Dieter Loibner
· 22.05.2012
Der Hit beim Fußball ist derzeit auch das Duell um die Führung auf der Transatlantik-Etappe beim Volvo Ocean Race. Doch es hängt mehr dran
Angesagte Stürme haben oft die Eigenart, dass sie sich kaum an die Ankündigungen halten. Natürlich hatte die Flotte beim Volvo Ocean Race bei der Begegnung mit Sturm Alberto mächtig viel Wind abzuwettern, aber meist von vorn. Somit wurde es nichts mit einer Rauschefahrt und vielleicht sogar einem neuen 24-Stunden-Rekord, der zwar fällig wäre, aber trotz aller Auslobungen der neuen Generation der VO70-Yachten schon seit 2008 auf sich warten lässt.
Ungeachtet dessen wäre Franck Cammas mit seinem Groupama-Team beinahe allen entwischt, weil er mit einer gut gesetzten Halse als erster dran war, als die Post dann doch abging. Allerdings dauerte das Vergnügen nicht lang, und die Franzosen blieben auch als Erste wieder hängen, als Alberto die Luft ausging.
Das gab den anderen, allen voran Telefonica, Gelegenheit aufzuschließen. Die Spanier, die zuletzt weniger dominant waren als zu Beginn des Rennens, als sie drei Etappen en suite gewinnen konnten, werden hier auf Teufel komm raus segeln, um die Welt an ihre Favoritenstellung zu erinnern. Iker Martinez und seine Truppe wählten auf diesem Teilstück zunächst den nördlichsten Kurs und haben damit zu Groupama aufgeschlossen.
Dieses Duell Frankreich gegen Spanien, das im Fußball so viel Gewicht hat, wiegt auch hier einiges, denn die beiden Teams liegen in der Gesamtwertung vorn und sind nur durch sieben Punkte getrennt. Beim derzeitigen Stand würde Groupama den Rückstand auf Telefonica auf zwei Punkte reduzieren, was das Publikumsinteresse für die beiden abschließenden Kurzetappen zweifellos beleben würde. Doch das ist natürlich Spekulation, denn es sind noch mehr als 2.600 Meilen bis Lissabon, dem Ziel des aktuellen Teilstücks.
Weiter hinten matchen Abu Dhabi (-23 Meilen) und Puma (-25) um den dritten Platz auf dem Podest, während Camper und Sanya schon etwas mehr Rückstand angesammelt haben und weiter an Boden verlieren.
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