Vendée Globe 2024Eine epische Segelrennen-Doku in 52 Minuten

Lars Bolle

 · 12.03.2025

Vendée Globe 2024: Eine epische Segelrennen-Doku in 52 MinutenFoto: Vendée Globe
Die Vendée Globe 2024/25 bot spektakuläre Momente und dramatische Wendungen. Eine neue 52-minütige Dokumentation fasst die Highlights der 10. Auflage des Solo-Segelrennens rund um die Welt zusammen. Von packenden Zweikämpfen an der Spitze bis zu emotionalen Rückschlägen zeigt der Film die ganze Bandbreite dieser außergewöhnlichen Herausforderung für Mensch und Material.

Am 10. November 2024 starteten 40 Seglerinnen und Segler zur 10. Auflage der Vendée Globe. Das legendäre Solo-Segelrennen rund um die Welt ohne Zwischenstopp und fremde Hilfe gilt als eine der härtesten Herausforderungen im Segelsport. Eine neue 52-minütige Dokumentation fasst nun die Höhepunkte und dramatischen Momente dieser außergewöhnlichen Regatta zusammen (direkt zum Film springen).

Der Film taucht tief ein in den Kampf der Teilnehmenden gegen die Naturgewalten, ihre körperlichen und mentalen Grenzen sowie die Tücken der Technik. Exklusive Interviews mit den Protagonisten geben einen intimen Einblick in ihre Gefühlswelt während der monatelangen Reise über die Weltmeere. Spektakuläre Aufnahmen von tosenden Wellen, orkanartigen Stürmen und einsamen Seglern inmitten der Weiten des Südpolarmeers vermitteln die Faszination und Gefahren dieses extremen Abenteuers.

Dramatischer Zweikampf an der Spitze

Im Fokus der Dokumentation steht der packende Zweikampf um den Sieg zwischen Charlie Dalin und Yoann Richomme. Über weite Strecken des Rennens lieferten sich die beiden Franzosen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit wechselnden Führungen. Die Kamera begleitet die Kontrahenten bei ihren taktischen Entscheidungen, technischen Herausforderungen und mentalen Hochs und Tiefs. Dalin berichtet von schlaflosen Nächten und der ständigen Anspannung: "Es war, als würde man drei Monate lang ein Schachspiel spielen - nur dass jeder falsche Zug fatale Folgen haben konnte." Richomme ergänzt: "Die Erschöpfung und Einsamkeit nagen permanent an dir. Aber der Wille zum Sieg treibt dich immer weiter."

Überraschungen und Rückschläge

Neben dem Duell an der Spitze beleuchtet der Film auch die Geschichten dahinter. Als große Überraschung kristallisierte sich der junge Sébastien Simon heraus, der bei seiner ersten Teilnahme lange um einen Podiumsplatz kämpfte. "Ich konnte es selbst kaum glauben, plötzlich mit den großen Namen mitzuhalten", erklärt der Newcomer. Für Mitfavorit Thomas Ruyant endete das Rennen dagegen vorzeitig nach einer Kollision. Die Kamera fängt seine Enttäuschung und Verzweiflung ein, als er die Aufgabe bekannt gibt: "All die Vorbereitung, die Träume - und dann ist es von einer Sekunde auf die andere vorbei." Auch die Kämpfe um Platz vier und weitere Top-Ten-Platzierungen werden ausführlich dokumentiert und geben einen Einblick in die Dramatik bis zum Schluss.

Herausfordernde Bedingungen im Südpolarmeer

Ein Schwerpunkt der Dokumentation liegt auf den extremen Bedingungen im Südpolarmeer. Hier müssen die Seglerinnen und Segler wochenlang mit Eisbergen, meterhohen Wellen und Sturmböen bis zu 120 Kilometer pro Stunde zurechtkommen. Die Aufnahmen zeigen eindrucksvoll, wie die Yachten von gigantischen Wellen überrollt werden und die Skipper um Kontrolle kämpfen. Justine Mettraux berichtet von Momenten der Angst: "Es gab Situationen, in denen ich dachte, das war's jetzt. Aber irgendwie findest du immer wieder die Kraft weiterzumachen." Der erfahrene Jean Le Cam ergänzt: "Im Südmeer bist du der Natur komplett ausgeliefert. Da hilft nur absolute Demut und Respekt."

Technische Herausforderungen und Reparaturen

Ein weiterer Fokus liegt auf den technischen Herausforderungen, mit denen die Teilnehmenden konfrontiert waren. Die hochkomplexen Rennyachten müssen drei Monate lang extremsten Belastungen standhalten. Immer wieder kommt es zu Schäden und Ausfällen, die die Segler eigenständig reparieren müssen. Die Kamera begleitet Sam Goodchild bei einer spektakulären Reparatur am Mast in stürmischer See. Der Brite erklettert den 30 Meter hohen Mast, um einen Riss zu flicken: "In dem Moment denkst du nicht an die Gefahr. Du weißt einfach, dass du es machen musst, sonst ist das Rennen vorbei." Auch der Chinese Jingkun Xu muss mehrfach improvisieren, um sein Boot am Laufen zu halten: "Es war wie ein täglicher Kampf gegen den Verschleiß. Aber genau das macht dieses Rennen so besonders."

Emotionale Momente und persönliche Geschichten

Neben den sportlichen Aspekten beleuchtet die Dokumentation auch die menschliche Seite des Rennens. In intimen Interviews berichten die Teilnehmenden von ihren Gefühlen, Ängsten und Motivationen. Die 23-jährige Violette Dorange, jüngste Teilnehmerin im Feld, spricht offen über Momente der Einsamkeit und Selbstzweifel: "Es gab Tage, an denen ich einfach nur nach Hause wollte. Aber dann erinnerst du dich an deinen Traum und kämpfst weiter." Auch die Freude und Erleichterung bei der Zielankunft werden eingefangen. Charlie Dalin beschreibt den Moment, als er nach Moanten auf See wieder Land sieht: "Es war überwältigend. All die Anstrengung, die Entbehrungen - in dem Moment weißt du, wofür du das alles auf dich genommen hast."

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Fazit: Ein einzigartiges Dokument des Segelsports

Die 52-minütige Dokumentation bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt der Vendée Globe. Sie fängt die ganze Bandbreite dieses außergewöhnlichen Rennens ein - von spektakulären Naturaufnahmen über technische Details bis hin zu den persönlichen Geschichten der Teilnehmenden. Regisseur Pierre Hurel erklärt: "Wir wollten die Essenz dieses einzigartigen Abenteuers einfangen. Die Vendée Globe ist mehr als nur ein Segelrennen - es ist eine Reise an die Grenzen des Möglichen." Für Segelbegeisterte und Abenteuerliebhaber bietet der Film eine packende Zusammenfassung der Highlights der 10. Auflage dieses legendären Rennens.

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