Ocean Race EuropeRoura meldet siebtes Team fürs Ocean Race Europe

Tatjana Pokorny

 · 18.06.2025

Alan Roura führt Team Amaala ins Ocean Race Europe.
Foto: Jean-Louis Carli
Nach zehn Jahren Solosegeln und drei Vendée Globes steuert der Schweizer Alan Roura neue Ufer an. Mit dem gerade neu formierten Team Amaala hat der 32 Jahre alte Skipper ein neues Kapitel aufgeschlagen und weniger als zwei Monate vor dem Start am 10. August in Kiel für das Ocean Race Europe gemeldet. Fernziel der Kampagne ist die erste Teilnahme an der Mannschaftsweltumseglung The Ocean Race 2027.

Viel Zeit haben Alan Roura und sein Team Amaala bis zum Startschuss zum Ocean Race Europe am 10. August vor Kiel nicht mehr. Doch auch, wenn ihre Meldung für das Europa-Rennen spät kam, so haben der Schweizer und seine Mitstreiter ihr ambitioniertes Vorhaben schon länger hinter den Kulissen vorbereitet. Jetzt erweitern sie mit ihrer Kampagne die Flotte für das Ocean Race Europe auf sieben Imocas.

Ocean Race Europe: neue Ära für Roura

Alan Roura selbst kommentierte den Last-Minute-Coup für das Ocean Race Europe glücklich: “Wir haben lange auf den Start einer Kampagne hingearbeitet, um beim TOR Europe an den Start gehen zu können. Für jedes Team ist es immer ein bedeutender Moment, einen Titelsponsor zu gewinnen und mit dessen voller Unterstützung an den Start zu gehen. Ich bin sehr stolz darauf, heute Skipper für Team Amaala zu sein, mit dem wir gemeinsame Werte wie Design und Innovation, Wettbewerb, Teamwork und unser Engagement für die Gesundheit und Regeneration der Ozeane vermitteln können.”

“Dies ist der Beginn einer neuen Geschichte, eines unglaublichen Abenteuers, und wir haben keine Minute zu verlieren.” Alan Roura

Zum Zeitplan erklärte Alan Roura: “Unser Boot wird derzeit in den Farben von Amaala neu lackiert. Wir stellen unsere Crew zusammen, bereiten Trainings vor und organisieren die Logistik. Es ist eine aufregende Phase für uns. Wenn unser Rennboot zum ersten Mal aus der Halle rollt und das Tageslicht erblickt, beginnt eine neue Ära.”

Es ist super, dass Alan Roura und sein Team teilnehmen. Das freut uns!” Boris Herrmann

Das Boot, das dann in Lorient aus der Halle rollt, ist die alte “Hugo Boss” von 2019, die Alan Roura als “Hublot” in der jüngsten Vendée Globe auf Platz 18 ins Ziel steuerte. Die Imoca erhält gerade ihr neues Amaala-Kleid und wird dann umgehend in die bereits heiße Vorbereitungsphase fürs Ocean Race Europe gehen. „Wir glauben fest an dieses Projekt, das unsere Marke stärkt und uns internationale Sichtbarkeit verschafft“, sagte John Pagano zur neuen Partnerschaft mit dem Team um den Schweizer Skipper.

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Reisedestination als Partner für das Offshore-Projekt

John Pagano ist Group CEO von Red Sea Global, dem Entwickler hinter Amaala. Er erklärte zur Motivation hinter dem Projekt: “Als Red Sea Global sind wir seit 2023 Teil der Ocean Race-Familie, aber jetzt ist es an der Zeit, dass Amaala seine Flagge hisst und eine internationale Gemeinschaft mit dem Yachting-Lifestyle verbindet, der ein wichtiger Teil dieses Reiseziels sein wird.“

Sportlich wollen diese Verbindung Alan Roura und seine Crew stärken. Kernteammitglieder in Rouras Rennstall sind der als Class40-Segler und starker Navigator bekannte Simon Koster und Elodie Mettraux, Schwester der zuletzt erfolgreichsten Vendée-Globe Skipperin Justine Mettraux aus der Schweiz. Die Auswahl weiterer Teammitglieder läuft. Die endgültige Zusammensetzung des Teams soll in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.

„Wir wollen ein internationales Team zusammenstellen, das erfahrene Hochseeregattasegler mit jungen Talenten verbindet. Um dies zu erreichen, haben wir zwei Auswahlrunden organisiert, eine auf dem Genfer See und eine in Lorient“, sagte Roura zum Auswahlprozess auf Kurs Ocean Race Europe. Dabei räumte er nach zehn Jahren Solosegeln ein: „Das Format mit einer Crew ist auch neu für mich. Mich reizt die gemeinsame Erfahrung an Bord und die Herausforderung, ein leistungsstarkes Team zusammenzustellen, das gut harmoniert.”

Eidgenossen vereint fürs Ocean Race Europe

Für Alan Roura, Simon Koster und Elodie Mettraux markiert das Ocean-Race-Europe-Projekt einen Erfolg für ihre im Herbst 2024 offiziell gestartetes Projekt. Vor neun Monaten hatte das Trio die Formierung eines neuen nationalen Ofsshore-Segelteams angekündigt. Als Ziele hatten sie damals die Teilnahme am Ocean Race Europe und an The Ocean Race 2027 genannt. Ein großer Schritt in diese Richtung scheint nun mit internationalen und nationalen Pertnern gelungen.

Er wisse, so Roura, durch die enge Zusammenarbeit mit dem Amaala-Team in den letzten Monaten, dass “dieser Geist des Respekts, der Zusammenarbeit und der Leidenschaft Werte sind, die wir teilen”. Roura kennt die anderen Skipper, gegen deren Teams er im Ocean Race Europe antritt und sagt: “Zwischen den Imoca-Teams herrscht während des gesamten Rennens ein großartiger Teamgeist, und trotz der Intensität des Wettbewerbs helfen wir uns gegenseitig sehr.”

Mit Blick auf die leistungsstarke Flotte im Ocean Race Europe sagte Alan Roura: “Sportlich verspricht das Niveau sehr hoch zu sein, und ich sehe die (letzte) Etappe bis zur Ziellinie in Montenegro als diejenige, die uns in Bezug auf das Wetter wahrscheinlich am meisten herausfordern wird, denn da kann alles passieren.“ Weiter an Bord ist im Team Amaala auch der Uhrenhersteller Hublot, der Alan Roura seit 2022 im Sinne seiner Philosophie „Push your limits“ unterstützt und dieses Abenteuer als offizieller Sponsor und Zeitnehmer des Teams fortsetzt.

Ocean Race Europe: sieben Teams am Start

Neben dem eben gemeldeten Team Amaala (Schweiz/Saudi-Arabien) stehen bereits sechs Mannschaften auf der Teilnehmerliste: Team Malizia startet mit Skipper Skipper Boris Herrmann unter deutscher Flagge. Für Frankreich kreuzen Team Paprec Arkéa mit Yoann Richomme und Team Biotherm mit Paul Meilhat vor Kiel zum Ocean Race Europe auf. Unter Schweizer Flagge ist auch Team Holm-PRB mit Skipperin Rosalin Kuiper dabei. Ambrogio Beccaria führt das italienische Team Allagrande Mapei Racing ins Europe-Rennen.

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