Tatjana Pokorny
· 29.10.2024
Kurz vor dem Start in seine zweite Vendée Globe macht Boris Herrmann deutlich, was ihm neben seinem ehrgeizigen sportlichen Ziel außerdem am Herzen liegt. Dazu zählt der Malizia Mangrove Park auf den Philippinen. Hier wurde in Zusammenarbeit mit der Mama Earth Foundation ein Mangroven-Park in einer Region geschaffen, wo in den vergangenen 100 Jahren etwa die Hälfte aller Mangroven abgeholzt worden war. Inzwischen läuft der Wiederaufbau auf Hochtouren – und erfolgreich.
Warum das Mangroven-Wachstum auf den entfernten Philippinen von weit mehr als nur regionaler Bedeutung ist? Die Mangroven auf den Philippinen stehen inzwischen unter Naturschutz, weil sie sind neben dem Regenwald das wichtigste Ökosystem der Welt bilden. Ein intakter Mangrovengürtel ist nicht nur ein Laichgebiet, sondern auch Habitat für Vögel und Reptilien, Fische und Krebse. Neben der hohen CO2-Bindungsfährigkeit schützt ein Mangrovengürtel die vorgelagerten Korallenriffe und die Küste vor Erosion, weil Wellen gebrochen werden.
Der 2020 von Boris Herrmanns Team gegründete Malizia Mangroven Park leistet einen starken Beitrag zur Wiederherstellung dieses Küstenökosystems. Er bietet Einheimischen bessere Einkommensmöglichkeiten und bindet große Mengen an Kohlendioxid. Gemeinsam mit Experten der Davao Oriental State University und der örtlichen Gemeinde war es zunächst das Ziel des Parks, eine Million Mangroven neben den bestehenden zu pflanzen. Dieses Ziel war bereits im März 2024 erreicht.
Also wurde mit zwei Millionen Mangroven umgehend eine neue Herausforderung ins Visier genommen. Nun ist auch diese gemeistert. “Dank weltweiter Spenden hatten wir das erste Ziel bereits im März erreicht und uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, die nächste Million zu pflanzen. Das haben wir nun auch schon erreicht. Etwas mehr als sieben Monate, nachdem wir uns das ehrgeizige Ziel gesetzt haben, zwei Millionen Mangroven wiederherzustellen, freuen wir uns, dass wir bekanntgeben können, dass der Malizia Mangrove Park dieses Ziel bereits in diesem Herbst überschritten hat”, sagte Boris Herrmann zwölf Tage vor dem Start in seine zweite Vendée Globe.
Der schnelle Erfolg, so Boris Herrmann, sei “größtenteils durch die Unterstützung unseres Partners Zurich ermöglicht worden”. Warum dem fünfmaligen Weltumsegler aus Hamburg und seinen Mitstreitern das Mangroven-Projekt so wichtig ist? Die Wiederherstellung von Mangroven spiele, so das Team, eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Kohlendioxid, der Förderung der Meeresbiodiversität und dem Schutz von Küstengemeinden vor Erosion und extremen Wetterereignissen.
Dank der Beiträge und des festen Engagements von Zurich und weiterer Partnern, von privaten Spendern und vielen Fans in Einzelleistung, habe der Malizia Mangrove Park laut Team Malizia “nicht nur sein Ziel erreicht, sondern auch die Grundlage für zukünftige Wiederaufforstungsmaßnahmen gelegt”. Mit Dr. Carsten Schildknecht sagte der CEO der Zurich Gruppe Deutschland: “Wir freuen uns sehr, mit Boris und seinem Team in so vielen verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit zusammenzuarbeiten, um den Klimaschutz zu fördern.“
In einer Welt, die vor komplexen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen steht, ist jeder von uns verantwortlich, einen positiven Beitrag zu leisten.” Dr. Carsten Schildknecht
Weiter sagte Carsten Schildknecht: “Als Unternehmen wollen wir Potenziale nutzen und neue Ansätze in Wissenschaft und Forschung fördern, die nachweislich zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Mit diesem Anspruch haben wir mit Boris und seiner Mission genau den richtigen Partner an unserer Seite. Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team für die Wiederherstellung dieses für das Klima so wichtigen Teils der Erde.“
Boris Herrmann und sein Team wollen es nicht bei den bislang erreichten Zielen belassen. „Unser Ziel ist es, den Wald in Mati so weit wiederherzustellen, dass sich die Mangroven selbst reproduzieren können und langfristig keine menschliche Hilfe mehr erforderlich ist“, erklärt Boris Herrmann die Marschroute. „Indem wir uns diese ehrgeizigen Millionenmarken setzen, brechen wir eine scheinbar unmögliche Aufgabe in erreichbare Meilensteine herunter und motivieren uns und andere, weitere Maßnahmen zum Schutz eines unschätzbar wertvollen Ökosystems zu ergreifen“, sagt Herrmann beim Vorantreiben des Projekts.
Dazu hat sich das Team kurz vor dem Vendée-Globe-Start weitere Maßnahmen überlegt, die dem wieder neu gesetzten Ziel dienen sollen. “Wir freuen uns heute neben dem großartigen Erfolg, auch unser nächstes Ziel von fünf Millionen gepflanzten Mangroven und den Start unseres Mangroven-Abonnements bekannt zu geben.“
Die Idee hinter dem Mangroven-Abo ist es, Menschen eine Möglichkeit zu bieten, einen wirkungsvollen und langfristigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, indem täglich eine Mangrove für sie gepflanzt wird. Mit diesem Abo werden jährlich 365 Mangroven für 125 Euro pro Jahr gepflanzt. Das Abo verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht gekündigt wird. Die Kampagne wendet sich an alle, die einen täglichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und des Artensterbens leisten möchten.
„Mit der fortgesetzten Unterstützung unserer Partner, die Spendenaktionen auch in ihrem Unternehmensalltag integriert haben, sowie von anonymen Spendern, Fans, Freunden und Organisationen sind wir zuversichtlich, dass wir diesen neuen, herausfordernden Meilenstein erreichen und einen noch größeren positiven Einfluss auf die Umwelt ausüben können“, sagt Boris Herrmann.
Drei Millionen Mangroven etwa sind es noch bis zum dritten Meilenstein. Legt man – sehr ehrgeizig – den bestehenden Vendée-Globe-Rekord von 74 Tagen zugrunde, könnten Boris Herrmann und sein Team ihr jüngstes Mangroven-Ziel bis zum Ende der Weltumseglung erfolgreich ansteuern, wenn im Durchschnitt täglich die Förderung für 40.541 Mangroven erreicht werden könnte.
Boris Herrmann sagte: „Während ich am 10. November beim Vendée Globe-Rennen in See steche, hoffe ich, noch mehr Unterstützung für diese Sache zu gewinnen und das Bewusstsein für die Bedeutung der Wiederherstellung unserer Mangroven-Ökosysteme zu schärfen.” Boris Herrmanns Appell, bevor er in sein zweites Solo um die Welt startet: “Gemeinsam können wir sinnvolle Veränderungen vorantreiben und eine nachhaltige Zukunft für alle schaffen.“
Hier hat Team Malizia bereits vor zwei Jahren starke Einblicke in die Arbeit und die Ziele des Malizia Mangrove Parks gegeben, der nun stark gewachsen ist:
Hier gilt das Motto “There is no planet B”! Welche weiteren wissenschaftlichen Ziele und Umweltschutzmaßnahmen Team Malizia außerdem ansteuert und umsetzt, zeigt der jüngste Clip aus der Serie Malizia’s Road to the Vendée Globe: