Tatjana Pokorny
· 21.05.2018
Die Transatlantik-Etappe von Newport nach Cardiff erweist sich als Stresstest für die Navigatoren. Die Flotte hat sich getrennt. Gewinne und Verluste sind hoch
Dongfengs Navigator Pascal Bidégorry hatte es am Montag einen Tag nach dem Start vor Newport schon erklärt: "Es gibt verschiedene Wege, Cardiff zu erreichen. Vielleicht sehr verschiedene Wege. Die Wahl fällt nicht leicht." Inzwischen haben aber alle Teams ihre Wahl getroffen. Dongfeng, Mapfre und Turn the Tide on Plastic sind am Montag nach Norden gehalst, segeln seitdem wesentlich weiter nördlich als Brunel, Vestas, AkzoNobel und Sun Hun Kai / Scallywag. Mit unangenehmen Konsequenzen, denn das Nord-Trio quält sich in leichten Winden um 8 Knoten voran, während das Süd-Quartett in herrlichen 20 und mehr Knoten Wind mit ähnlich schnellen Bootsgeschwindigkeiten in Richtung Osten rast.
Für den alten und neuen Spitzenreiter Brunel sowie Vestas, AkzoNobel und Sun Hung Kai / Scallywag läuft es prächtig, wie im Live-Tracker klar zu erkennen ist, wenn man die Windanimation einschaltet und über den Kurs legt. Als hätte sich ein roter Teppich für die führenden Boote ausgebreitet, kommen sie doppelt so schnell voran wie die aktuellen "Verlierer" im Norden, die ihrerseits auf frischen Wind aus Süden hoffen. Das Wind-Pokerspiel wird noch einige Tage anhalten. Welche Investitionen sich dann gelohnt haben werden, kann nur die Zeit zeigen.