Tatjana Pokorny
· 28.10.2017
Der erste offizielle Etappen-Clip zeigt noch einmal die Höhepunkte des Auftakts von Alicante nach Lissabon. Dazu die internationalen Pressestimmen
6 Tage, 2 Stunden, 8 Minuten, 45 Sekunden – das ist die Siegerzeit von Charlie Enrights amerikanisch-dänischem Team Vestas 11th Hour Racing für die erste Etappe. Für die "Blauen" ist es ein gutes Omen, denn die Historie ist nun auf ihrer Seite: Schon 2014/15 (Abu Dhabi Ocean Racing), 2008/09 (Ericsson 4), 2005/06 (ABN Amro 1), 2001/02 (Illbruck Challenge) und 1997/98 ("EF Language") hatten jeweils die Gewinner der ersten Etappe des Rennens um die Welt später auch die Gesamtwertung gewonnen.
Für das Team Vestas 11th Hour markiert der Etappensieg nicht nur einen aus Expertensicht überraschend starken Auftakt, bei dem die Top-Favoriten auf der spanischen "Mapfre" und "Dongfeng" souverän in Schach gehalten werden konnten. Mit dem Sieg knüpft die Enright-Crew auch nahtlos an das letzte Volvo Ocean Race an, in dem "Vestas" spektakulär auf ein Riff aufgelaufen und für mehrere Etappen ausgefallen war, bevor das Comeback und der Sieg auf der letzten Etappe gelang.
Größte Negativ-Überraschung dieser ersten Etappe war das schwache Abschneiden von Bouwe Bekkings Team Brunel, das vor dem Start zum erweiterten Favoritenkreis gezählt worden war. Ausrutscher oder schwerwiegendes Speed-Problem? Die Mannschaft will ihre Etappenleistung gründlich analysieren und vor dem Start in die zweite Etappe am 5. November einige Stellschrauben justieren. Bekking sagte nach dem Zieldurchgang in Lissabon: "Die Synergie in der Mannschaft ist gut, das Ergebnis aber sehr frustrierend. Wir hatten wirklich zu wenig Speed, insbesondere in der zweiten Hälfte dieser ersten Etappe. Momentan wissen wir noch nicht, was das Problem ist. Aber das Rennen ist noch lang und das Team gut. Wir konzentrieren uns nun darauf, das Boot in Form zu bringen."
Internationale Pressestimmen
Die italienische Tageszeitung La Stampa schreibt:
"Volvo Ocean Race: Sieger Vestas und der Traum von Charlie und Mark. Das Boot mit amerikanischer und dänischer Flagge erobert die erste Etappe."
In der französischen Sportzeitung L'Équipe steht:
"Vestas gewinnt die erste Etappe vor den beiden Favoriten."
Das spanische Online-Magazin Marca zitiert Charlie Enright:
"Das Team hat Unglaubliches geleistet, die Bühne war eine echte Herausforderung."
Der Nachrichtendienst Reuters schreibt:
"Charlie Enright, der 33-Jährige von Rhode Island, ist erst der dritte amerikanische Skipper, der die erste Etappe des Rennens um die Welt gewinnen konnte, das seit 1973 alle drei Jahre ausgetragen wird."
Die spanische Mundo Deportivo zitiert den Zweitplatzierten, den Skipper der "Mapfre" Xabi Fernandez, wie folgt:
"Wir haben es geschafft, den zweiten Platz zu verteidigen. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Phase so weitermachen können. Dieser zweite Platz ist sehr wichtig für unser Team, weil es eine anspruchsvolle Etappe war."
Die bretonische Tageszeitung Ouest France gibt eine Aussage von Charles Caudrelier wieder, dem seinem Team Dongfeng Racing nach anfänglichen Problemen Drittplatzierten:
"Wenn wir in Frankreich ein Fußballspiel ohne gutes Spiel gewinnen, dann sagen wir, dass es wichtig ist, die drei Punkte zu holen. Insofern geht unser Ergebnis in Ordnung."
Das Zwischenklassement nach Etappe 1
1. Vestas 11th Hour Racing (USA/DEN, Skipper: Charlie Enright), 8 Punkte
2. Mapfre (ESP, Skipper: Xabi Fernandez), 6 Punkte
3. Dongfeng Race Team (CHN, Skipper: Charles Caudrelier), 5 Punkte
4. Team AkzoNobel (NED, Skipper: Simeon Tienpont), 4 Punkte
5. Team Sun Hung Scallywag (HKG, Skipper: David Witt), 3 Punkte
6. Team Brunel (NED, Skipper: Bouwe Bekking), 2 Punkte
7. Turn the Tide on Plastic (United Nations, Skipperin: Dee Caffari), 1 Punkt