Vendée Globe"La Deutsch Qualität": Boris Herrmann als Comic-Held

Tatjana Pokorny

 · 15.01.2021

Vendée Globe: "La Deutsch Qualität": Boris Herrmann als Comic-HeldFoto: Astrid VDH / Facebook @AstridVDH · Community
Comic von Astrid van den Hoven (Astrid VDH)

Der erste deutsche Skipper in der Vendée Globe mobilisiert immer mehr Fans. Zeichnerin Astrid van den Hoven hat ihn in einen aktuellen Comic zum Prinzen gemacht

  Boris HerrmannFoto: Boris Herrmann Racing / #VG2020
Boris Herrmann

Sie lebt abwechselnd in Lorient und St. Malo, ist dort Projektmanagerin für das Multihull-Projekt Défí Voile Solidaires en Peloton und zeichnet in ihrer Freizeit gerne Comics, die längst auch die Vendée-Globe-Welt bewegen. Das jüngste Meisterwerk von Astrid van den Hoven (bei Facebook unter "Astrid VDH" zu finden) zeigt Boris Herrmann in guter Position inmitten der Spitzengruppe. Der Text zum Billd: "Während Charlie und Apivia dafür sorgen, dass Louis im Büro hart arbeitet, Yannick sich auf Maître Coq in die Federn gestohlen hat, Thomas auf LinkedOut versucht, sich wieder einzureihen und Damien das Rennen mit der Hand eines Meisters führt, erkundet La Deutsch Qualität mit Boris alle Möglichkeiten und schließt sich dem Flottennchef wie ein Prinz an." Schön beobachtet.

  Diesen Comic hatte Astrid van den Hoven zum Rennauftakt mit Hinweis auf die Klasse gezeichnet, in der sich künftige Vendée-Globe-Helden zunächst hocharbeitenFoto: Astrid VDH / Facebook @AstridVDH · Community
Diesen Comic hatte Astrid van den Hoven zum Rennauftakt mit Hinweis auf die Klasse gezeichnet, in der sich künftige Vendée-Globe-Helden zunächst hocharbeiten

"Prinz Herrmann" hat sich mit Platz drei am Ende des 69. Tages auf See mit intaktem Boot und starken Foils eine Position erarbeitet, die ihm zumindest eine vielversprechende Aussicht auf den Thron gewährt. Nicht zu vergessen die sechsstündige Zeitgutschrift, der er im Ziel von seiner gesegelten Zeit noch abziehen darf und die bei den engen Abständen durchaus eine gewichtige Rolle spielen könnte.

  Armel Tripons (11.) schickte dieses Sehnsuchtsbild von SeeFoto: #VG2020
Armel Tripons (11.) schickte dieses Sehnsuchtsbild von See

Am Samstagmorgen führte weiter Charlie Dalin auf "Apivia" die schnelle Passage der Spitzengruppe etwas westlich der brasilianischen Inselgruppe Fernando de Noronha vor Louis Burton ("Bureau Vallée 2") und Boris Herrmanns "Seaexplorer – Yacht Club de Monaco" an. Die Top Drei segelten bei Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 20 Knoten auf Kurs Äquator, den sie in den kommenden 24 Stunden kreuzen werden. Seinen Rückstand auf Charlie Dalin hatte Herrmann auf 50 Seemeilen gedrückt. Und der 39-Jährige macht weiter Druck. "Mir geht es gut, und ich richte alle Aufmerksamkeit aufs Schiff. Ihr kennt mich ja: Ich sorge mich immer, wenn es Anlass zur Sorge gibt. Aber gleichzeitig ist jetzt die Zeit, das Potenzial des Schiffes zu nutzen. Das mache ich. Aber ich werde auch weiter nicht übers Limit pushen."

Die aktuelle Situation in der Gruppe der Spitzenreiter und die Aussichten erklärt Wetterexperte Willl Harris

  Blick von Jérémie Beyous "Charal" nach vorne: Zu gerne würde der ehemalige Top-Rennfavorit noch ein paar mehr Plätze gutmachen…Foto: #VG2020
Blick von Jérémie Beyous "Charal" nach vorne: Zu gerne würde der ehemalige Top-Rennfavorit noch ein paar mehr Plätze gutmachen…
  Segelt das Rennen seines Lebens: "Groupe Apicil"-Skipper Damien SeguinFoto: #VG2020
Segelt das Rennen seines Lebens: "Groupe Apicil"-Skipper Damien Seguin
  "Le Grand Bleu": "Banque Populaire X"-Clarisse Crémer in ihrem ElementFoto: #VG2020
"Le Grand Bleu": "Banque Populaire X"-Clarisse Crémer in ihrem Element

Weitere knapp 40 Seemeilen hinter Herrmann, der am Samstag gegen Mittag immer wieder Geschwindigkeiten jenseits der 22 Knoten erreichte, kämpfte Thomas Ruyant ("LinkedOut") um seinen Anschluss an das führende Trio. So wie zehn Seemeilen hinter ihm auch Damien Seguin auf "Groupe Apicil", der ohne Foils weiterhin bravourös agiert, während der alte "König" Jean Le Cam inzwischen bei fast 300 Seemeilen Rückstand auf Platz neun zurückgefallen ist. Bemerkenswert bleibt die anhaltende Aufholjagd von Jérémie Beyou, der dem Feld in Folge von Bruch und Blitzreparatur nach dem Start mit neun Tagen Verspätung hinterhergejagt war und inzwischen trotzdem schon auf Platz 14 vorgefahren ist. Inzwischen trennen ihn noch gut 700 Seemeilen vom vorderen Mittelfeld und dessen "Schlusslicht" Romain Attanasio, der seit einem Sturz mit gebrochenen Rippen etwa 130 Seemeilen hinter "Banque Populaire X"-Skipperin Clarisse Crémer aktuell auf Platz 13 liegt.

  Sprachen in der TV-Sendung der Vendée Globe live miteinander: Boris Herrmann und 49erFX-Europameisterin Susann "Sanni" Beucke vom German Sailing Team, die auch mit Herrmann schon auf seiner Imoca-Yacht segelteFoto: #VG2020
Sprachen in der TV-Sendung der Vendée Globe live miteinander: Boris Herrmann und 49erFX-Europameisterin Susann "Sanni" Beucke vom German Sailing Team, die auch mit Herrmann schon auf seiner Imoca-Yacht segelte

Bereits am Freitag hatten die Vendée-Globe-Organisatoren ihre tägliche Fernsehsendung mit einem deutschen Schwerpunkt ausgestrahlt. Zu Gast waren Boris Herrmanns souveräne Teammanagerin Holly Cova, TP52-Weltmeister Harm Müller-Spreer und 49erFX-Europameisterin Susann "Sanni" Beucke vom German Sailing Team, die sich im vergangenen Jahr mit Steuerfrau Tina Lutz für die Olympischen Spiele qualifiziert hatte und stellvertretend für viele deutsche Segler und Herrmann-Fans sagte: "Wir sind extrem stolz auf dich und das, was du tust. Du bist ein großartiges Vorbild. Du zeigst allen Seglern in Deutschland, was möglich ist, wenn du an deine Träume glaubst."