Tatjana Pokorny
· 18.05.2018
Souverän und unangefochten: America's-Cup-Gewinner und Olympiasieger Peter Burling hat Bouwe Bekkings Team Brunel zum dominanten Start-Ziel-Sieg gesteuert
Dominant, überzeugend und mit einer fast schon lässigen Sicherheit: So hat America's-Cup-Star und 49er-Olympiasieger Peter Burling Team Brunel als Steuermann einen imposanten Start-Ziel-Sieg im Hafenrennen von Newport beschert. Das Team auf dem gelben Boot hatte ein klares Konzept und dieses schon im Start umgesetzt, zog dem Feld dann mit guter Positionierung schnell davon. Aus 21 Sekunden Vorsprung vor dem "Heimteam" Vestas 11th Hour Racing an der ersten Wendemarke machten die Holländer im Ziel nach rund einer Stunde Renndauer 2 Minuten und 30 Sekunden Vorsprung vor dem spanischen Team Mapfre, das Vestas auf Platz drei verdrängen konnte.
Für Team Brunel war dieser Sieg aber nur ein kleines Trostpflaster für den entgangenen Etappensieg auf der letzten langen Etappe von Itajaí nach Newport. Dabei hatte Mapfre Bouwe Bekkings Team Brunel wenige hundert Meter vor dem Ziel im unglücklichen Flautenpoker noch abgefangen. Und so war Peter Burling auch ehrlich in seinem Interview nach dem Sieg im Hafenrennen: "Wir hätten lieber die Etappe als das Hafenrennen gewonnen. Aber natürlich tut dieser Sieg auch gut. Wir wussten alle, dass dem Start heute eine entscheidende Bedeutung zukommt und haben als Team einen guten Job gemacht. Wir hoffen, dass wir wirklich stark nach Hause kommen." Gemeint ist mit "Zuhause" Den Haag, der Zielhafen des Volvo Ocean Race. Doch zunächst führt die kommende, mit doppelter Punktzahl hoch dotierte Etappe die Flotte der sieben Boote am Sonntag von Newport über 3300 Atlantik-Seemeilen ins britische Cardiff.
Bis dahin dürften auch die Nachzügler im In-Port-Rennen von Newport die Enttäuschung über ihre schwachen Ergebnisse weggesteckt haben. Hinter David Witts viertplatziertem Team Sun Hung Kai / Scallywag erreichte Charles Caudreliers Dongfeng Race Team die Ziellinie erst als fünfte Mannschaft. Das hatten sich der französische Skipper und sein Team im Dauer-Duell mit den spanischen Sparringspartnern und Freunden vom Team Mapfre anders erhofft. Auch Simeon Tienponts Team AkzoNobel, gesteuert vom dänischen Matchrace-Ass Nicolai Sehested, hatte sich mehr als einen sechsten Platz ausgerechnet. Und dass Dee Caffaris Team Turn the Tide on Plastic als siebte Crew erst knapp zehn Minuten nach dem Sieger Brunel ins Ziel kam, dürfte die ehrgeizige britische Skipperin mehr als ärgern. Auch sie wird alles tun, um auf Kurs Cardiff ihr Heimatland in möglichst guter Position zu erreichen.