Tatjana Pokorny
· 30.11.2024
Wenn der 42-Jährige Paul Meilhat nicht gerade die Vendée Globe oder ein anderes Imoca-Rennen bestreitet, lebt er mit seiner Familie im Stadtzentrum von Lorient. Seine Frau Stéphanie ist Augenärztin. Das Paar hat zwei Kinder: Antoine, 5, und Thomas, 8. Das Zuhause ist bewusst gewählt: Von hier sind alle schnell am Meer. Der Imoca-Skipper erreicht die Arbeitsstätte seines Teams Biotherm in Lorients Seglerwiege La Base mit dem Fahrrad in fünf Minuten.
Im Nordwesten von Paris in La Garenne-Colombes aufgewachsen, segelte Paul Meilhat zunächst olympische Bootsklassen wie Laser und 49er, studierte Sport und arbeitete als Trainer, bevor er ins Seesegeln umstieg – und fortan alle Hochseeherausforderungen umarmte. Geprägt von der harten Figaro-Schule, gewann er die Tour de Bretagne und feierte 2014 seinen ersten großen Sieg im Figaro-Transat AG2R. 2015 stieg er in die Imoca-Klasse um, gewann große Transats wie die Route du Rhum und gilt weiter als eines der größten Talente des französischen Offshore-Sports.
Sein schlimmstes „Weihnachtsgeschenk“ stoppte den Höhenflug des Aufsteigers an Heiligabend 2016 brutal: Da endete seine Vendée-Globe-Premiere bei der vorletzten Edition des Solorennens um die Welt. An dritter Position liegend, musste der Franzose nach schweren Kielproblemen seiner „SMA“ zum Weihnachtsfest offiziell aufgeben. Acht Jahre mit vielen Kämpfen, spannenden Kooperationen mit Größen wie Charlie Dalin oder Samantha Davies und dem Wiederaufstieg mit dem eigenen Team Biotherm folgten.
Jetzt will es der Imoca-Saisonmeister von 2021 bei seiner zweiten Vendée Globe mit dem 2022er-Verdier-Design „Biotherm“ erneut wissen. Er zählte vor Rennbeginn nicht zu den Top-Favoriten, hat aber das Potenzial für eine starke Top-Ten-Platzierung, vielleicht auch mehr. Mehr denn je hat Paul Meilhat nach seinem Vendée-Globe-Aus vor acht Jahren und einer Reihe technischer Probleme mit der damals ganz neuen Verdier-“Biotherm” von 2022 im letzten Ocean Race die Zuverlässigkeit seines Bootes im Blick. Und die eigene Liebe zum Meer
Das Interview haben wir kurz vor dem Start der 10. Vendée Globe geführt und aktualisiert. Es bildet den aktuellen Rennstand erstaunlich gut ab. Angeführt wurde die Flotte am Vormittag des 30. November von Yoann Richomme (”Paprec Arkéa”) vor Charlie Dalin (”Macif Santé Prévoyance”) und Sebastien Simon (”Groupe Debreuil”).
Während Boris Herrmann nach übler Flautenphase auf Platz 13 bei 1087 Seemeilen Rückstand auf Yoann Richomme am Morgen des 30. November wieder Fahrt aufgenommen hat, erzielte Paul Meilhat am Samstagvormittag bei etwa 23 Knoten die schnellste Geschwindigkeit in der Flotte.
Ich sage immer, dass ich ein Sportsmann bin. Ich will das Rennen gewinnen, weil ich alle Rennen gewinnen will, an denen ich teilnehme. Manchmal gewinnen dann aber auch andere (lacht). Gut ist, dass ich vor Rennbeginn nicht auf der Liste der Top-Favoriten stand. Ich habe nicht so viel Geld für mein Projekt wie einige andere, glaube aber daran, dass ich ein sehr gutes Ergebnis erzielen kann. Das ist das Wichtigste: Du musst mit der Hoffnung in ein Rennen starten, dass das möglich ist. Da ist die Vendée Globe auch etwas anderes als Transats.
