25 Solisten starten am 12. Juni ins 2. Vendée ArctiqueDer 3.500-Seemeilen-Härtetest auf Kurs Vendée Globe

Tatjana Pokorny

 · 19.05.2022

25 Solisten starten am 12. Juni ins 2. Vendée Arctique: Der 3.500-Seemeilen-Härtetest auf Kurs Vendée GlobeFoto: Eloi Stichelbaut
Auch im Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne im Einsatz: Louis Burton auf "Bureau Vallée"

Die zweite Edition des Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne zeigt, dass die junge Imoca-Regatta das Zeug zum Klassiker hat: 23 Männer und zwei Frauen sind am Start

Auf halbem Weg zur nächsten Vendée Globe startet am 12. Juni die zweite Edition der noch jungen Regatta Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne. Sie hat das Zeug zum Klassiker, wie der Blick auf die Teilnehmerliste unzweifelhaft verrät. Alain Leboeuf, Präsident der SAEM Vendée und des Departements Vendée, hat sie heute vorgestellt. Das Starterfeld ist herausragend stark! Es fehlen nur wenige der Imoca-Größen wie beispielsweise Boris Herrmann. Dessen Neubau-Projekt befindet sich in Vannes zwar im Endspurt, doch die neue Imoca wird nicht so rechtzeitig fertig, dass sie durchgetestet schon in ein Rennen starten kann. Team Malizia hatte einen Vendée-Arctique-Start deshalb von Beginn an ausgeklammert. Boris Herrmann hat aber die Route du Rhum ab 6. November als ersten ausführlichen Stresstest für sein neues Boot im Visier.

  Der Kurs, der die Starter im Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne fordern wirdFoto: Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne
Der Kurs, der die Starter im Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne fordern wird

Sowohl die sportlichen als auch die medialen Erfolge der 9. Vendée Globe 2020/2021 haben die Projekte der Skipper und ihrer Sponsoren offensichtlich beflügelt. Entsprechend fieberhaft wird gearbeitet, gebaut, getestet und gesegelt. Die Übergangsphase von einem Solorennen um die Welt zum nächsten erscheint kürzer denn je. Jetzt ist das Vendée Arctique das erste von insgesamt fünf Rennen, bei denen die Skipper nicht nur ihre Boote und sich selbst testen und weiterentwickeln können, sondern sich auch für die Vendée Globe 2024/2025 qualifizieren wollen.

  Nimmt auch am Vendée Arctique teil: "Charal"-Skipper Jérémie Beyou, der gerade mit Platz zwei hinter dem dominanten Charlie Dalin auf "Apivia" im Guyader Bermudes 1000 in die Saison durchgestartet istFoto: Eloi Stichelbaut
Nimmt auch am Vendée Arctique teil: "Charal"-Skipper Jérémie Beyou, der gerade mit Platz zwei hinter dem dominanten Charlie Dalin auf "Apivia" im Guyader Bermudes 1000 in die Saison durchgestartet ist

Der Startschuss zum Vendée Arctique fällt an einem Sonntag um 17 Uhr Ortszeit vor Les Sables d'Olonne. Vor den 23 Skippern und zwei Skipperinnen (Pip Hare, Isabelle Joschke) liegt ein 3.500 Seemeilen langer Kurs, der in fordernden und wechselhaften Bedingungen zu den nördlichen Gewässern des Polarkreises und zurück in den Start-und-Ziel-Hafen Les Sables d'Olonne führen wird. Zum Rennstart wird nach französischer Tradition ein Race Village im Hafen eingerichtet, das über drei Wochen vom 4. bis 26. Juni unterschiedlich intensiv geöffnet ist. Nach Ende der akuten Corona-Pandemie werden dort Hunderttausende Fans erwartet. Die Feierlichkeiten beginnen am 3. Juni ab 21.30 Uhr mit einer großen Parade mit den Skippern der letzten Vendée Globe. Damit wollen die Organisatoren die Helden noch einmal nachträglich feiern, weil das Finale der 9. Vendée Globe aufgrund der Corona-Pandemie auf den sonst so begeisternden Empfang durch Fanmassen verzichten musste. Das Fest endet mit einer pyromusikalischen Show von Jacques Couturier.

