Tatjana Pokorny
· 27.05.2021
Der Startschuss fällt am 29. Mai um 13.45 Uhr vor Lorient: Mit dem Ocean Race Europe setzt die kleine Schwester des Klassikers The Ocean Race erstmals Segel
Es ist ein dynamisches Dutzend Boote aus neun Ländern, das am Samstag ins neue Ocean Race Europe startet. Fünf rassige Imoca-60-Yachten, von denen einige eben noch in Solo-Besetzung in der Vendée Globe um die Welt jagten und jetzt mit vierköpfigen Mixed-Teams plus Anbord-Reporter durch europäische Gewässer segeln, sowie sieben VO65-Yachten sind bei diesem Sommer-Dreiteiler dabei. Das Rennen führt von Lorient in der Bretagne über Cascais (Portugal) und Alicante (Spanien) nach Genua (Italien). Etappe eins beginnt am Samstag (29. Mai) um 13.45 Uhr. Die Live-Übertragungen bei Eurosport und auf den internationalen The-Ocean-Race-Kanälen der Homepage, bei Youtube und Facebook beginnen bereits ab 13.30 Uhr.
Mit dem Offshore Team Germany ist auch ein deutsches Team im Rennen. Skipper Robert Stanjek und Philipp Kasüske kommen aus Berlin. Verstärkt haben sie sich mit der britischen Weltumseglerin Annie Lush und dem französischen Vendée-Globe-Ass Benjamin Dutreux. Mit von der Partie ist Anbord-Reporter Felix Diemer, der die packenden Bilder zum Einsatz liefern wird. Ihre Imoca "Einstein" ist bislang noch ein Non-Foiler und wird es nicht leicht haben gegen die neue Imoca-Generation. "Natürlich wird die erste Etappe zu hoher Wahrscheinlichkeit ein langes Downwind-Rennen im Atlantik. Da wird es schon schwer gegen das Top-Line-Up der neuen Schiffe. Doch dann geht's hinein ins Mittelmeer. Wir müssen mal schauen, was da so passiert. Da hat ein Non-Foiler, also ein Daggerboard-Boot auch starke Vorteile." Angetrieben von viel Motivation und Willenskraft, will das Segel-Quartett an Bord der "Einstein" unter deutscher Flagge alles aus dem Boot von 2011 herausholen. Die weiteren Teilnehmer in der Imoca-Klasse: 11th Hour Racing Team (USA), Corum L'Epargne (Frankreich), LinkedOut (Frankreich) und Bureau Vallée (Frankreich).
Die Starter in der VO65-Klasse: Amber Sail (Litauen), AkzoNobel Ocean Racing (Niederlande), Mirpuri Foundation Racing Team (Portugal), Sailing Poland (Polen), Childhood (Schweden/Niederlande), Viva Méxiko und The Austrian Race Project (Österreich) mit Skipper Gerwin Jansen, Navigator Jolbert van Dijk, den Brüdern Oliver und Konstantin Kobale und vielen jungen Talenten, darunter auch die deutschen Segler Michael Seifarth, Annika Möslein und Anbord-Reporter Eike Schurr. Prominentester und erfahrenster Starter ist der Niederländer Bouwe Bekking, der 1985/86 sein erstes Rennen um die Welt auf "Philips Innovator" bestritt. Der neunmalige Ocean-Race-Rekordteilnehmer gilt längst als Synonym für das Rennen seines Lebens, das er schon als Whitbread Round the World Race und Volvo Ocean Race kannte, bevor es 2022/23 unter seinem aktuellen Namen The Ocean Race wieder zur Hatz um den Globus laden wird.
Bekking würde seine Crew auf der 2000 Seemeilen langen Mittelstrecke in diesem Sommer nur zu gerne zu dem ieg führen, der ihm im großen Rennen seines Lebens immer noch fehlt. Vielleicht macht sich der mit seiner Familie in Dänemark lebende Profi zum 58. Geburtstag am 17. Juni während des Ocean Race Europe selbst ein schönes Geschenk. Dabei helfen wird ihm neben weiteren erfahrenen Crew-Mitgliedern sicher der Spanier Pablo Arrarte. "Ich habe massenweise Steuerleute in meinem Leben gesehen", sagt Bekking, "aber ich tippe, 'Patan' ist einer der schnellsten."