Lars Bolle
· 18.12.2005
Der 29-jährige Bremer, Sieger im vergangenen Volvo Ocean Race mit "illbruck", verlässt das Ericsson Racing Team
Der einzige deutsche Teilnehmer am Volvo Ocean Race trennt sich vom schwedischen Team "in beiderseitigem Einvernehmen", heißt es in der offiziellen Verlautbarung. Angeblich seien persönliche Gründe für Kolbs Entscheidung ausschlaggebend gewesen.
"Ich denke, es ist das beste für mich und meine Familie" wird Kolb zitiert. Gegenüber der YACHT sagte er: "Ich hatte es mir anders vorgestellt. Es ist für meine Frau und die Kinder belastender als gedacht, mir in die Etappenhäfen nachzureisen."
Dass in Wirklichkeit Sicherheitsbedenken die Ursache für seinen Rücktritt seien, wollte er nicht kommentieren. Dennoch ist es verwunderlich, dass ein Segelprofi wie Kolb, der das vergangene Rennen auf der "illbruck" gewann und an ein vom Reisen geprägtes Leben gewöhnt ist, jetzt plötzlich solch eine Entscheidung trifft.
Dass die neuen Boote zum Teil erhebliche Probleme mit der Neigekieltechnik haben, ist kein Geheimnis. Diese Tatsache in Verbindung mit dem weiteren Etappenverlauf mag den Zeitpunkt für Kolbs Entscheidung erklären. Denn ab 2. Januar geht es auf die zweite Etappe, diese führt hinunter bis an den 50. Breitengrad. Die Bedingungen dort werden wesentlich härter als auf der ersten Etappe, Windgeschwindigkeiten von 50 Knoten sind keine Seltenheit, Schäden an den Booten vorhersehbar.