Volvo Ocean RaceEin Vehikel mit Tentakeln

Dieter Loibner

 · 08.06.2011

Volvo Ocean Race: Ein Vehikel mit TentakelnFoto: Puma Ocean Racing
Neu & schnell: Das sollen die Eigenschaften von „Mar Mostro" sein
Klein, fein und äußerst bunt: So könnte man die Flotte fürs nächste VOR charakterisieren. Da passt Puma Ocean Racing bestens rein
  Die neue Volvo 70 von Puma mit grafischem AufputzFoto: Puma Ocean Racing Die neue Volvo 70 von Puma mit grafischem Aufputz

Pumas Meeresungeheuer „Mar Mostro" schwimmt und segelt. So viel ist nach den ersten Testfahrten vor Newport im US-Bundesstaat Rhode Island klar. Konstruiert von Juan Kouyoumdjian mithilfe des Puma Design Teams, unterscheidet sich der neue Renner mit dem ausladenden Heck, den fast senkrechten Bordwänden und dem deutlich ausgeprägten Knickspannt nur wenig von den neuen Volvo 70 der Konkurrenz. Kein Wunder, denn Telefonica und Groupama haben ebenfalls bei Kouyoumdjian zeichnen lassen, aus dessen Feder auch die vergangenen VOR-Sieger ABN Amro One und Ericsson 4 stammen. Damit ist Juan K der Platzhirsch in einem Miniaturfeld, das aus maximal sechs Booten bestehen wird.

  Neu & schnell: Das sollen die Eigenschaften von „Mar Mostro" seinFoto: Puma Ocean Racing Neu & schnell: Das sollen die Eigenschaften von „Mar Mostro" sein

Sehr stolz sind die Puma-Leute auf das Bootsäußere mit den Tentakeln eines Riesenkraken, Wasserspritzern und der Wildkatze aus dem Firmenlogo. Es handelt sich dabei nicht nur um Eye-Candy, sondern auch um die thematische Fortsetzung der Bootsgrafiken vom letzten VOR und die Aufrechterhaltung der Tradition bei einem Rennen, bei dem es sehr um Medienimpressionen geht, die von spektakulären Fotos und Videos begünstigt werden. Das Sujet, so Puma, werde auch in den Bekleidungsartikeln wiederkehren, die Puma über das Volvo Ocean Race vermarktet.

  Auch kantig, auch von Kouyoumdjian, aber längst nicht so cool: Groupama 4Foto: Groupama Auch kantig, auch von Kouyoumdjian, aber längst nicht so cool: Groupama 4

Skipper Ken Rad, der dafür sorgen muss, dass der grafische Aspekt nicht das allein Herausragende am Boot sind, gibt sich nach den ersten Trainingsfahrten optimistisch: „Das Monster ist im Wasser, und wir wollen es von der Leine lassen”, ließ sich der Amerikaner vernehmen. „Ich hab’s schon oft gesagt: Solche Rennen gewinnt oder verliert man vor dem Start. Die Designer haben ihren Job getan, jetzt sind wir Segler dran." Unter diesen Seglern ist auch der deutsche Bugmann Michael Müller aus Kiel.

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  Und noch ein Juan-K-Boot mit Kante: die spanische TelefonicaFoto: Telefonica Und noch ein Juan-K-Boot mit Kante: die spanische Telefonica

Wie geht’s weiter? Nach den ersten Trainingseinheiten, die derzeit vor Newport stattfinden, wird das Boot an der New York Yacht Club Regatta am kommenden Wochenende teilnehmen. Danach wird es im Renntempo im Rahmen des Transatlantic Race nach Europa überstellt, wo das Training in Lanzarote auf den Kanarischen Inseln fortgesetzt wird. Das Volvo Ocean Race startet Anfang November in Alicante (Spanien) und führt über Kapstadt (Südafrika), Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate), Sanya (China), Auckland (Neuseeland), Itajaí (Brasilien), Miami (USA), Lissabon, (Portugal), Lorient (Frankreich) nach Galway (Irland), wo nach insgesamt etwa 39.000 Meilen die Zielankunft im Juli 2012 stattfindet.

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