Le Défi AzimutWarmlaufen für die Vendée Globe – Boris Herrmann vor letztem Regattatest

Tatjana Pokorny

 · 11.09.2024

Boris Herrmanns "Malizia – Seaexplorer" beim Défi Azimut 2023
Foto: Jean-Louis Carli
In 59 Tagen startet Boris Herrmann in seine zweite Vendée Globe. Skipper und Boot sind schon bereit für die Jubiläumsauflage der Solo-Weltumseglung. Wie die meisten Konkurrenten, nutzt auch der Hamburger jetzt das Défi Azimut vor Lorient zur letzten offiziellen Vorbereitung auf den Gipfelsturm. Die schöne Imoca-Schau bilden Speedrennen, ein 48-Stunden-Solo, die Tour de Groix und gemeinsame Aktivitäten der Imoca-Akteure an Land.

“Ein schöner Kampf in Sicht” – so haben die Veranstalter der Défi Azimut ihr kleines, aber feines Gipfeltreffen für die Imoca-Klasse selbst angekündigt. Herzstück des September-Treffens in Lorient ist das 48-Stunden-Rennen mit Schleife im Atlantik, das die Imoca-Skipper solo, aber jeweils mit einem Anbord-Reporter bestreiten. Dazu ist Boris Herrmanns beliebter “Flight Captain” Antoine Auriol in dieser Woche zurück beim Team.

Cole Brauer als “Watch Captain” bei Boris an Bord

Auch Solo-Weltumseglerin und “Saiings Wonder Woman” Cole Brauer ist bei der Défi Azimut mit an Bord von “Malizia – Seaexplorer”. Die amerikanische Solo-Weltumseglerin ist als Beobachterin an Bord, hilft nur bei Manövern, falls es um die Sicherheit geht. So ist es in diesem besonderen Vendée-Globe-Jahr auch bei allen Teams: Jedes hat einen sogenannten “Watch Captain” an Bord.

Cole Brauer hatte bei der Global Solo Challenge im März dieses Jahres Platz zwei belegt, als erste US-Amerikanerin eine Solo-Nonstop-Regatta um die Welt beendet und dabei eine imposante Fangemeinde von 457.000 Fans bei Instagram versammelt. Der Startschuss zum 48-Stunden-Rennen fällt am 12. September. Hier geht es zur Live-Übertragung der Veranstalter, die für den Startnachmittag am 12. September von 13.30 bis 15.30 Uhr geplant ist. Ebenfalls vom Start wird Team Malizias Anbord-Reporter Antoine Auriol zwischen 15.15 Uhr und 16 Uhr live von Bord berichten.

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22 Skipper und Skipperinnen stehen auf der Startliste für das 48-Stunden-Rennen. Mit dabei sind neben Boris Herrmann als Nummer eins der aktuellen Imoca-Saisonrangliste auch die Co-Favoriten für die Vendée-Globe wie Thomas Ruyant (”Vulnerable”), Yoann Richomme (”Paprec Arkéa”), Charlie Dalin (”Macif Santé Prévoyance”), Sam Davies (”Initiatives Cœur”), Jérémie Beyou (”Charal”) und weitere Größen. Im Einsatz sind beim Défi Azimut vier der sechs kommenden Vendée-Globe-Herausforderinnen, darunter auch die in München geborene Isabelle Joschke mit “Macsf”.

Speed-Rennen und eine 48-Stunden-Prüfung

Vor der 48-Stunden-Prüfung stehen am 11. September die Speedrennen, bei denen es nur um die pure Geschwindigkeit geht. Die Starts erfolgen zwischen der Insel Groix und Lorient. Die etwa acht Kilometer lange und drei Kilometer breite Insel Groix liegt rund vier Seemeilen entfernt vor Lorient. Für viele Skipper markiert die Défi Azimut ein willkommenes Heimspiel, weil ihre Rennställe in Lorients Hafen La Base ansässig sind. Ziel der Speed Runs ist es, die beste Zeit über eine Distanz von einer Seemeile zu erreichen.

Im vergangenen Jahr hatte Yoann Richomme das Sprint-Finale mit “Paprec Arkéa” vor Charlie Dalin (”Macif – Santé Prévoyance”) und Jérémie Beyou (“Charal”) gewonnen. Die schnellste Zeit im Verlauf des Wettbewerbs hatte Jérémie Beyou auf “Charal” mit 2 Minuten und 35 Sekunden aufgestellt. Auch das 48-Stunden-Rennen hatte der Franzose vor seinem Landsmann Charlie Dalin und dem Briten Sam Goodchild auf “Vulnerable” gewonnen. Boris Herrmann hatte mit “Malizia – Seaexplorer” Platz sieben belegt.

Eine weitere Besonderheit beim Le Défi Azimut ist die wechselnde Austragungsweise: In ungeraden Jahren wird sie im Zweihand-Modus bestritten, in geraden Jahren wie diesem im Solo. Im vergangenen Jahr war Boris Herrmann mit seinem Co-Skipper Will Harris im Einsatz. In diesem Vendée-Globe-Jahr ist der 41-Jährige allein gefordert. Die Startlinie zu den Speedruns wird an diesem Mittwoch um 13 Uhr geöffnet und um 17 Uhr geschlossen.

Défi Azimut als letzter Test für die Vendée Globe

Allzu viel Aussagekraft für die Vendée Globe wird den Ergebnissen bei der von Yann Eliès als Regattadirektor geleiteten 14. Le Défi Azimut von den Skippern nicht beigemessen. “Es ist ein Warmlaufen, ein gutes Training, ein schönes Zusammentreffen mit allen”, sagte Boris Herrmann. Der Klassiker mit der etwa 500 Seemeilen langen Mittelstrecke läuft bis zum 15. September.

Boris Herrmann hatte sich zuletzt mit dem Pôle Finistère auf die anstehenden Herausforderungen vorbereitet. Auch dabei hat er ein 48-Stunden-Solo bestritten. Mit an Bord waren Will Harris und Vincent Riou als Beobachter und Trainingspartner. Team Malizias Technik-Direktor Pifou Dargnies sagte vor Beginn des Défi Azimut: “We sind bereit. Und das Team freut sich sehr auf die Défi Azimut, das letzte Rennen vor der Vendée Globe.”

Team Malizias Bootsbauchef Clément Caumont sieht “Malizia – Seaexplorer” gut vorbereitet auf die anstehenden Vorbereitungen: “Es war ein arbeitsreiches Jahr mit den Transats. Boris hat wirklich gute Rennen bestritten. Jetzt geht es los mit dem Défi Azimut und der Vendée Globe!” Der letzte Refit für “Malizia – Seaexplorer” wurde im August abgeschlossen. “Das war der letzte große und gründliche Generalcheck fürs Boot. Wir sind sehr zufrieden mit seiner Leistung nach den Transats”, sagte Co-Skipper Will Harris, der im Mai Team Malizias Logistik-Managerin Lucia Nebrada geheiratet hat.


Malizia’s Road to the Vendée Globe – Episode 1:

Malizia’s Road to the Vendée Globe – Episode 2:

Malizia’s Road to the Vendée Globe – Episode 3:

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