  Weil die eigentliche Heldenfeier zum Finale der Vendée Globe im vergangenen Jahr in der Corona-Pandemie ausgefallen war, dürfen die Weltumsegler jetzt noch einmal standesgemäß bejubelt werdenFoto: Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne
Weil die eigentliche Heldenfeier zum Finale der Vendée Globe im vergangenen Jahr in der Corona-Pandemie ausgefallen war, dürfen die Weltumsegler jetzt noch einmal standesgemäß bejubelt werden
  Alle 25 Vendée-Arctique-Starter auf einen BlickFoto: Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne
Alle 25 Vendée-Arctique-Starter auf einen Blick

Diese Skipper hatten 2020/2021 an der 9. Vendée Globe teilgenommen und starten jetzt ins Vendée Arctique: Fabrice Amedeo ("Nexans – Art & Fenetres"), Romain Attanasio ("Fortinet – Best Western"), Jérémie Beyou ("Charal"), Arnaud Boissières ("La Mie Câline"), Louis Burton ("Bureau Vallée"), Manuel Cousin ("Sétin Group"), Charlie Dalin ("Apivia"), Benjamin Dutreux ("Guyot Environnement – ​​Water Family"), Pip Hare ("Medallia"), Isabelle Joschke ("MACSF"), Giancarlo Pedote ("Prysmian Group"), Alan Roura ("Hublot") , Thomas Ruyant ("LinkedOut"), Damien Seguin ("Apicil Group") und Kojiro Shiraishi ("DMG Mori Global One"). Folgende Skipper waren schon bei der 8. Vendée Globe am Start: Éric Bellion ("Comme un seul Homme powered by Altavia") und Conrad Colman ("Imagine"). Dazu kommen die "Rookies", die ihrer Vendée-Globe-Premiere entgegenstreben: Antoine Cornic ("Ebac Literie"), Louis Duc ("Fives – Lantana Environnement"), Benjamin Ferré ("Benjamin envoie le Pépin"), Nicolas Lunven ("Banque Populaire"), Sébastien Marsset ("Cap Agir Ensemble"), Guirec Soudée ("Freelance.com"), Szabolcs Weöres ("Hongrois, Szabi Racing"), Denis Van Weynbergh ("Belgien, Laboratoires de Biarritz").

  Hinterließ mit Platz fünf im gerade zu Ende gegangenen Guyader Bermudes 1000 zum Saison-Sprintauftakt der Imoca-Klasse einen kampfstarken und schnellen Eindruck: Die in München geborene Deutsch-Französin Isabelle Joschke startet auf "MACSF" auch ins Vendée ArctiqueFoto: MACSF/Th.Martinez
Hinterließ mit Platz fünf im gerade zu Ende gegangenen Guyader Bermudes 1000 zum Saison-Sprintauftakt der Imoca-Klasse einen kampfstarken und schnellen Eindruck: Die in München geborene Deutsch-Französin Isabelle Joschke startet auf "MACSF" auch ins Vendée Arctique

Das Interesse an den spannenden und abenteuerlichen Imoca-Rennen wächst auch international. Inklusive der Vendée-Arctique-Starter mit Doppel-Nationalität sind Teilnehmer aus diesen zehn Ländern vertreten: Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien, Italien, Schweiz, Ungarn, Deutschland, Japan, Neuseeland, Vereinigte Staaten. Die Flotte besteht aus 14 Imocas mit Foils und elf mit geraden Schwertern. Hier geht es zur Skipper-Übersicht (bitte anklicken!). Wer vor Ort ist und sich für das Veranstaltungprogramm interessiert, der klickt hier.

  Das virtuell dargestellte Regattadorf in Les Sables d'Olonne: Hier sollen rund ums Rennen endlich auch wieder die Fans Spaß habenFoto: Vendée Arctique – Les Sables d'Olonne
Das virtuell dargestellte Regattadorf in Les Sables d'Olonne: Hier sollen rund ums Rennen endlich auch wieder die Fans Spaß haben