Je mehr Tage man auf dem Wasser verbringt, je mehr kann passieren. Das ist gut für mich. Dazu habe ich nicht die Bürde des Top-Favoriten auf den Schultern. Ich glaube, dass ich in sehr guter Position ins Rennen gestartet bin.
Für mich sind es vier Projekte. Nicht, weil ich weiß, dass sie wirklich gut sind, sondern weil sie nur antreten, um zu gewinnen. Das sind Charlie Dalin auf „Macif“, Thomas Ruyant auf „Vulnerable“, Jérémie Beyou auf „Charal“ und Yoann Richomme auf „Paprec Arkéa“. Diese Vier sind nicht angetreten, um Zweite zu werden.
Ja, aber aus meiner Sicht gab es vor dem Rennstart mehr Skipper als diese vier, die das Rennen gewinnen können. Wie Boris, wie Samantha Davies, wie Sam Goodchild – oder auch wie ich. Und vielleicht noch weitere bis zu fünf Segler dazu. Aber wir sagen das nicht so. Wir treten nicht nur für den Sieg an. Das ist ein Unterschied. Es bedeutet, dass wir beim Management von Boot und Rigg vielleicht etwas mehr die Bewahrung im Blick haben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Ich glaube, dass ich mental sehr stabil bin.” Paul Meilhat
Ich glaube, dass ich mental sehr stabil bin. Das ist für dieses Rennen ein wichtiger Punkt. Denn du weißt ja nie, was es dir bringt. Wenn wir die Story von 2016 ansehen: Da waren die Leute zu Beginn des Rennens sehr schnell und sind der Flotte weit enteilt. Da musst du sein, wenn du den Southern Ocean erreichst. Natürlich kannst du auch danach noch das Boot kaputtmachen. Aber wenn du zehn Boote in einem starken System im Süden hast, dann wird vermutlich eines dieser Boote das Rennen machen.
Ich denke, dass Boris‘ Boot im Süden schneller ist. Ich glaube an ein Siegerboot, das in vielen verschiedenen Bedingungen schnell ist. Boris hat ein wirklich gutes Boot. Boris kann das Rennen definitiv gewinnen. Aber er hat auch einiges Risiko genommen. Er braucht bestimmte Bedingungen, um zu gewinnen. Das ist bei den anderen Booten nicht ganz so.
Ich glaube, es ist vermutlich das beste Boot im Süden, das beste Boot vor dem Wind. Mit all der Erfahrung und allen den Seemeilen, die sie im Ocean Race und bei anderen Rennen gesammelt haben, ist das Boot auch am Wind schnell und in leichten Winden nicht zu schlecht.
Das Problem ist aber, dass die neuesten Boote wie „Macif“ oder „Charal“ vermutlich die leichtesten Boote sind, während „Malizia“ vielleicht ein bisschen schwerer ist. Weshalb sie dann in mittleren Bedingungen vor dem Wind vielleicht ein bisschen langsamer ist. Allerdings nicht viel.
Ich habe jetzt exakt die gleichen Foils wie Boris.” Paul Meilhat
„Biotherm“ ist wirklich schnell in leichten und mittleren Winden. Der Schwachpunkt ist die Vorwind-Performance bei starkem Seegang. Wir haben deshalb in diesem Sommer die Foils getauscht, nachdem wir ein Foil im Transat gebrochen hatten. Ich habe jetzt exakt die gleichen Foils wie Boris. Das ist gut, aber die Schwierigkeiten vor dem Wind sind dadurch nicht komplett aus der Welt. „Malizia“ ist nicht nur wegen ihrer Foils vor dem Wind so schnell. Es hat auch mit ihrer gebogeneren Rumpfform zu tun. Ich habe keinen ‚Rocker‘…
Mein Boot ist gerader. Boris Boot kommt einer Kurve näher. Was bedeutet, dass es einfacher durch die Wellen geht. Was bei mir nicht der Fall ist. Ich bin dann eher ein bisschen wie ein U-Boot unterwegs (lacht).
