Tatjana Pokorny
· 13.02.2025
1555 Stunden und fast 23 Minuten hat Sieger Charlie Dalin für sein souveränes Nonstop-Solo um die Welt gebraucht. Der Dominator war nach 64 Tagen, 19 Stunden, 22 Minuten und 49 Sekunden im Ziel. Damit hat der Franzose einen Vendée-Globe-Rekord aufgestellt, der nach überragender Leistung in oftmals befügelnden Bedingungen über eine möglicherweise sehr lange Haltbarkeit verfügt.
Der Vergleich mit der vier Jahre alten Zeit von Titelverteidiger Yannick Bestaven zeigt, wie viel schneller die aktuelle 10. Vendée Globe als die vorherige Auflage 2020/2021 war. Die ersten elf Boote haben bei der jüngsten Edition Bestavans Zeit unterboten. Auch interessant: Unter den 15 schnellsten Vendée-Globe-Zeiten über alle zehn Austragungen der Solo-Weltumseglung hat Bestavens Zeit von 2021 es nicht unter die besten 15 geschafft.
Elf Solisten der aktuellen Auflage konnten sich unter den schnellsten 15 Vendée-Globe-Teilnehmenden der Renngeschichte platzieren. Schnellster früherer Teilnehmer in der Allzeitbestenliste ist Armel Le Cléac’h auf Platz vier. Der Franzose hatte das Rennen 2016/2017 in 74 Tagen, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden gewonnen.
Die Gruppe der schnellsten 15 Skipper der Vendée-Globe-Geschichte wird nun von Charlie Dalin, Yoann Richomme und Sébastien Simon vor Armel Le Cléac’h angeführt. Dahinter folgen Jérémie Beyou und mit Alex Thomson wieder ein früherer Teilnehmer, der Le Clác’h vor acht Jahren als Zweiter nach 74 Tagen, 19 Stunden, 35 Minuten und 15 Sekunden nach großem Kampf knapp unterlag. Als einzige Frau hat sich “TeamWork - Team Snef”-Skipperin Justine Mettrau mit ihren gut 76 Tagen einen Platz unter den 15 Schnellsten der 36-jährigen Rennhistorie erkämpft.
Außer den aktuellen Vendée-Globe-Besten stehen auf der Liste der 15 All-time-Schnellsten noch François Gabart mit seiner Siegerzeit von 2012/2013 (78 Tage, 2 Stunden, 16 Minuten, 40 Sekunden) als Vierzehnter und noch einmal Armel Le Cléac’h, der im selben Rennen 2012/2013 nur gut drei Stunden nach Gabart ins Ziel gekommen war. Insgesamt aber war das aktuelle Rennen nach langsamer Anfangsphase sehr, sehr schnell.
Nun der Blick auf die Innenverhältnisse bei der 10. Vendée Globe. Hier die Ergebnisse und Zeiten der Top-Fünfzehn im Überblick:
Die hier angegebenen Durchschnittsgeschwindigkeiten der Boote bei der Vendée Globe wurden im Verhältnis zu den über Grund absolvierten Seemeilen ermittelt. Die Ergebnisse zeigen Veränderungen im Abgleich zum Schlussklassement der 10. Vendée Globe. So war beispielsweise nicht Sieger Charlie Dalin der durchschnittlich Flottenschnellste, sondern der Vendée-Globe-Zweite Yoann Richomme. Hier die Durchschnittsgeschwindigkeiten der Top-15 in der Übersicht:
Die angegebenen Werte stehen für die über Grund gesegelten „echten“ Seemeilen der Skipper und Skipperinnen bei der 10. Vendée Globe. Hier zeigen sich starke Unterschiede in der Effektivität. So haben deutliche Abweichungen von der idealen Kurslinie wie beispielsweise die Nordschleife vieler Top-Ten-Boote im Indischen Ozean zu einem erheblichen Strecken-Plus beigetragen.
Auch hier gibt es auffällige Unterschiede zum Klassement. So hat Clarisse Crémer den drittkürzesten Kurs gemeistert, war dabei aber nur die Zwölftschnellste. Nico Lunven dagegen war einer der Schnellsten, hat aber unter den Top-15 die meisten Meilen im Vendée-Globe-Heckwasser.
Die 10. Vendée Globe wird indessen auf dem Wasser weiter fortgesetzt. Als 28. wird heute Antoine Cornic (”Human Immobilier”) im Ziel erwartet. Der Schweizer “Tut Gut.”-Skipper Oliver Heer hatte mittags am 13. Februar noch rund 1000 Seemeilen bis ins Ziel vor sich. Ihm werden mit dem Chinsen Jingkun Xu, den Franzosen Manuel Cousin und Fabrice Amedeo sowie dem Belgier Denis van Weynbergh weitere vier Skipper folgen. Hier geht es zum Live Tracker für die laufende 10. Vendée Globe mit den Ergebnissen und Zwischenständen.