Tatjana Pokorny
· 25.02.2018
Die Spitzenreiter schenken sich auf Etappe 6 im Kampf um den Auckland-Triumph nichts: Nach dem Auftauchen der "Scallywags" ist nun AkzoNobel unsichtbar
Sie machen diese Etappe im Schlussspurt spannend: Simeon Tienponts holländisches Team AkzoNobel, David Witts Team Sun Hung Kai / Scallywag und Dee Caffaris Team Turn the Tide on Plastic. Alle drei Mannschaften haben bei weniger als 300 Seemeilen bis ins Ziel gute Chancen, diese Etappe von Hongkong nach Auckland zu gewinnen. Nachdem in den vergangenen 24 Stunden zunächst Witts Team die Tarnkappe aufgesetzt und sich 24 Stunden in den unsichtbaren "Stealth-Mode" verabschiedet hatte, sind es nun die Holländer, die ihre Annäherung an Auckland verschleiern. Das Führungstrio trennte zuletzt nur wenige Seemeilen. Es deutet sich ein Final-Krimi an.
Schlechte Nachrichten dagegen brachte diese Nacht zum 20. Tag auf See für das Verfolgertrio mit Mapfre, Dongfeng und Brunel. Während sich die im Gesamtklassement führenden Teams Mapfre und Dongfeng inzwischen in ein ähnliches Windfenster wie das der Spitzenreiter vorgearbeitet haben, trennen sie immer noch fast 130 Seemeilen von den führenden Booten. Schlimmer noch hat es Bouwe Bekkings Team erwischt, das auf Kurs Süd seine östliche Position auf der Höhe Neukaledoniens und die Entscheidung für die direkte Annäherung an die "City of Sails" inzwischen bitter bereuen dürfte. Für Brunel wird der Weg nach Auckland nach aktuellen Windprognosen ein weiter sein. Aus der Top-Zwei-Position von vor zwei Tagen ist ein nahezu hoffnungsloser Rückstand von mehr als 160 Seemeilen erwachsen. Bekking notierte am frühen Montagmorgen: "Ich muss zugeben, dass es sehr schmerzhaft ist, jede dieser Positionsmeldungen zu erhalten. Verlust folgt auf Verlust. Es ist nicht lustig, auf der Nehmer-Seite zu stehen."
In Auckland werden die Boote ab Dienstag erwartet. Die alte und neue Gastgeberstadt des America's Cup hat sich fein gemacht und ist bereit für den längsten Zwischenstopp der 13. Auflage des Rennens um die Welt.