Ocean Race EuropeMit Mettraux, Clapcich und Berrehar – Malizias Europa-Crew komplett

Tatjana Pokorny

 · 13.05.2025

Team Malizias Crew fürs Ocean Race Europe (v.r.n.l.): Flore Hartout (Anbord-Reporterin), Loïs Berrehar, Justine Mettraux, Will Harris, Boris Herrmann, Francesca Clapcich, Cole Brauer, Antoine Auriol (Anbord-Reporter).
Foto: Ricardo Pinto, Eloi Stichelbaut, Marie Lefloch/Team Malizi
Nach den ersten Konkurrenz-Teams haben jetzt auch Boris Herrmann und Team Malizia ihre komplette Mannschaft fürs Ocean Race Europe vorgestellt. Neben ihm selbst, seinem loyalen Co-Skipper Will Harris und Co-Skipperin Cole Brauer verstärken drei weitere Powerplayer die Crew fürs Europa-Rennen. Der Startschuss fällt am 10. August in Kiel.

Boris Herrmann und Team Malizia haben ihr Line-up für das 2. Ocean Race Europe bekanntgegeben. Nachdem das Kern-Trio mit Boris Herrmann als Skipper und den beiden Co-Skippern Will Harris (Großbritannien) und Cole Brauer (USA) schon länger steht, wurden nun die weiteren Teammitglieder bekanntgegeben.

Ocean Race Europe: Siegerinnen für Team Malizia

Neu ins Team für die europäische “Abschiedsgala” mit der von Boris Herrmann mitentwickelten und bereits ans Team um die italienisch-amerikanische Seglerin Francesca Clapcich verkauften “Malizia – Seaexplorer” kommen die künftige Skipperin “Frankie” Clapcich selbst sowie die beste Vendée-Globe-Skipperin Justine Mettraux (Schweiz) und der Franzose Loïs Berrehar.

Damit ist die Bilanz im rotierenden Team ausgeglichen: drei Männer und drei Frauen besetzen die vier Positionen in der Segel-Crew, zu der fürs Rennen noch abwechselnd Anbord-Reporter Antoine Auriol oder Anbord-Reporterin Flore Hartout dazukommen. „Ich freue mich sehr auf das Ocean Race Europe 2025. Ich liebe zwar die Herausforderung des Einhandsegelns, aber Teil einer Crew zu sein, ist etwas ganz Besonderes“, sagt Boris Herrmann.

Ich freue mich darauf, wieder an Bord der ‘Malizia – Seaexplorer’ zu sein und eine Crew aus fantastischen Seglern um mich zu haben. Jeder bringt seine eigenen Stärken mit, und gemeinsam spornen wir uns gegenseitig an, unser Bestes zu geben.” Boris Herrmann

Gegenseitig anspornen wollen sich ab dem 10. August über rund sechs Wochen im Ocean Race Europe Skipper Boris Herrmann und seine Mitstreiter Will Harris, Cole Brauer, Justine Mettraux, Francesca Clapcich und Loïs Berrehar. Für Francesca Clapcich beginnen mit dem Einsatz an der Seite von Boris Herrmann die eigene Reise zur für 2028 geplanten Vendée-Globe-Premiere und das Kennenlernen der Imoca, die sie in dreieinhalb Jahren im Solo um die Welt tragen soll.

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“Frankie” Clapcich lernt für die Vendée Globe

Die in Italien geborene und in den USA lebende Profiseglerin will die erste Sportlerin werden, die an allen vier Segel-Gipfeln teilgenommen hat: den Olympischen Spielen, dem Puig Women's America's Cup, der Mannschaftsweltumseglung Ocean Race und der Vendée Globe. In diesem Sommer wird Francesca Clapcich als Co-Skipperin das Ocean Race Europe auf “Malizia - Seaexplorer” bestreiten, bevor Boris Herrmanns Boot an ihr Team übergeben wird. Auf Kurs Vendée Globe wird Clapcich von ihrem Titelsponsor 11th Hour Racing unterstützt.

Die 37 Jahre alte Francesca Clapcich sagte: „Ich freue mich sehr, Teil der Crew von Team Malizia zu werden. Ich freue mich auf das hochintensive Format und darauf, mit einem leistungsstarken Team aus wirklich netten und inspirierenden Menschen zu segeln. Da ich das Boot kaufe, ist es außerdem eine unglaubliche Gelegenheit, mit genau dem Team zu segeln, das es gebaut hat und alle seine Geheimnisse kennt.“

Boris Herrmann freut sich über die neue Teamgefährtin, sagte: „Francesca ist nicht nur eine unglaublich talentierte Seglerin und Ocean Race-Gewinnerin, sie bringt auch viel Energie und Werte in Bezug auf Nachhaltigkeit mit, die perfekt zu unserem Team passen. Sie wird zweifellos viel über dieses Boot lernen, aber ich freue mich genauso, wenn nicht sogar noch mehr, von ihrer Erfahrung zu profitieren und gemeinsam auf höchstem Niveau anzutreten.“

Justine Mettraux vor zweitem Ocean Race Europe

Zum hohen Niveau wird auch die Schweizerin Justine Mettraux beitragen. Auch die zweimalige Ocean-Race-Siegerin und starke Vendée-Globe-Achte kommt als Co-Skipperin fürs Ocean Race Europa an Bord von “Malizia – Seaexplorer”. Boris Herrmann freut sich auf das Zusammenspiel, sagte: “Justine ist eine weitere großartige Bereicherung für das Team. Sie ist einfach eine der besten Seglerinnen, die es gibt.” Am vergangenen Wochenende haben sich Herrmann und Mettraux gerade bei der Vendée-Globe-Abschiedsfeier gesehen. Hier geht es zum YACHT-Bericht dazu.

