Tatjana Pokorny
· 04.11.2017
Nach dem ersten kurzen Etappensprint von Alicante nach Lissabon führt Etappe 2 die Volvo-Ocean-Race-Flotte seit heute über 7000 Seemeilen nach Kapstadt
Schon drei Stunden nach dem umkämpften Start zur zweiten Etappe im Volvo Ocean Race hatten sich mit den Teams Mapfre (Spanien), Brunel (Holland) und Dongfeng (China) drei Mannschaften auf Kurs Atlantik an der Spitze der Flotte leicht vom Feld abgesetzt. Die Spanier führten das Feld mit einer Seemeile Vorsprung vor Brunel und zwei Seemeilen Vorsprung vor Dongfeng an. Das in der Gesamtwertung nach dem Sieg auf der ersten Etappe führende amerikanisch-dänische Team Vestas 11th Hour Racing lag zunächst nur auf Platz fünf, hatte nach drei Stunden bereits mehr als vier Seemeilen Rückstand auf Mapfre.
In der Zusammenfassung: der spannende Start zur 2. Etappe bei der 13. Auflage des Volvo Ocean Race, die das Feld von Lissabon über rund 7000 Seemeilen nach Kapstadt führt
Der am Sonntag gestartete zweite Abschnitt von Lissabon über 7000 Seemeilen nach Kapstadt gilt nicht nur laut Dongfeng-Skipper Charles Caudrelier als erste "echte" Etappe des Segel-Klassikers, der die sieben teilnehmenden Teams auf elf Teilstücken um die Welt führt. Die 46 Segler und 16 Seglerinnen erwarten Stürme, Hitze- und Flautenschlachten am Äquator und eine erbarmungslose Segel-Rallye durch den Atlantik bis an den Südzipfel Südafrikas. "Das ist der Start ins wahre Volvo Ocean Race", sagte Dongfeng-Skipper Charles Caudrelier über seine Lieblingsetappe. "Für die Unterschiede zwischen den Booten werden ihre Geschwindigkeit und die strategischen Entscheidungen sorgen." Vielsagend fuhr der erfahrene Seesegler fort: "Die Positionierungen der Boote auf dem Kurs werden von entscheidender Bedeutung sein. Es gibt viele Optionen und sogar eine sehr extreme..." Dongfengs prominenter Meteorologe Macel van Triest prognostizierte vor Beginn der zweiten Etappe: "Das wird ein Thriller!"
Hochmotiviert startete auch Bouwe Bekkings Team Brunel nach dem Sieg im Hafenrennen von Lissabon in das zweitlängste Teilstück des Meeres-Marathons nach Kapstadt, wo die Flotte Ende November erwartet wird. Skipper und Rekordteilnehmer Bekking, der viele Jahre in Hamburg lebte, sagte nach dem enttäuschenden sechsten Platz in Etappe 1 und vor dem Start am Sonntag in Lissabon: "Das wahre Rennen beginnt erst jetzt! Wir wollen das Blatt auf dieser Etappe wenden. Offshore-Segeln ist eine andere Spielart. Eigentlich eine ganz einfache: Wer die wenigsten Fehler macht, der gewinnt." Bekkings Team hatte in Portugal das auf der ersten Etappe beschädigte Ruder seines Schiffs repariert und intensive Debriefings durchgeführt, hofft nun auf einen "Neustart" und einen Podiumsplatz.
Mit Szenen aus dem Leben von Seglerin Carolijn Brouwer und ihrem kleinen Sohn Kyle zeigt das Team Dongfeng, was die Teilnahme am Volvo Ocean Race auch für die Familien der Teammitglieder bedeutet. Und schickt einen Dank an sie alle.