Ich sehe das mit dem Risiko eher andersherum. Boris hat das Risiko genommen. Aber ich glaube trotzdem, dass es eine gute Idee ist! Sein Boot ist in den anderen Bedingungen ja so langsam nicht. Er war der Erste, der dieses Risiko genommen hat, ein Boot vor allem für härtere Vorwind-Bedingungen zu bauen. Wir wissen, dass die harten Vorwind-Bedingungen während der Vendée Globe aber vielleicht auch nur zehn Tage oder auch einen Monat kommen.
Es bedeutet also einiges Risiko. Das Rennen dauert zweieinhalb Monate an. Und da ist nicht nur Downwind gefragt. Mein Boot ist vielleicht weniger kompromittiert, mehr polyvalent. Wir sind also beim Vergleich zwischen „Malizia“ und „Biotherm“ mit Blick aufs Rumpfdesign eher gegensätzlich. Mein Boot sieht eher den anderen am Dock ähnlich. Wir haben viele Verdier-Designs, vielleicht zehn, 15 Boote. „Malizia“ ist das einzige Boot mit dieser kurvigen Rumpfform. Ich finde das wirklich, wirklich interessant!
Nein, mich nicht. Die Bedingungen waren gut dafür. Und die Foils sind wirklich effizient. Auch Sam Davies ist im Transat Dritte geworden. Sie hat die gleiche Foil-Form. Ich glaube, die Manuard-Foils sind echt gut.
Als wir beispielsweise das Foil im Transat gebrochen haben, bin ich zur Bank gegangen, musste nach Geld fragen.” Paul Meilhat
Es ist kein ganz kleines Budget, denn ich habe ein neues Boot. Aber wir haben nicht das Budget der Top-Projekte. Was bedeutet, dass wir Entscheidungen treffen müssen und nicht alle Ausrüstung immer verändern können. Bei uns sind nicht alle Segel neu, wenn auch viele.
Ja, etwa. Und dann musst du ja auch noch die Studien, die Systeme, die Kompositarbeiten und mehr bezahlen. Da kommt man eher auf mehr als 700.000 Euro.
Vermutlich hat Jérémie Beyou mit „Charal“ das größte Budget. Danach kommen dann vielleicht Yoann Richomme, Boris, Charlie Dalin und Thomas Ruyant.
Das Set-up von Thomas verändert ja nicht so viel. Nur das Timing der Segelwechsel. In seinem Set-up muss man die Segel echt oft wechseln. Das erscheint mir nicht so hilfreich. Ich bevorzuge da eher mein Timing.
Eine Vendée Globe ist der Höhepunkt eines langen Weges.” Paul Meilhat
Ich glaube, dass ich von allen Seglern, mit denen ich gearbeitet habe, viel lernen konnte. Wenn du ein Jahr mit Charlie Dalin oder Sam Davies segelst, lernst du sehr viel. Aber in dem halben Jahr Ocean Race, in dem ich insgesamt mit acht neun Seglern gearbeitet habe, konnte ich sehr, sehr, sehr viel lernen. Das war unglaublich!
Vor allem habe ich da viel über mein Boot erfahren. Wenn du einhand segelst, dann hast du so viel zu tun und kannst dich nicht in jeder Sekunde mit dem Boot befassen. Aber im Ocean Race bist du während der Wachen zwölf von 24 Stunden an Deck. In diesen zwölf Stunden bist du nur auf den Speed des Bootes fokussiert. Da lernst du echt viel über Autopiloten, den Trimm der Segel und die Systeme. Das war so interessant!
Für mich ist das Ocean Race die DNA des Seesegelns.” Paul Meilhat
Ja, das war gut, wenn auch nicht der Hauptantrieb. Ich war da, um am Ocean Race teilzunehmen. Es ist wichtig für uns, die Welt zu entdecken, Zeit in verschiedenen Ländern zu verbringen und unsere Boote zu zeigen. Das ist wichtig zu sagen, weil es ein großes Projekt für sich war. Es war während der Zeit für mich genauso wichtig wie die Vendée Globe. Und natürlich hat es auch geholfen, das Boot zu verbessern.
