Tatjana Pokorny
· 09.11.2023
Ich war Boat Captain für seine Vendée-Globe-Kampagne 2020 und in den Bau seines Imocas involviert, habe mit ihm rund 65.000 Seemeilen absolviert. Gelernt habe ich von ihm als Mentor, dass für ein erfolgreiches Projekt neben dem technischen auch der kommerzielle Part sehr wichtig ist.
Leider noch nicht. Dazu muss man eingeladen werden. Ich hoffe, dass ich bald die Chance bekomme.
… ein sehr solides Boot mit viel Potenzial. Wir waren im Defí Azimut und im Fastnet zweimal drittschnellster Non-Foiler.
(Lacht) Wenn man auf dem Zürichsee startet, ist die Karriere als Solo-Weltumsegler nicht das Offensichtliche. Ich habe Jollen wie 420er, 29er und 49er gesegelt. Durch mein International-Management-Studium war ich viel in Asien, kam dort auf größere Boote. Später habe ich Alex Thomsons Bruder Dave kennengelernt. Mit ihm und Boris’ Co-Skipper Will Harris habe ich sogar mal das Sevenstar Round Britain mitgesegelt und gewonnen.
Nein, ich habe nie Minis oder Figaros gesegelt. Ich komme eher von der technischen und der Management-Seite, was seine Vorteile hat. Ich würde sagen, ich bin zur Hälfte Segler und zur Hälfte Manager.
Ich habe als Kind große Rennen wie Whitbread und Jules Verne beobachtet. Mein Vater ist überraschend früh mit Herzstillstand verstorben. Er wollte immer den Atlantik überqueren, hat es aber nie geschafft. Ich dachte dann: „Du kannst 45 Jahre in der Wirtschaft arbeiten oder einen Job machen, der dich wirklich erfüllt.“
Wir sind qualifiziert, suchen noch Unterstützung, sind aber an einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. Die Vendée Globe ist in der Schweiz bekannter geworden. Unser Team hat mehrere Teilnahmen im Visier. Ich bin mit 35 Jahren zehn Jahre jünger als der durchschnittliche Vendée-Skipper. Bei der Premiere wollen wir respektabel ins Ziel kommen und darauf aufbauen. Ich glaube, dass der Schweiz mit den Olympiaseglern, Alinghi Red Bull Racing im America’s Cup und der Vendée Globe ein großes Jahr bevorsteht. Ultimatives Ziel ist es, für 2028 oder 2032 ein eigenes Schiff zu bauen.
Wir leben zwar in der Bretagne, aber die Schweiz ist mein Zuhause. Ich habe ein kleines Apartment in Rapperswil am Zürichsee, wo ich ein Drittel meiner Zeit verbringe. Der Fokus aufs Detail und eine gewisse Tüchtigkeit machen mich vielleicht aus. Diese Schweizer Arbeitsmentalität hat uns jedenfalls schon weit gebracht.
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