Volvo Ocean RaceGroupama verteidigt die Spitze

Dieter Loibner

 · 05.03.2012

Volvo Ocean Race: Groupama verteidigt die SpitzeFoto: Amory Ross/Puma Ocean Racing
Ein Bus mit Tentakeln. Auf Puma wird nach vorne geschaut, aber nach hinten, Richtung Telefonica gedacht

Nach dem Slalom durch die Solomonen ist noch nicht klar, wer am Schluss die besten Karten haben wird. Im Moment aber lachen Cammas und Co.

Etwa 100 Meilen betrug der Vorsprung von Groupama auf die Zweitplatzierten von Puma, als das französische Boot die Breite Neukaledoniens erreichte. Für Franck Cammas und sein Team war der Osten goldrichtig. Auch wenn es hässlich heiß und schwül ist an Bord und es zwischendurch weniger Wind gab, totale Flaute erlebten sie nie. Im Gegenteil: Gewittrige Schauer lockerten die Monotonie zwischendurch immer wieder auf.

  Fast wie chartern: Fuß auf der Reling, Sonnenuntergang im Rücken, auch so kann es auf einer VO 70 abgehenFoto: Nick Dana/Abu Dhabi Ocean Racing
Fast wie chartern: Fuß auf der Reling, Sonnenuntergang im Rücken, auch so kann es auf einer VO 70 abgehen

Ähnliches gilt für Puma, die schon mal deutlich näher am Heck der Franzosen war, letztendlich aber die mühsam gewonnenen Meilen wieder abgeben musste und sich nun fast vollständig auf Telefónica konzentriert, die etwas weiter im Westen und knapp 60 Meilen achteraus liegt. „Achtzig Prozent unserer Aufmerksamkeit gilt Telefónica und Camper, der Rest dem letzten Teil der Etappe und der Möglichkeit, in Führung zu gehen”, erklärt Wachführer Tony Mutter. Das klingt ein wenig nach Resignation, doch die beste Hoffnung für die Nichtführenden ist nun mal eine Flaute, die die Vorderen bremst und ein Aufschließen ermöglicht.

  Grün im Blau: Camper segelt knapp an einem Eiland in den Solomonen entlangFoto: Hamish Hooper/Camper
Grün im Blau: Camper segelt knapp an einem Eiland in den Solomonen entlang
  Angriffsbereit: Das gefürchtete Duo Iker Martinez (am Ruder) und Xabi Fernandez auf TelefonicaFoto: Nick Dana/Abu Dhabi Ocean Racing
Angriffsbereit: Das gefürchtete Duo Iker Martinez (am Ruder) und Xabi Fernandez auf Telefonica

Auch wenn die Boote im Osten im Moment gut disponiert scheinen, weil sie dem Ziel näher liegen, könnte schwächelnder Wind tatsächlich noch einiges durcheinanderbringen. Telefónicas Kapitän Iker Martinez, der mit seinem Team 160 Meilen hinter Groupama liegt, schießt sich schon mal auf Puma ein, die nur moderate 60 Meilen vor dem blauen Boot einhersegeln. „Wir sind in einer guten Position. Es sind noch 1300 Meilen bis ins Ziel und der Wind dürfte noch ein wenig abnehmen, was uns Hoffnung gibt.”
Wenig Hoffnung hat hingegen Sanya, die hinten von der Flaute erwischt wird und schon mehr als 340 Meilen Rückstand hat. Auch Abu Dhabi sackte weiter ab und segelt mit neun Knoten fast nur noch halb so schnell wie Groupama, die vorne mit mehr als 16 Knoten tüchtig Tempo macht.

Laut Windprognose, soll es bald von Südosten her auffrischen, was wiederum Groupama sehr zugute käme, auch wenn dann wieder Knüppeln angesagt ist.

  Die vordere Hälfte der Flotte reiht sich auf der Breite von Neukaledonien hinter Groupama einFoto: Volvo Oceabn Race
Die vordere Hälfte der Flotte reiht sich auf der Breite von Neukaledonien hinter Groupama ein

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