Für mich war es das beste Abenteuer und Rennen, um die Rolle des Shore-Teams zu erklären. Weil das Shore-Team aufgrund der vielen Etappen wirklich involviert ist. Sie müssen das Boot in jedem Hafen überholen. Während ein Rennen wie das Vendée Globe wirklich auf den Skipper fokussiert ist. Insbesondere in Frankreich mit seiner Historie um Eric Tabarly und diese Art der Geschichten. Wir sprechen nicht über das Team dahinter. Für mich war das Ocean Race deshalb ein tolles Geschenk fürs Team. Sie und die Tatsache, dass ihre Arbeit aktiven Einfluss auf den Rennerfolg hat, standen im Rampenlicht.
Dazu möchte ich zuerst sagen, dass das für uns nicht wichtig ist. Weil: Wenn ich eine Sekunde vor jemand anderem ins Ziel komme, ist das für mich genug. Ohnehin wird das Wetter über den Rekord entscheiden. Wenn das Wetter dem von 2016/2017 ähnelt, könnte die 70-Tage-Marke unterboten werden. Vielleicht geht es sogar runter bis an die 65 Tage. Ist das Wetter aber eher wie 2020/2021, dann könnten es auch 80 Tage werden.
Ich werde wohl nicht der schnellste in Spitzengeschwindigkeit sein, aber die neuen Foils machen das Boot deutlich mehr zum kraftvollen Allrad-Fahrzeug. Wir hatten unsere neuen Foils erst am 20. September bekommen. Wir sind so, so viel gesegelt. Ich habe Ende September, Anfang Oktober sechs Nächte offshore verbracht. Dann kamen wir ein bisschen müde, aber sehr glücklich und auch ein bisschen stolz auf die Leistung, dass wir es geschafft haben, in Les Sables-d’Olonne an. Ich glaube, ich bin der Skipper im Feld mit den meisten Meilen in den vergangenen drei Jahren. Also fühle ich mich bereit. Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Bereich.
Dass es damals für mich noch ein sehr anderes Leben war. Ich war noch sehr jung, mein erstes Kind war gerade ein paar Monate alt. Meine Erfahrungen tendierten gen Null. Ich hatte erst wenige Monate zuvor mein erstes Transat bestritten. Ich hatte einfach eine sehr, sehr tolle Chance, diese erste Vendée Globe zu bestreiten. Aber weder gehörte mir das Projekt damals noch habe ich es geführt.
Ich war – wie in der Formel 1 – einfach der Fahrer. Jetzt habe ich viele Transats bestritten, bin um die Welt und mit vielen Top-Leuten in der Imoca-Klasse gesegelt. Vielleicht habe ich jetzt ein bisschen mehr Druck, aber es ist auch sehr interessant, ein Projekt von Beginn an aufzubauen, ein Boot zu bauen. Das ist viel Arbeit, gibt dir aber mehr Energie. Ich bestreite das Rennen für alle im Team, für die Partner, für alle Frauen und Männer, die mir geholfen haben, das Projekt aufzubauen!
Das Ocean Race und die Vendée Globe sind zwei sehr unterschiedliche Welten.” Paul Meilhat
Wir sind acht Leute.
Das sind zwei sehr unterschiedliche Welten. Das wäre, als würde man einen olympischen 100-Meter-Sprint mit dem Marathon vergleichen. Aber ich glaube, die Erfahrung aus den olympischen Klassen hilft mir beim Management meines Projekts. Es hilft bei der mentalen Herausforderung, viel und präzise zu arbeiten. Bei der Datenanalyse. Und dabei, das Boot jeden Tag schneller zu machen. Das ist es, was dir der olympische Segelsport gibt: die zentralen Instrumente und die Fähigkeiten, sich an große Aufgaben anzupassen.
Das ist dann die Aufgabe: Wenn es keinen oder wenig Wind gibt, dann ist das dein mentaler Zustand wichtig. Ich glaube, dass die Franzosen vielleicht mit ihren Fähigkeiten, aber mental nicht ganz dafür bereit waren. Sie haben zwei Medaillen gewonnen, hatten aber Hoffnungen auf vier oder fünf.
Ich fühle mich nie alleine auf See. Ich liebe das Meer!”
