Andreas Fritsch
· 13.11.2012
Unglaublich, aber wahr: Keine 48 Stunden, nachdem "Groupe Bel" vom Fischtrawler gerammt wurde, ist nun "Bureau Vallée" betroffen
Heute morgen um 03:10 Uhr meldete Skipper Louis Burton der Regattaleitung, dass er von einem Fischerboot auf der Backbordseite gerammt worden ist. Er war zum Zeitpunkt des Crashes im Cockpit, schlief aber. Radar und AIS sowie Beleuchtung des Schiffes waren aktiviert. "Bureau Vallée" segelte zum Zeitpunkt des Crashes mit rund 18 Knoten Speed in fast 30 Knoten Wind, rauen Bedingungen und bei schlechter Sicht. Burton hat mittlerweile das Boot auf Nordostkurs in Richtung Festland gewendet und segelt langsam zurück, will aber erst im Tageslicht die genauen Schäden untersuchen. So wie es aussieht, wurde das Rigg beschädigt, und er wird nicht weiterfahren können.
Erst vorgestern war Kito de Pavants "Groupe Bel" von einem portugiesischen Trawler gerammt und schwer beschädigt worden. Er hatte das zusammengeschobene Deck und ein riesiges Loch im Rumpf sogar gefilmt und sich von seinen Fans aus dem Rennen verabschiedet.
Im Rennen führt weiter der Franzose François Gabart mit seiner "Macif", der Vorsprung von zeitweise über 60 Seemeilen schmolz allerdings auf jetzt noch 40 Seemeilen auf seinen Landsmann Armel Le Cléac’h zusammen. Das dürfte auch noch ein paar Stunden so weiter gehen, da eine Gruppe um Vincent Riou ("PRB"), Jean-Pierre Dick ("Paprec Virbac 3"), Jérémie Beyou ("Maitre Coq") und Alex Thomson ("Hugo Boss") früher nach Westen abgedreht war, um einen Tief entgegenzusegeln. In der Folge trafen sie früher auf bessere Bedingungen und haben nun ein VMG, das deutlich höher ist als das von Gabart und Bernard Stamm, die weiter südlich länger auf den Winddreher warten müssen. Insgesamt ist es aber doch erstaunlich, wie eindeutig François Gabart bisher dem Rennen seinen Stempel aufdrücken konnte. Bislang schien er immer einen Tick schneller segeln zu können als alle anderen Boote. Er segelt die letzte "Foncia", die Michel Desjoyeaux für das Barcelona World Race 2010 gebaut hatte. Dem Anschein nach ein mehr als nur gelungener Wurf.