vor Italien. Beim 21. Rolex Swan Cup selbst segelte die “Hatari”-Crew um Taktiker Markus Wieser auf Platz drei.
Den Sieg in der größten und immer populärer werdenden Einheitsrennklasse der Fünfziger holte die belgische “Balthasar” vor August Schramms “Stella Maris”, die mit dem fünfmaligen olympischen Medaillengewinner, Laser-Rekordweltmeister und Neu-Taktiker Robert Scheidt einen starken Auftritt hatte. Den Österreichern fehlten nur vier Punkte zum Sieg. “Earlybird” beendete die Serie auf Platz sieben.
In der mit nur vier Booten besetzten Einheitsklasse der 45er-Schwäne waren keine deutschen Teams am Start. In der ClubSwan 42 gelang dem Team um Pit Finis auf “Dralion” ein toller Endspurt. Für Eigner Pit Finis war es die dritte Teilnahme am Rolex Swan Cup. Sein Boot hat er in dieser Woche nach vielen Erfolgen verkauft, will sich nun umschauen und unter anderem “die Entwicklung der 41er genau beobachten”. Nikolai Burkarts “Goddess” segelte in der Klasse ClubSwan 36 auf Platz fünf. Hier geht es zu den Ergebnissen der One-Design-Divisionen.
Italienische Crews siegten beim Heimspiel zweimal in den Klassen ClubSwan 45 und bei den Klassikern, wo sich die 48 Jahre alte Swan 38 “Mascalzone Latino XXXIII” vom ehemaligen America’s-Cup-Jäger Vincenzo Onorato durchsetzte. Wie sich die Swan-Familie weiterentwickelt und wandelt, war auch daran abzulesen, dass kein Siegerboot der vorherigen Auflage 2018 seinen Erfolg wiederholen konnte. Das zeigte gleichzeitig die Vielseitigkeit der breit gefächerten Klassenangebote von schmucken und gut erhaltenen Klassikern über schnelle Racer bis hin zu Giganten wie der Swan 115 “Jasi” oder der neuen ClubSwan 80 “My Song” von Pierluigi Loro Piana.
Michael Illbruck, Commodore des ausrichtenden Yacht Club Costa Smeralda, verneigte sich am Schlusstag vor den Teilnehmern, Partnern und Helfern, lud alle ein, in zwei Jahren wieder dabei zu sein.