Dieter Loibner
· 27.11.2011
Nur nichts anbrennen lassen und das Boot heil nach Hause bringen. Das war die Prämisse für Camper am Schluss der ersten VOR-Etappe
Bei 7 bis 8 Windstärken und mit etwas mehr als 16 Stunden Rückstand auf die Sieger von Telefonica lief die neuseeländische Camper gestern zur Mittagszeit in Kapstadt ein. Nach dem Verlust eines Backstags trug Skipper Chris Nicholson (AUS) das Boot die letzten Meilen auf Händen, denn alles, was zählte, war, in einem Stück anzukommen und die 25 Punkte für den zweiten Platz abzuholen. Das gelang, und mit 29 Punkten nehmen die Neuseeländer nun hinter Telefonica auch den zweiten Platz im Gesamtklassement ein.
„Es war ziemlich rau, wie man an den Schäden der anderen Boote ersehen kann”, sagte Nicholson nach der Zielankunft. „Wir sind über die Runden gekommen, und der zweite Platz ist ein gutes Ergebnis.” Ein taktischer Fehler am Anfang der Etappe warf die Neuseeländer kurzfristig auf den letzten Platz zurück, doch sie segelten mit hohem Einsatz weiter. Im Laufe des Rennens holten sie auf und fanden sich nach dem Mastbruch Pumas auf Platz 2 wieder, den sie ungefährdet ins Ziel brachten. Ein kleines Trostpflaster ist das Rekordetmal von 554,16 Meilen, das Camper am 24. November bei stürmischen Winden im Südatlantik erzielte.
Das hohe Tempo forderte allerdings seinen Tribut: Bugmann Mike Pammenter wurde in einer Welle von den Beinen gerissen, schlug mit dem Gesicht gegen die Wanten und musste im Gesicht genäht werden. Sein Ersatzmann, Daryl Wislang, hatte vor dem Ziel einen bangen Moment zu überstehen, als er kurz nach einer Begegnung mit einem Killerwal auf offener See über Bord springen musste, um unter Wasser einen großen Plastiksack loszuschneiden, der sich am Kiel verfangen hatte.
Als nächstes Boot wird Groupama 4 am Dienstag in der Früh in Kapstadt erwartet.
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