Volvo Ocean RaceBrillanter Start von Team Brunel

Tatjana Pokorny

 · 10.10.2014

Volvo Ocean Race: Brillanter Start von Team BrunelFoto: A.Sanchez/VOR
VOR 2014/2015 Start in Alicante

Und weg sind sie: Die zwölfte Auflage des Volvo Ocean Race hat mit dem Startschuss zur ersten Etappe von Alicante nach Kapstadt begonnen

  Ein Startbild, alle Infos: Team Vestas legt vor Alicante einen Frühstart hin und muss danach zur Linie zurück. Team Brunel startet ganz in Lee und münzt die perfekte Positionierung in eine frühe Führung um. Co-Favorit Abu Dhabi Ocean Racing schlängelt sich in der Mitte durch und arbeitet sich im Verlauf der ersten halben Stunde auf Position zwei vorFoto: Ramos/VOR
Ein Startbild, alle Infos: Team Vestas legt vor Alicante einen Frühstart hin und muss danach zur Linie zurück. Team Brunel startet ganz in Lee und münzt die perfekte Positionierung in eine frühe Führung um. Co-Favorit Abu Dhabi Ocean Racing schlängelt sich in der Mitte durch und arbeitet sich im Verlauf der ersten halben Stunde auf Position zwei vor

Traumstart für Bouwe Bekkings Team Brunel in die zwölfte Auflage des Volvo Ocean Race seit 1973: Die internationale Crew unter holländischer Flagge setzte die Glanzpunkte beim Auftakt zur ersten Etappe von Alicante nach Kapstadt. Bekkings Mannschaft mit Top-Navigator Andrew Cape startete ganz in Lee mit freiem Wind und kürzestem Weg zur ersten Wendemarke, kontrollierte die Flotte der insgesamt sieben VO70-Yachten mit 66 Seglerinnen und Seglern in dieser Anfangsphase souverän.

  Abby Ehler, Boat Captain und Pitfrau auf "SCA", verabschiedet sich von Ihrem SohnFoto: A.Sanchez/VOR
Abby Ehler, Boat Captain und Pitfrau auf "SCA", verabschiedet sich von Ihrem Sohn

Für eine positive Überraschung sorgte zum Auftakt die Frauen-Mannschaft auf der schwedischen "SCA", die sich nach ebenfalls gelungenem Start fast eine halbe Stunde lang an Position zwei behaupten konnte, bevor Ian Walkers Team Abu Dhabi Ocean Racing sie als erste überholte. Einen dicken Patzer leistete sich indes das dänische Team Vestas. Die Crew um Skipper Chris Nicholson musste nach einem Frühstart zur Startlinie zurückkehren und konnte dann erst die Verfolgung aufnehmen. Dabei hatte Skipper Chris Nicholson noch vor dem Start gesagt, dass es für sein Last-Minute-Team die wichtigste Aufgabe sei, nicht den Kontakt zur Flotte zu verlieren: "Wir müssen lernen, lernen, lernen."

Zehntausende Fans hatten die Weltumsegler zuvor im Starthafen Alicante verabschiedet und waren dabei Zeugen emitionaler Momente geworden. Auf dem Wasser säumten mehr als tausend Zuschauerboote den Startkorridor und ließen das Wasser aufschäumen. Die Fans konnten beobachten, wie sich die Flotte bereits nach den ersten beiden Sprintrunden entsprechend der Prognosen formierte. An der Spitze lieferten sich die Top-Favoriten Team Brunel, Abu Dhabi Ocean Racing und das spanische Team Mapfre einen spannenden Dreikampf, während die Frauen sich das Leben mit zu vielen Segelwechseln und unglücklicher Positionierung selbst schwer machten und Boot für Boot nach hinten durchgereicht wurden.

  Nach gutem Start machen Skipper Ian Walker und seine Abu Dhabi Ocean Racing Crew DruckFoto: A.Sanchez/VOR
Nach gutem Start machen Skipper Ian Walker und seine Abu Dhabi Ocean Racing Crew Druck

Als die Yachten um die letzte Wendemarke der beiden Auftaktrunden gingen und Kurs auf das offene Mittelmeer und Gibraltar nahmen, lag immer noch Team Brunel knapp vor Abu Dhabi Ocean Racing und Mapfre in Führung. Die ersten engen Auseinandersetzungen auf dem Wasser ließen am Nachmittag erahnen, wie spannend dieses Rennen mit den Booten der neuen Einheitsklasse werden kann. An Bord mehrerer Yachten, darunter auch Abu Dhabi und Mapfre, hatten die Crews in leichten Winden um sechs bis zehn Knoten Probleme mit ihren Vorsegeln. Mit gleichzeitig gesetztem Gennaker und Code Zero fiel das Team SCA mit der britischen Skipperin Samantha Davies schließlich sogar auf den letzten Platz zurück.

Die kommenden Tage werden den Crews in leichten und drehenden Winden vor allem Konzentration und effektive Manöver abverlangen. Auf Rekordkurs segelt der holländische Skipper Bouwe Bekking in diese Auflage der Hatz um den Globus. Der 51-Jährige ist in sein siebtes Volvo Ocean Race gestartet und zieht nun mit dem bisherigen schwedischen Rekordinhaber Roger Nilson gleich, der das Rennen bislang als einziger Segler siebenmal bestritten hatte. Der Auftakt zu seinem vermutlich letzten Anlauf, das Rennen seines Lebens endlich zu gewinnen, ist nach Wunsch verlaufen. Vor den Crews liegt mit dem 6487 Seemeilen langen ersten Abschnitt nach Kapstadt die zweitlängste Etappe des Meeres-Marathons über insgesamt 38739 Seemeilen. In Kapstadt wird die Flotte binnen 23 bis 27 Tagen erwartet. Das bekannteste Mannschaftsrennen um die Welt endet am 27. Juni 2015 in Göteborg.

  Ein Herz für die Hochseehelden: Der Abschied von den Seglerinnen und Seglern im Starthafen Alicante verlief emotionalFoto: A.Sanchez/VOR
Ein Herz für die Hochseehelden: Der Abschied von den Seglerinnen und Seglern im Starthafen Alicante verlief emotional