Seit gestern stehen die Sieger auf der Seebahn fest. Der Norddeutsche Regatta Verein präsentiert sich in Bestform und ist aktuell auf Champions-League-Titelkurs
Kaum ist die Travemünder Woche gestartet, dürfen die ersten Crews auch schon feiern. Mit dem Abschluss des Auftaktwochenendes wurden gestern die Sieger der Up-and-down-Wettfahrten auf der Seebahn gekürt.
Einen Patzer zum Abschluss der Serie für die Seesegler konnte die Crew der Luffe 43/97 "Adamas" von Jan Peters (Heiligenhafen) verkraften, um dennoch souverän an der Spitze der ORC-Gesamtwertung zu stehen. "Im Abschlussrennen hatten wir etwas Pech, haben zweimal einen Winddreher falsch erwischt", berichtete Peters. Mit der Winner 900 "Pepper and Salt" von Björn Carstensen gab es auch bei den Yardstick-Yachten einen Sieger aus Heiligenhafen.
Mit fast 600 Booten, knapp 1.500 Seglerinnen und Seglern aus 26 Nationen war die Travemünder Woche am Freitagabend erstmals seit drei Jahren ohne Corona-Vorkehrungen durch Landtagspräsidentin Kristina Herbst und Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau eröffnet worden. Besonders am sonnigen und heißen Sonntag strömten die Besucher in Massen an die Festmeile.
Neben zahlreichen kulturellen Angeboten für die ganze Familie werden jeden Abend Showrennen auf der Trave geboten. Sieger des "Trave Races" in der Finn-Klasse war am Samstag Fabian Lemmel aus Berlin.
Dieser führt auch das Klassement bei deren Deutscher Meisterschaft vor dem Dänen Otto Strandvig an. Auf Platz drei folgt nach schwierigem Auftakt der Hamburger Thomas Schmid, der auf viereinhalb Jahrzehnte Segelerfahrung zurückgreifen kann. 1988 konnte er sich in Brasilien den Weltmeistertitel bei den Finn-Dinghys sichern und segelte auf Platz sechs bei den Olympischen Spielen.
Den Titel bei der German Open der J/22-Klasse sicherte sich heute in einem spannenden Finale das Team um Reiner Brockerhoff und schob sich damit doch wieder vor Holger Schmitt und seine Crew vom Loheider See.
Bei den Dyas startet am Donnerstag die Deutsche Meisterschaft im Rahmen der Travemünder Woche. Vorab segelten Arndt Fingerhut und Andreas Malcher bereits zum Sieg bei der Norddeutschen Meisterschaft.
Deutlich gewinnen konnte das Team Klemens und Gundi Kitzmüller im Hobie 16. Ebenfalls mit klarem Vorsprung liegt Tanja Rindt momentan auf Titelkurs bei der Europameisterschaft der Hobie-14-Kats.
In der Jugendklasse im Hobie 16 dominierten die Italiener die Wertung und beanspruchten die Plätze eins bis sieben für sich. Ähnlich sieht es aktuell im Hobie Dragoon aus, wo noch bis übermorgen die Europameisterschaft ausgesegelt wird.
Auf dem ersten Platz bei den Formula-16-Katamaranen liegt nach einem Tag das französische Team Thomas Proust/Clement Martineau vor ihren Landsleuten Michel Kermarec/Fanny Merelle und den niederländischen Seglern Robin und Sander Mineur.
Ebenfalls ihren ersten Regattatag hatten heute die Folkeboote. Walther Furthmann liegt mit seinem Team aktuell vier Punkte in Führung.
Mit dem Liga-Segeln ist ein weiteres Highlight zurück bei der Travemünder Woche – und das nicht nur mit der Ersten und Zweiten Bundesliga am nächsten Wochenende. Sondern auch mit dem Finale der Sailing Champions League. 36 Teams aus 19 Nationen segeln noch bis morgen um den Sieg. Nach mittlerweile 14 Rennen hat sich ein harter Spitzenkampf zwischen dem Norddeutschen Regatta Verein aus Hamburg und dem für Finnland startenden Team entwickelt.
Aktuell liegen die Hamburger in Führung, sollte der NRV die Spitzenposition halten können, wäre es für Steuermann Chapman bereits der zweite Champions-League-Sieg. Vor drei Jahren gewann der Australier allerdings mit seinem Heimatverein aus Sydney.
Neben einem spannenden Champions-League-Finaltag stehen im weiteren Verlauf der Woche unter anderem mit der Langstrecke und dem dritten Bundesligaspieltag noch weitere Höhepunkte auf dem Programm.