Volvo Ocean RaceAuf Kurs Südpolarmeer gibt zum Auftakt ein Trio den Ton an

Tatjana Pokorny

 · 09.12.2017

Volvo Ocean Race: Auf Kurs Südpolarmeer gibt zum Auftakt ein Trio den Ton anFoto: Pedro Martinez/VOR
3. Etappe, Start Kapstadt

Die erste Southern-Ocean-Etappe läuft: Für die Teams geht es um doppelte Punkte. Kurz nach dem Start in Kapstadt führten zunächst Dongfeng, Mapfre und Brunel

Fast Bug an Bug sind die favorisierten Teams Dongfeng und Mapfre in die dritte Etappe des Volvo Ocean Race gestartet. Ihnen dicht auf den Fersen war nach den ersten sechs Stunden Bouwe Bekkings Team Brunel. Das Trio und seine Verfolger jagen in Richtung Südpolarmeer. Die Etappe ist für die Teilnehmer von besonderer Bedeutung, denn es geht bei der ersten Southern-Ocean-Etappe um die doppelte Punktzahl. So soll die Härte dieser Kursabschnitte besonders honoriert werden.

  Flott unterwegs auf dem Weg ins SüdpolarmeerFoto: Ainhoa Sanchez/VOR
Flott unterwegs auf dem Weg ins Südpolarmeer

Wie die Teams sich aus Südafrika verabschiedeten und wer zum Auftakt die Bugspitze vorne hatte: tolle Segelszenen vom Start in Etappe 3

Zum elften Mal in der Geschichte des bekanntesten Meeres-Marathons um die Welt verließ die Flotte mit Kapstadt den südlichsten Punkt Afrikas auf Kurs Süd. Zielhafen ist die rund 6500 Seemeilen entfernt liegende australische Hafenstadt Melbourne. Dort wird die Flotte nach Vorabberechnungen zwischen Heiligabend und dem zweiten Weihnachtstag erwartet. Viele der Seglerinnen und Segler kämpfen also auch darum, Weihnachten mit ihren Familien verbringen zu können. Oder eben nicht.

  Gelungener Auftakt für Bouwe Bekkings Team Brunel: Nach den ersten Stunden lag das holländische Team fast gleichauf mit den beiden Spitzenreitern Dongfeng und MapfreFoto: Ainhoa Sanchez/VOR
Gelungener Auftakt für Bouwe Bekkings Team Brunel: Nach den ersten Stunden lag das holländische Team fast gleichauf mit den beiden Spitzenreitern Dongfeng und Mapfre

Die Flotte verließ Kapstadt in knackigen Segelbedingungen mit Winden zwischen 20 und 25 Knoten. Nach dem Absolvieren eines kleinen Dreieckskurses direkt vor Kapstadts Hafen ging es für die sieben Mannschaften zunächst mit Geschwindigkeiten von 10 bis 12 Knoten auf den anspruchsvollen Kurs in Richtung Down Under. Zuvor hatte das Dongfeng Race Team in einer Last-Minute-Aktion Daryl Wislang durch Fabien Delahaye ersetzen müssen. Wislang hatte sich am Morgen eine Rückenverletzung zugezogen, und Skipper Charles Caudrelier wollte das Risiko nicht eingehen, einen angeschlagenen Segler auf diese schwere Etappe mitzunehmen.

  Das zweite holländische Team AkzoNobel auf Kurs MelbourneFoto: Ainhoa Sanchez/VOR
Das zweite holländische Team AkzoNobel auf Kurs Melbourne

Für heute Abend und in der Nacht auf Montag wird die Flotte laut Wetterprognosen in ein erstes Tief mit stürmischen Winden segeln. Das Wettersystem sollte die Teams extrem beschleunigen. "Es ist das schlimmste, aber gleichzeitig auch das schönste Segeln, das man erleben kann", sagte Dongfengs erfahrener Wachführer Stu Bannatyne, der das Volvo Ocean Race bereits dreimal gewinnen konnte, zu den anstehenden Herausforderungen. "Glücklicherweise", so Bannatyne, "scheint das menschliche Hirn die schlechten Zeiten zu vergessen und nur die guten zu speichern. Das ist der Grund, warum wir immer wieder zurückkommen." Unterwegs im Härtetest vor dem Weihnachtsfest sind 63 Seglerinnen und Segler sowie sieben Anbord-Reporter.

  Kraftvoll pflügt Charlie Enrights Team Vestas 11th Hour Racing durch die Wellen vor KapstadtFoto: Pedro Martinez/VOR
Kraftvoll pflügt Charlie Enrights Team Vestas 11th Hour Racing durch die Wellen vor Kapstadt