Dieter Loibner
· 17.03.2012
Es war viel Show dabei, als die Boote zum Start durch die Zuschauerflotte rasten, bevor sie Kurs auf Brasilien und ein Sturmtief einschlugen
Es ist ein bekanntes Ritual beim Volvo Ocean Race. Vor jedem Start wird Wetter-Orakel Gonzalo Infante mit dunklen Vorahnungen zitiert. So war er auch diesmal am Beginn des fünften Teilstücks wieder an der Reihe mit seiner Prognose, die ein schlagkräftiges Tief nordöstlich von Neuseeland prophezeit, das den Booten mehr als bloß eine Mütze Wind schicken soll. „Das ist im Moment wie eine Heizmaschine, die ordentlich Wind machen könnte, sobald sie auf das kalte Wasser vor Neuseeland trifft", so der Spanier. „30 Knoten, vielleicht sogar 50 oder 60.”
Beim Start der Etappe, der wie in Auckland gewohnt, von Tausenden Zuschauern an Land und zu Wasser verfolgt wurde, haben die beiden Kellerkinder Sanya und Abu Dhabi gezeigt, dass sie durchaus in der Lage sind, die starken Teams zu fordern. Zumindest für kurze Zeit. Der Zwischenstand nach den ersten paar Segelstunden ist ja noch nicht sonderlich aussagekräftig, zumal mehr als 6.700 Meilen und an die 18 Tage bis zur Zielflagge im brasilianischen Küstenort Itajai vor den Teams liegen. Und auf dem Weg dorthin natürlich auch Kap Hoorn.
Die Skipper taten das Ihre, um das Interesse an den ersten Segeltagen bei dieser Königsetappe zu schüren: „Im Moment schauen wir nur auf den Wetterbericht, der für die ersten 36 Stunden diabolisch ist”, gab Ian Walker, der Skipper von Abu Dhabi, zu Protokol. Und Puma-Boss Ken Read legte nach: „Das Wetter könnte Boote und Mannschaften brechen, deshalb glaube ich, dass schlau gewinnt.” Damit meint er wohl: Fuß vom Gas, bis das Ärgste vorüber ist.
Gesamtwertung
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