ImocasErst ohne, dann mit Boris Herrmann in die neue Saison

Tatjana Pokorny

 · 15.04.2025

Imocas: Erst ohne, dann mit Boris Herrmann in die neue Saison
Nach der Vendée Globe ist vor der Vendée Globe: Die neue Imoca-Saison startet am 29. Juni mit einer neuen Regatta: dem La Course des Caps um die Britischen Inseln. Boris Herrmann lässt die Runde aber noch aus, bevor er wieder intensiv ins Renngeschehen einsteigt.

"Malizia – Seaexplorer" in ihrem Element.
Foto: Marie Lefloch/Team Malizia

In rund zwei Wochen wird der Winterrefit von “Malizia – Seaexplorer” abgeschlossen sein. Dann wird Boris Herrmanns Vendée-Globe-Imoca für die neue Saison wieder in Betrieb genommen. Der Skipper und sein Team blicken einer spannenden Saison mit ganz unterschiedlichen Höhepunkten entgegen.

Auf die sportlichen Leckerbissen dieses Jahres hatte Boris Herrmann im großen Exklusiv-Interview mit der YACHT bereits Ende März teilweise Bezug genommen hatte. Zu Teil 1 des Interviews geht es hier, zu Teil 2 hier. Mit der neuen Saison beginnt nun auch sein dritter Vendée-Globe-Zyklus. Zu Neubauplänen will das Team sich aber erst in den kommenden Monaten offiziell äußern.

Freiwillige Helfer zum Imoca-Saisonauftakt gesucht

Die erste Regatta der neuen Imoca-Saison wird Team Malizias Gründer und Skipper selbst, der aktuell vor allem an Land an Segel- und Klima-Zukunftsprojekten arbeitet, noch nicht bestreiten. Wer die Regatta auf “Malizia – Seaexplorer” segelt, ist noch nicht bestätigt. Der Startschuss zum La Course des Caps fällt am 29. Juni im rund 40 Kilometer südlich von Calais nahe der Straße von Dover liegenden Boulogne-sur-Mer ohne ihn.

Das Rennen führt vierköpfige Mixed-Teams inklusive Anbord-Reporter oder Reporterin von und nach Boulogne-sur-Mer über rund 2000 Seemeilen um die Britischen Inseln. Fünf bis acht Tage werden die Imocas bei diesem schon ersten Qualifiaktionsrennen für die Vendée Globe 2028 und dem ersten Event der Imoca Globe Series 2025 unterwegs sein.

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Vorab treffen die Boote und ihre Teams bereits am 23. Juni in Boulogne-sur-Mer ein, wo sie die Woche über im Race Village zu sehen sind. Die Veranstalter planen diverse Fan-Aktivitäten und suchen für ihr Rennen mit dem vollen Namen La Course des Caps Boulogne-sur-Mer Banque Populaire du Nord auch noch freiwillige Helfer.

Admiral’s-Cup-Premiere für Boris Herrmann

Am 27. Juni finden – ähnlich wie beim Herbst-Klassiker Le Défi Azimut – die Speedruns des Course des Caps statt, bevor das Offshore-Rennen selbst zwei Tage später beginnt. Ab etwa 6. Juli werden die schnellsten Imocas wieder im Ziel erwartet. Boris Herrmann hat dann schon seine erste Admiral’s-Cup-Teilnahme vor Augen, wird den legendären Teamwettbewerb bei dessen Comeback vor Cowes auf der Isle of Wight mit Peter Harrisons Team vom Yacht Club de Monaco bestreiten.

Das Zwei-Boot-Team der Monegassen besteht aus der TP52 “Jolt 3” und der Carkeek 40 “Jolt 6”, die von Team Malizias Gründer Pierre Casiraghi gesteuert wird. Auf der Carkeek 40 ist auch Boris Herrmann bei seiner Admiral’s-Cup-Premiere im Einsatz.

Zum europäischen Gipfeltreffen des Offshore-Segelsports werden inzwischen 15 Teams erwartet. Darunter sind auch drei deutsche Mannschaften: das Team vom Bayerischen Yacht-Club (”Ginkgo”, “Red Bandit”), das Hamburg Sailing Team (”Elida”, “Edelweiß”) und das Team vom Regatta Verein Greifswald (”Imagine”, “X-Day”).

Das Ocean Race Europe im Visier

Der erste Admiral’s Cup seit 2003 beginnt am 19. Juli mit dem seit 1928 gesegelten 24-Stunden-Klassiker Channel Race (110 bis 160 Seemeilen; doppelte Wertung), gefolgt von drei Tagen mit unterschiedlichen Kurzstrecken. Einem freien Tag folgt zum Abschluss ab 26. Juli das berühmt-berüchtigte Rolex Fastnet Race (dreifache Wertung), das seit 100 Jahren ausgetragen wird und zu den bekanntesten Langstrecken der Segelwelt zählt.

Der erstmals 1957 veranstaltete Admiral’s Cup wurde in seinen Hochzeiten stets “Inoffizielle Weltmeisterschaft der Seesegler” genannt. Diesen Ruf wollen sich die Veranstalter mit einem schon jetzt bemerkenswerten Feld wieder erarbeiten. Nur eine gute Woche nach dem offiziellen Finale des Admiral’s Cup werden dann alle Augen auf Kiel gerichtet sein.

Am 10. August fällt vor Kiel der Startschuss zum Ocean Race Europe. Für Boris Herrmann und Team Malizia beginnt dann die Abschiedsgala mit “Malizia – Seaexplorer”, bevor das Boot an Francesca Clapcich übergeben wird. Boris Herrmann blickt der Team-Herausforderung Ocean Race Europe mit reichlich Vorfreude entgegen.

Eine letzte Europa-Gala mit “Malizia – Seaexplorer”

Der 43 Jahre alte sechsmalige Weltumsegler sagte: “Ich freue mich sehr auf das Ocean Race Europe 2025. Ich liebe zwar die Herausforderung, allein zu segeln, aber mit einer Crew zu segeln, hat etwas ganz Besonderes. Ich freue mich darauf, wieder an Bord der ‘Malizia - Seaexplorer’ zu sein, mit einem großartigen Team, in dem jedes Mitglied seine eigenen Stärken einbringt und uns motiviert, uns zu verbessern und an unsere Grenzen zu gehen.“

Gleichzeitig kündigte Boris Herrmann an, dass er nicht alle Etappen der kleinen Europa-Schwester der Team-Weltumseglung The Ocean Race bestreiten wird. Er sagte: “Ich werde unser großartiges Boot als Skipper führen, und wenn ich auf bestimmten Etappen nicht an Bord bin, wird Will Harris als Skipper übernehmen, wie er es auf zwei Etappen des Ocean Race getan hat.”

Will ist ein talentierter Segler, ein starker Anführer und kennt dieses Boot wie seine Westentasche.” Boris Herrmann

Boris Herrmann sagte über seinen langjährigen und loyalen Wegbegleiter und Co-Skipper: “Will wird hervorragende Arbeit leisten und sowohl das Boot als auch die Crew antreiben.” Als Co-Skipperin ist bereits Cole Brauer an Bord. Weitere Crew-Vorstellungen stehen immer noch aus, wurden von Team Malizia auch Mitte April noch als geheim” bezeichnet, bleiben für “die kommenden Monate” angekündigt.

Der neue Kurzclip, mit dem Team Malizia viel Vorfreude auf die Saison signalisiert:

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