1. Roschier Baltic Sea Race"Störtebeker" auf Platz drei, "Outsider" fehlten 700 Meter

1. Roschier Baltic Sea Race: "Störtebeker" auf Platz drei, "Outsider" fehlten 700 MeterFoto: Pepe Korteniemi
Die "Störtebeker"-Crew segelte im neuen Roschier Baltic Sea Race auf Platz drei

Tilmar Hansens "Outsider" verpasste bei der neuen Ostsee-Langstrecke die Line Honors knapp. Die HVS-Yacht "Störtebeker" wurde Dritte in der IRC-Gesamtwertung

Das Ergebnis bei der Premiere des Roschier Baltic Sea Race kann sich aus deutscher Sicht mehr als sehen lassen: Zwei deutsche Yachten haben die neue Ostsee-Langstrecke über 630 Seemeilen von und nach Helsinki auf den Plätzen drei und vier in der IRC-Gesamtwertung beendet! Podiumsreif agierte die neunköpfige junge Crew auf der schwarzen "Störtebeker" des Hamburgischen Vereins Seefahrt, die nach 3 Tagen, 4 Stunden, 57 Minuten und 24 Sekunden als fünftes Boot ins Ziel kam. Das reichte für die Carkeek 47 zum berechneten dritten Podiumsplatz vor Tilmar Hansens TP 52 J/V "Outsider" auf Platz vier. Die wiederum hatte sich an der Spitze des Feldes mit der Mannschaft auf dem Volvo Open 70 "I love Poland" ein packendes Duell um die Line Honors geliefert. Am Ende hatte das Team der Polish National Foundation um Skipper Grzegorz Baranowski nach 3 Tagen, 27 Minuten und 37 Sekunden auf See die Bugspitze knapp als Erste im Ziel. Der Hansen-Crew fehlten im Leichtwind-Poker nur 700 Meter. Es folgten die Volvo 70 "GP Bullhound" und die VO65 "Ambersail", bevor die Hamburger "Störtebeker" die Ziellinie erreichte. Hier geht es zum Tracker und den Ergebnissen (bitte anklicken!).

  Die IRC-Gesamtdritten auf der "Störtebeker" im GlückFoto: Pepe Korteniemi
Die IRC-Gesamtdritten auf der "Störtebeker" im Glück
  Trotz der so knapp verpassten Line Honors herrschte auch Freude an Bord von Tilmar Hansens "Outsider", deren Crew das Duell mit dem "I love Poland"-Team genoss und hier den Siegern gratulierteFoto: Pepe Korteniemi
Trotz der so knapp verpassten Line Honors herrschte auch Freude an Bord von Tilmar Hansens "Outsider", deren Crew das Duell mit dem "I love Poland"-Team genoss und hier den Siegern gratulierte
  Die Route des neuen Roschier Baltic Sea RaceFoto: RORC
Die Route des neuen Roschier Baltic Sea Race
  Tilmar Hansens Crew auf der "Outsider"Foto: Pepe Korteniemi
Tilmar Hansens Crew auf der "Outsider"
  Ein Sturmrennen war diese Premiere nicht. Stattdessen waren in teilweise extrem leichten Winden Geduld, gute Positionierung und harmonische Manöver gefordert. Hier die Line-Honors-Siegerin "I love Poland"Foto: Pepe Korteniemi
Ein Sturmrennen war diese Premiere nicht. Stattdessen waren in teilweise extrem leichten Winden Geduld, gute Positionierung und harmonische Manöver gefordert. Hier die Line-Honors-Siegerin "I love Poland"

"Das Ergebnis ist ein Megaerfolg für die Crew, den Skipper Torben Mühlbach und den HVS", vermeldete der Heimatverein prompt und stolz. Zu Platz drei in der Gesamtwertung kam für die "Störtebeker" der Sieg in der eigenen Gruppe IRC Zero. Die 16,41 Meter lange Carkeek 47 "Störtebeker" wurde 2015 in Dubai von Premier Composites aus Vollcarbon gebaut und als "High Performance Racer" konzipiert. Eine professionelle Mannschaft hat sie über vier Jahre für den Hochseeeinsatz optimiert. Den Grund für die HVS-Anschaffung erläutert der Verein so: "Die Yacht bietet Geschwindigkeitserlebnisse, die Seglerherzen der jungen HVS-Segler höher schlagen lassen." Unter Deck wurde jedes überflüssige Gramm Gewicht eingespart, es gibt keinerlei Komfort. Trotz des hohen Standards an Technik und Ausstattung ist die Yacht sehr robust und somit auch für Amateurcrews wie die Segler der Segelgruppe Störtebeker gut zu segeln. So verfügt sie weder über einen technisch anfälligen Schwenkkiel noch über Wasserballasttanks, dafür aber über zwei Grinder im Cockpit und eine Segelgarderobe, die wenig Segel-Wünsche offenlässt.

  Die "Störtebeker" vom Hamburgischen Verein Seefahrt im neuen Roschier Baltic Sea RaceFoto: Pepe Korteniemi
Die "Störtebeker" vom Hamburgischen Verein Seefahrt im neuen Roschier Baltic Sea Race

Der Hamburgische Verein Seefahrt nimmt in der deutschen Segelclub-Landschaft infolge seiner Geschichte und seiner Aufgaben eine besondere Stellung ein: Er stellt Hochseesegelnachwuchs aus ganz Deutschland moderne Yachten für Fahrten und Regatten auf offener See zur Verfügung. Hunderte junger Seglerinnen und Segler aus mehr als 60 Segelvereinen hatten darüber die Möglichkeiten, das Hochseesegeln kennenzulernen, gemeinsam Regattaspaß zu erleben und Erfolge zu erringen. Der Sieg im aktuellen Roschier Baltic Sea Race markiert den jüngsten Höhepunkt in der seit mehr als 100 Jahren währenden Vereinsgeschichte. Neben der "Störtebeker" sind der 52-Fuß-Cruiser/Racer "Haspa Hamburg" und die Andrews 56 "Broader View Hamburg" weitere bekannte HVS-Ausbildungsyachten

Hinweis in eigener Sache: In einer ersten Version dieser Meldung hatten wir infolge entsprechender Pressemitteilungen die "Störtebeker" als IRC-Gesamtsiegerin vermeldet. Das war verfrüht, wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. Knapp eineinhalb Tage nach der "Störtebeker" kam die schwedische Albin Nova "Team Mobline" (gesegelte Zeit: 4 Tage, 13 Stunden, 32 Minuten, 4 Skunden) und noch einmal knapp fünf Stunden später die finnische H-323 "Silver Moon II" (gesegelte Zeit: 4 Tage, 18 Stunden, 18 Minuten und 44 Sekunden) ins Ziel. Beide konnten sich in der IRC-Handicap-Wertung noch vor "Störtebeker" und "Outsider" platzieren. Salla Kavens "Silver Moon II" hat die IRC-Gesamtwertung im 1. Roschier Baltic Sea Race gewonnen. Hier geht es zu den Ergebnissen (bitte anklicken!).

  Prost auf den Podiumsplatz: die "Störtebeker"-Crew nach dem gelungenen Coup im Roschier Baltic Sea RaceFoto: Pepe Korteniemi pepe@photex.fi
Prost auf den Podiumsplatz: die "Störtebeker"-Crew nach dem gelungenen Coup im Roschier Baltic Sea Race