Absolut! Das ist ganz sicher! Das ist vielleicht der Aspekt, der mir am besten gefällt. Im Ocean Race waren wir immer Vierer-Crews. Ich hatte dafür wirklich nette Leute ausgesucht. Deswegen war die Atmosphäre an Bord besonders schön. Aber trotzdem habe ich am Ende des Ocean Race gedacht, dass ich vielleicht doch mehr für das Einhandsegeln gemacht bin.
Das Genießen steht während des Rennens für mich im Zentrum, weil mir das wichtig ist. Ich habe mein offenes Cockpit mit Blick auf See behalten. Das ist für mich zentral, um in Kontakt mit dem Meer zu bleiben. Ich will nicht in einem geschlossenen Cockpit sein. Ich habe es einfach gehalten: Ich habe einen kleinen Sitz, der besser ist, wenn das Boot krängt. Ich verbringe auch viel Zeit in meinem Sitzkissen. Wenn es zur Sache geht, bevorzuge ich es, auf dem Bean Bag in Bodennähe zu liegen.
Für mich ist Essen wichtig. Ich bin kein Snacker. Ich brauche morgens, mittags und abends vollwertige Malzeiten. Ich habe aber fast nur Gefriergetrocknetes mit, weil ich mein Boot leicht halten will. Für mich ist ein leichtes Boot sehr wichtig. Natürlich habe ich auch ein paar Goodies dabei. Aber ich bin mehr auf der herzhaften als auf der süßen Seite. Also habe ich Käse dabei.
Ich habe ein E-Buch, weil es leicht ist. Das ist aber eher für Zeiten gedacht, in denen ich vielleicht einmal ein technisches Problem habe. Eine Vendée Globe kann ja auch anders enden als man hofft. Wenn man dann nicht im den Sieg kämpft, ist es vielleicht gut, wenn man ein paar Bücher dabei hat.
Was ich wirklich mag, sind Podcasts. Mit der Musik ist es hart, weil das Boot so sehr laut ist. Aber ich höre viele Podcasts. Ich liebe Abenteuer-Podcasts, etwa über die Zeiten der Entdeckung der Neuen Welt um 1500. Oder über Piraten. Ich mag aber auch gesellschaftskritische Podcasts und solche zu Nachhaltigkeitsthemen.
Ja, es ist recht ähnlich. Es ist ein bisschen schwerer, wiegt 35 Kilogramm. Es sitzt direkt unter dem Mast. Wir haben einiges geändert seit dem Ocean Race. Das Labor wurde ursprünglich für das Forschungsschiff „Tara“ gemacht. Das ist ein 40-Meter-Schiff, das 150 Tonnen schwer, also viel stabiler ist. Die gewaltigen Kräfte auf den Imocas hatten dem Labor zugesetzt. Also haben wir acht Stoßdämpfer eingebaut. Jetzt funktioniert es besser.
Den Kern bildet ein hochmodernes automatisiertes Mikroskop. Das Labor kombiniert Durchflusszytometrie und Videotechnologie, um hochauflösende Bilder von mikroskopisch kleinen Partikeln wie phytoplankton in aquatischer Umgebung aufzunehmen. Insgesamt wurden bis zum Start schon vier Millionen Bilder gesammelt. Ziel für die Vendée Globe ist es, eine weitere Million Fotos zu sammeln.
Wir pumpen jede Stunde Salzwasser da durch. Wir haben einen Filter für die Bläschen, denn die sind nicht gut fürs Mikroskop. Alle 20 Minuten nehmen wir 5000 Bilder von fünf Milliliter Wasser auf. Mit KI sind wir imstande zu erkennen, welche Art von Phytoplankton wir in verschiedenen Revieren vorfinden.
Wir sammeln die Daten – genau wie Boris. Es gibt danach konkrete Anwendungen, weil es sich um offene Daten handelt. Es werden beispielsweise farbige Satellitenbilder mit unseren Plankton-Informationen verglichen. Alle Aktivitäten dienen dazu, die Gesundheit der Ozeane besser zu verstehen und die Wissenschaft in der Forschung und dabei zu unterstützen, Lösungen für die Zukunft zu finden. Es ist wichtig, dass wir uns als Offshore-Segler daran beteiligen.
Der jüngste Video-Clip von Paul Meilhat vor dem Eintauchen in den Indischen Ozean: