Volvo Ocean RaceTelefónica bremst Puma aus

Dieter Loibner

 · 07.03.2012

Volvo Ocean Race: Telefónica bremst Puma ausFoto: Diego Fructoso/Team Telefonica
Iker-Time. Vor dem Ziel scheint Martinez für seine Geduld und Strategie belohnt zu werden

Das ewige Duell des Rennens, Telefónica gegen Puma, gleicht dem von Roadrunner gegen Wylie E. Coyote. Und der Vogel gewinnt. Immer.

  Daumen hoch, aber im Klassement eins runter. Puma rutschte auf Platz 3 zurückFoto: Amory Ross/Puma Ocean Racing
Daumen hoch, aber im Klassement eins runter. Puma rutschte auf Platz 3 zurück

Wie versprochen: Telefónica hat Dampf gemacht. Sehr zum Leidwesen der Männer von Puma, die es schon langsam gewohnt sind, in solchen Zweikämpfen den Kürzeren zu ziehen, mit dem Schicksal zu hadern und den Wind zu verfluchen, der manchmal partout nicht dort blasen will, wo sie sind. „Wir segeln vor uns hin und plötzlich ist da ein Fleck am Radar, so groß wie Texas”, jammerte Puma-Skipper Ken Read. „Unmöglich, ihn zu umsegeln, gleich zwei Mal hat er hat uns innerhalb von 6 Stunden geschluckt.” Im Klartext: Pechschwarze Nacht, strömender Regen, kaum Wind. Ohnmächtig mussten sie beim nächsten Report zur Kenntnis nehmen, dass die Spanier, die die westliche Route durch die Solomonen Inseln gewählt hatten, für ihre Geduld belohnt wurden und mit besserer Brise und Volldampf in Lee vorbeipreschten. Auch wenn noch nichts entschieden ist, schmerzt Puma dieser Positionsverlust vor allem psychisch.

  Iker-Time. Vor dem Ziel scheint Martinez für seine Geduld und Strategie belohnt zu werdenFoto: Diego Fructoso/Team Telefonica
Iker-Time. Vor dem Ziel scheint Martinez für seine Geduld und Strategie belohnt zu werden

Telefónicas Navigator, der schlitzohrige Andrew Cape, glaubt, dass mit einem Rückstand von etwa 91 Meilen auf die führenden Franzosen nach vorne vielleicht noch was geht. „Groupama hat vielleicht zu früh gewendet oder es noch nicht bis zum neuen Wind geschafft.” Wenn sie den vierten Etappensieg in Folge einfahren wollen, müssen sich die Spanier allerdings beeilen, denn beim letzten Positionsreport waren sie das langsamste Boot im Feld. Franck Cammas und sein Team hingegen, die gestern ebenfalls ein Weilchen geparkt hatten, stehen nur noch etwa 550 Meilen vor dem Ziel in Auckland. Ein bisschen vom Etappensieg ist schon zu riechen. „Wir haben wieder Wind, es sieht für uns besser aus”, atmete Thomas Coville auf Groupama durch. „Wir leben im Augenblick und müssen sehen, wie es am Schluss ausgeht. Fertig ist erst, wenn man die Ziellinie überquert hat.”

  Feucht und vorne: Groupama versucht, den Vorsprung und die Führung nach Auckland ins Ziel zu rettenFoto: Yann Riou/Groupama Sailing Team/VOR
Feucht und vorne: Groupama versucht, den Vorsprung und die Führung nach Auckland ins Ziel zu retten

Von den hinteren Booten, die alle mehr und raumeren Wind hatten, hofft Camper, es Telefónica gleich zu tun und Puma ebenfalls noch abzufangen, um am Etappenziel in der Heimat wenigstens noch einen Podestplatz zu ergattern. Beim letzten Positionsreport betrug der Rückstand auf Puma nur noch 28 Meilen. Abu Dhabi und Sanya, die am 5. und 6. Platz einhersegeln, dürfen sich auf solches kaum mehr Hoffnung machen und sind bemüht, den Rückstand zu minimieren.

  Genau kalibriert und doch zu wenig. Die Instrumente auf Puma konnten den Rückfall nicht verhindernFoto: Amory Ross/Puma Ocean Racing
Genau kalibriert und doch zu wenig. Die Instrumente auf Puma konnten den Rückfall nicht verhindern

Die Zielankunft des ersten Bootes wird nun für Samstag Mitteleuropäischer Zeit erwartet, womit die Boote drei Tage hinter Zeitplan sind, der einen kurzen Stopp in Neuseeland diktiert.

Positionskampf gegen Etappenschluss

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