Tatjana Pokorny
· 29.03.2015
Rund 240 Seemeilen von Kap Hoorn entfernt brach Dongfengs Mast. Die Mannschaft blieb unverletzt, ist keiner unmittelbaren Gefahr ausgesetzt
Schwerer Rückschlag für das chinesische Dongfeng Race Team im Volvo Ocean Race: Am frühen Montagmorgen um 3.15 Uhr UTC ist der Mast der im Gesamtklassement punktgleich mit Abu Dhabi Ocean Racing führenden Mannschaft gebrochen. Die Crew blieb dabei unverletzt und war zunächst keiner unmittelbaren Gefahr ausgesetzt. Der Vorfall ereignete sich rund 240 Seemeilen westlich von Kap Hoorn, also nicht weit von der Position entfernt, in der vor einigen Wochen schon Jörg Riechers und Seb Audigane den schlimmsten Sturm ihrer Karriere durchlebten und Windböen bis zu 70 Knoten hatten überstehen müssen.
Dongfengs Mast ist bei Dunkelheit über der dritten Saling gebrochen. Skipper Charles Caudrelier hat die Rennleitung bereits wissen lassen, dass eine Fortsetzung der Etappe für das Team unmöglich ist. Geplant ist zunächst ein Reparaturstopp im argentinischen Hafen Ushuaia, der schon oft von beschädigten Regattayachten angelaufen wurde, die bei Kap Hoorn von Materialbruch betroffen waren. Das Dongfeng Race Team ist zuversichtlich, Ushuaia unter Segeln und aus eigener Kraft anlaufen zu können.
In einer ersten Stellungnahme sagte der enttäuschte Skipper Charles Caudrelier: "Ich bin niedergeschlagen. Wie ihr an den Positionsberichten sehen konntet, hatten wir uns gerade absichtlich ein wenig zurückgehalten und nicht auf Teufel komm raus angegriffen. Der Mast brach ohne Vorwarnung bei etwa 30 Knoten Wind. Wir sind außerstande, sicher auf Backbord-Bug zu segeln, ohne den Mast weiter zu gefährden. Wir werden Ushuaia anlaufen und dort darüber entscheiden, wie wir nach Itajai kommen."
Das Rettungszentrum (MRCC) ist über die Situation informiert und auf Standby, kann im Notfall schnell eingreifen. Die Rennleitung steht konstant mit Caudrelier und seinem Team in Kontakt. YACHT online wird die Situation beobachten und im Laufe des Tages erneut berichten.