Ich bin schon mehrfach Bug an Bug mit ihr gesegelt und kann aus Erfahrung sagen, dass sie mir alles abverlangt hat.“ Boris Herrmann

Die Schweizerin selbst sagte: “Ich freue mich sehr, zum The Ocean Race Europe zurückzukehren. Ich habe 2021 an der ersten Edition teilgenommen und tolle Erinnerungen daran. Es ist eine Art von Event, das ich liebe: mit abwechslungsreichen Kursen, die mit einer Crew aus ganz Europa gesegelt werden, in Konstellationen, in denen man 100 Prozent aus diesen Booten herausholen kann.“

Weiter sagte die 38 Jahre alter Genferin: „Ich freue mich darauf, mit Boris zu segeln. Wir haben bei der letzten Vendée Globe und auch bei anderen Rennen viel Zeit miteinander verbracht. Es wird toll sein, einem neuen Team beizutreten und eine neue Dynamik zu erleben. Ich bin auch schon 2016 im Figaro gegen Will gesegelt. Damals waren wir beide Neulinge, daher wird es schön sein, endlich zusammen statt gegeneinander zu segeln.“

Ein junger Aufsteiger für Team Malizia

In Deutschland noch am wenigsten bekannt ist Loïs Berrehar. Auch er verstärkt die Crew von Team Malizia als Co-Skipper und bringt viel Offshore-Erfahrung mit. Nach mehreren erfolgreichen Jahren auf der Figaro-Rennstrecke startet er gerade in seine Imoca-Karriere durch. Auch sein Ziel ist die Teilnahme an der Vendée Globe 2028, die er mit Team Banque Populaire ins Visier genommen hat. In diesem Jahr wird er für Team Malizia antreten.

Loïs Berrehar sagte: „Meine Verbindung zum Team Malizia ist noch recht jung, aber ich habe das Team schon lange verfolgt und freue mich sehr, Teil einer so leistungsstarken Crew zu sein.” Die Blumen gab es von Boris Herrman direkt zurück, der sagte: “Obwohl es sein Debüt im Team sein wird, kennen Loïs und ich uns schon seit vielen Jahren. Ich kannte ihn schon, als er noch ein Kind war. 2008 taufte er meine ‘Beluga Racer’, die Class40, mit der ich damals den zweiten Platz im Artemis Transat belegte und später das Portimão Global Ocean Race gewann.“

Auch Loïs Berrehar erinnert sich daran und sagte: „Wir sind noch nicht viel zusammen gesegelt, aber wir kennen uns gut. Ich habe eine emotionale Verbindung zu Boris, daher freue ich mich sehr über die Gelegenheit, Zeit mit ihm auf See zu verbringen, insbesondere bei einem so spannenden Rennen.”

Zwei Anbord-Reporter fürs Ocean Race Europe

Ein weiterer spannender Neuzugang im Team Malizia ist die französisch-niederländische Seglerin Flore Hartout, die als Vollzeit-Content-Kreatorin und eine von zwei Anbord-Reportern des Teams für das Ocean Race Europe an Bord gekommen ist.

Flore Hartout ist keine Unbekannte in der Welt des Segelsports. Sie hat bereits fürs Ocean Race gearbeitet, 26.000 Seemeilen im Clipper Round the World Race gesegelt und 2024 mit Samantha Davies auf der „Initiatives Coeur“ am Défi Azimut teilgenommen.

Jetzt Teil des Teams Malizia zu sein, das fühlt sich an, als hätte sich der Kreis geschlossen.” Flore Hartout

Ihre Mission erklärte sie dabei auch: „Als ausgebildete Ozeanographin, Redakteurin, Dokumentarfilmerin und jetzt auch Reporterin an Bord kann ich in dieser Rolle all meine Leidenschaft und mein Engagement für den Ozean einbringen. Ich freue mich darauf, diese Geschichten mit den Malizia-Fans zu teilen.“ Zurück an Bord ist auch der Deutsch-Franzose Antoine Auriol, den die Fans längst als “Fly Captain” kennen.

Im Ocean Race Europe auf Kurs Zukunft

Antoine Auriols Credo: “Ich habe mich noch nie so bereit gefühlt, an Bord der ‘Malizia – Seaexplorer’ zu filmen! Als ich vor drei Jahren angefangen habe, hatte ich Angst, auch wenn ich es nicht gezeigt habe. Das Ocean Race hat mir dann Kraft gegeben, genau wie das gesamte Malizia-Team, das an mich geglaubt und mir die Freiheit gegeben hat, die Geschichte an Bord so natürlich wie möglich zu erzählen.“

Mit insgesamt drei Seglern, drei Seglerinnen und zwei Anbord-Reportern hat Team Malizia einen größeren Kader als das erforderliche Minimum zusammengestellt, darunter mehr Frauen und Nationalitäten als in den Regeln vorgeschrieben. Das im offiziellen Statement erklärte Ziel lautet: “Ein starkes, eingespieltes Team aufzubauen, das im Laufe der Zeit zusammenwachsen kann.”

Boris Herrmann erklärt: „Genau wie im The Ocean Race 2022/2023 ist es unser Ziel, ein Team von Seglern aufzubauen, die sich kennenlernen und im Laufe der Zeit gemeinsam weiterentwickeln können. Auch wenn sie zwischendurch zu ihren eigenen Projekten zurückkehren, soll eine eng verbundene Crew entstehen, die weiß, wie man zusammenarbeitet, und in der jeder seine eigenen Fähigkeiten einbringen kann. Mit diesem Ansatz legen wir ein starkes Fundament für die Zukunft.“

Mit Volldampf voraus! Team Malizias jüngster VLog zum Refit für “Malizia – Seaexplorer”:

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